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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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von den erbschaften one lezten willen.
hälfte der in stehender ehe mit einander erkoberter
güter erblich, und auf der übrigen hälfte, wie auch
auf den andern gütern, welche das erstverstorbene
in die ehe gebracht, oder darinn ererbet, oder ge-
schenket bekommen hat, die zeit seines lebens den
niesbrauch, das eigentum aber bleibet davon des
verstorbenen nächsten freunden, wenn aber kinder
vorhanden sind, erhält die mutter oder der vater
die hälfte der farnis oder errungenschaft, cap. VII
s. 140 § 3-4.

§ 3043

Das Solmsische landrecht II tit. 28 verordnet:Solmsischen,
daß der überlebende ehegatt, wenn keine kinder
vorhanden sind, des verstorbenen zugebrachte und
aufgestorbene, auch eroberte güter lebenslang be-
nuzen möge, nach dessen ableben die zugebrachten
güter des erstverstorbenen verwandten heimfallen;
hingegen die erworbene in zwene gleiche teile ge-
teilet, und die eine hälfte auf des mannes, die an-
dre aber auf des eheweibes nächsten erben erblich
fallen sollen. Wofern aber eheliche kinder vor-
handen sind, alsdann erhalten sie die sämmtlichen
väterlichen oder mütterlichen güter eigentümlich, und
die farende haab zur hälfte, auch eigentümlich, und
der andre halbe teil wird dem leztlebenden aner-
erbet, iedoch dem leztlebenden seinen beisiz an bei-
den solchen gütern sein lebenlang vorbehalten. Tue
hinzu die Frankfurtische reformation im Vten teile
tit. I § 6 fg. Dr. Orth s. 455 fgg. Schoepf
consil. 89 vol. VIII consil. Tubing., Philipp
Wilhelm Pershbechers
disp. de iure mulieris
Francofurtanae,
Alt. 1719, Joh. Siegmers disp.
de testatorum potestate in lucra coniugalia ac sta-
tutaria, occasione statutorum Francofurt. P. V
tit. 4,
5, 7, Giesen 1743.

§ 3044

von den erbſchaften one lezten willen.
haͤlfte der in ſtehender ehe mit einander erkoberter
guͤter erblich, und auf der uͤbrigen haͤlfte, wie auch
auf den andern guͤtern, welche das erſtverſtorbene
in die ehe gebracht, oder darinn ererbet, oder ge-
ſchenket bekommen hat, die zeit ſeines lebens den
niesbrauch, das eigentum aber bleibet davon des
verſtorbenen naͤchſten freunden, wenn aber kinder
vorhanden ſind, erhaͤlt die mutter oder der vater
die haͤlfte der farnis oder errungenſchaft, cap. VII
ſ. 140 § 3-4.

§ 3043

Das Solmſiſche landrecht II tit. 28 verordnet:Solmſiſchen,
daß der uͤberlebende ehegatt, wenn keine kinder
vorhanden ſind, des verſtorbenen zugebrachte und
aufgeſtorbene, auch eroberte guͤter lebenslang be-
nuzen moͤge, nach deſſen ableben die zugebrachten
guͤter des erſtverſtorbenen verwandten heimfallen;
hingegen die erworbene in zwene gleiche teile ge-
teilet, und die eine haͤlfte auf des mannes, die an-
dre aber auf des eheweibes naͤchſten erben erblich
fallen ſollen. Wofern aber eheliche kinder vor-
handen ſind, alsdann erhalten ſie die ſaͤmmtlichen
vaͤterlichen oder muͤtterlichen guͤter eigentuͤmlich, und
die farende haab zur haͤlfte, auch eigentuͤmlich, und
der andre halbe teil wird dem leztlebenden aner-
erbet, iedoch dem leztlebenden ſeinen beiſiz an bei-
den ſolchen guͤtern ſein lebenlang vorbehalten. Tue
hinzu die Frankfurtiſche reformation im Vten teile
tit. I § 6 fg. Dr. Orth ſ. 455 fgg. Schoepf
conſil. 89 vol. VIII conſil. Tubing., Philipp
Wilhelm Perſhbechers
diſp. de iure mulieris
Francofurtanae,
Alt. 1719, Joh. Siegmers diſp.
de teſtatorum poteſtate in lucra coniugalia ac ſta-
tutaria, occaſione ſtatutorum Francofurt. P. V
tit. 4,
5, 7, Gieſen 1743.

§ 3044
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[79/0131] von den erbſchaften one lezten willen. haͤlfte der in ſtehender ehe mit einander erkoberter guͤter erblich, und auf der uͤbrigen haͤlfte, wie auch auf den andern guͤtern, welche das erſtverſtorbene in die ehe gebracht, oder darinn ererbet, oder ge- ſchenket bekommen hat, die zeit ſeines lebens den niesbrauch, das eigentum aber bleibet davon des verſtorbenen naͤchſten freunden, wenn aber kinder vorhanden ſind, erhaͤlt die mutter oder der vater die haͤlfte der farnis oder errungenſchaft, cap. VII ſ. 140 § 3-4. § 3043 Das Solmſiſche landrecht II tit. 28 verordnet: daß der uͤberlebende ehegatt, wenn keine kinder vorhanden ſind, des verſtorbenen zugebrachte und aufgeſtorbene, auch eroberte guͤter lebenslang be- nuzen moͤge, nach deſſen ableben die zugebrachten guͤter des erſtverſtorbenen verwandten heimfallen; hingegen die erworbene in zwene gleiche teile ge- teilet, und die eine haͤlfte auf des mannes, die an- dre aber auf des eheweibes naͤchſten erben erblich fallen ſollen. Wofern aber eheliche kinder vor- handen ſind, alsdann erhalten ſie die ſaͤmmtlichen vaͤterlichen oder muͤtterlichen guͤter eigentuͤmlich, und die farende haab zur haͤlfte, auch eigentuͤmlich, und der andre halbe teil wird dem leztlebenden aner- erbet, iedoch dem leztlebenden ſeinen beiſiz an bei- den ſolchen guͤtern ſein lebenlang vorbehalten. Tue hinzu die Frankfurtiſche reformation im Vten teile tit. I § 6 fg. Dr. Orth ſ. 455 fgg. Schoepf conſil. 89 vol. VIII conſil. Tubing., Philipp Wilhelm Perſhbechers diſp. de iure mulieris Francofurtanae, Alt. 1719, Joh. Siegmers diſp. de teſtatorum poteſtate in lucra coniugalia ac ſta- tutaria, occaſione ſtatutorum Francofurt. P. V tit. 4, 5, 7, Gieſen 1743. Solmſiſchen, § 3044

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/131>, abgerufen am 24.11.2024.