Jn dem Kur-Pfälzischen land-rechte IIII tit. 12 s. 465 fg. wird dem überlebenden ehegatten, wenn keine kinder vorhanden sind, nächst dem beisiz (§ 745) auf dem halben teile, aller vom verstor- benen herrürender güter, alle farnis, die ganze er- rungenschaft eigentümlich, iedoch werden aus des verstorbenen mannes farnis, die kleider, kleino- dien, gewehr, harnisch, reisige pferde, bücher etc. und von des eheweibes farenden habe, die kleider, kleinodien, weiblicher geschmuck, morgengabe etc. ausgenommen. Wenn aber kinder vorhanden sind, fallen alle von dem verstorbenen herrürende ligende güter selbigen eigentümlich zu; hingegen kommen auf die kinder von des verstorbenen farnis und errungenschaft, wenn der vater gestorben ist, 2/3 , und wenn die mutter mit tode abgegangen ist, 1/3 eigentümlich; der übrige teil aber gedachter farnis und errungenschaft verbleibet dem leztlebenden ehe- genossen gänzlich und erblich, tit 13. s. 468.
§ 3045
Eslingischen, Reutlingi- schen,
Von den Reichsstädten Eslingen und Reutlin- gen bemerket die erbfolge der eheleute, Lauterbach ad ius prouinciale Wirtenb. P. IIII tit. 5 th. 6, Bardili disp. de successione coniugum § 43 mit dem anhange, daß an solchen orten, wie auch zu Ulm das bekannte sprüchwort: wer den kopf hat, der schiret den bart, solche bedeutung habe, Hert in edipn. paroem. num. 17 § 1, von der erbfolge der eheleute zu Gemünden, sihe den Schoepf vol. VIII cons. 83.
§ 3045 a
Braunschwei- gischen, Bre- mischen,
Von den Braunschweigischen landen zeigen solches Strykde successione ab intestato diss. 4 cap. 3 § 18, Pufendorf am a. o. von Bremen sihe
die
LXXX haubtſtuͤck
§ 3044
Kur-Pfaͤlzi- ſchen,
Jn dem Kur-Pfaͤlziſchen land-rechte IIII tit. 12 ſ. 465 fg. wird dem uͤberlebenden ehegatten, wenn keine kinder vorhanden ſind, naͤchſt dem beiſiz (§ 745) auf dem halben teile, aller vom verſtor- benen herruͤrender guͤter, alle farnis, die ganze er- rungenſchaft eigentuͤmlich, iedoch werden aus des verſtorbenen mannes farnis, die kleider, kleino- dien, gewehr, harniſch, reiſige pferde, buͤcher ꝛc. und von des eheweibes farenden habe, die kleider, kleinodien, weiblicher geſchmuck, morgengabe ꝛc. ausgenommen. Wenn aber kinder vorhanden ſind, fallen alle von dem verſtorbenen herruͤrende ligende guͤter ſelbigen eigentuͤmlich zu; hingegen kommen auf die kinder von des verſtorbenen farnis und errungenſchaft, wenn der vater geſtorben iſt, ⅔, und wenn die mutter mit tode abgegangen iſt, ⅓ eigentuͤmlich; der uͤbrige teil aber gedachter farnis und errungenſchaft verbleibet dem leztlebenden ehe- genoſſen gaͤnzlich und erblich, tit 13. ſ. 468.
§ 3045
Eslingiſchen, Reutlingi- ſchen,
Von den Reichsſtaͤdten Eslingen und Reutlin- gen bemerket die erbfolge der eheleute, Lauterbach ad ius prouinciale Wirtenb. P. IIII tit. 5 th. 6, Bardili diſp. de ſucceſſione coniugum § 43 mit dem anhange, daß an ſolchen orten, wie auch zu Ulm das bekannte ſpruͤchwort: wer den kopf hat, der ſchiret den bart, ſolche bedeutung habe, Hert in edipn. paroem. num. 17 § 1, von der erbfolge der eheleute zu Gemuͤnden, ſihe den Schoepf vol. VIII conſ. 83.
§ 3045 a
Braunſchwei- giſchen, Bre- miſchen,
Von den Braunſchweigiſchen landen zeigen ſolches Strykde ſucceſſione ab inteſtato diſſ. 4 cap. 3 § 18, Pufendorf am a. o. von Bremen ſihe
die
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LXXX haubtſtuͤck
§ 3044
Jn dem Kur-Pfaͤlziſchen land-rechte IIII tit. 12
ſ. 465 fg. wird dem uͤberlebenden ehegatten, wenn
keine kinder vorhanden ſind, naͤchſt dem beiſiz
(§ 745) auf dem halben teile, aller vom verſtor-
benen herruͤrender guͤter, alle farnis, die ganze er-
rungenſchaft eigentuͤmlich, iedoch werden aus des
verſtorbenen mannes farnis, die kleider, kleino-
dien, gewehr, harniſch, reiſige pferde, buͤcher ꝛc.
und von des eheweibes farenden habe, die kleider,
kleinodien, weiblicher geſchmuck, morgengabe ꝛc.
ausgenommen. Wenn aber kinder vorhanden
ſind, fallen alle von dem verſtorbenen herruͤrende
ligende guͤter ſelbigen eigentuͤmlich zu; hingegen
kommen auf die kinder von des verſtorbenen farnis
und errungenſchaft, wenn der vater geſtorben iſt, ⅔,
und wenn die mutter mit tode abgegangen iſt, ⅓
eigentuͤmlich; der uͤbrige teil aber gedachter farnis
und errungenſchaft verbleibet dem leztlebenden ehe-
genoſſen gaͤnzlich und erblich, tit 13. ſ. 468.
§ 3045
Von den Reichsſtaͤdten Eslingen und Reutlin-
gen bemerket die erbfolge der eheleute, Lauterbach
ad ius prouinciale Wirtenb. P. IIII tit. 5 th. 6,
Bardili diſp. de ſucceſſione coniugum § 43 mit
dem anhange, daß an ſolchen orten, wie auch zu
Ulm das bekannte ſpruͤchwort: wer den kopf hat,
der ſchiret den bart, ſolche bedeutung habe, Hert
in edipn. paroem. num. 17 § 1, von der erbfolge der
eheleute zu Gemuͤnden, ſihe den Schoepf vol.
VIII conſ. 83.
§ 3045 a
Von den Braunſchweigiſchen landen zeigen
ſolches Stryk de ſucceſſione ab inteſtato diſſ. 4
cap. 3 § 18, Pufendorf am a. o. von Bremen ſihe
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/132>, abgerufen am 24.11.2024.
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