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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LXXX haubtstück
a. o. s. 107 num. 46, Hofmanns disp. de iure con-
iugum vulgo
von der huvenbands-gerechtigkeit.

§ 3077
worin die hu-
venbands-ge-
rechtigkeit be-
stehet?

Besage der fürstl. Hollsteinischen verordnung
bekömmt eine adeliche witbe, nebst dem gnaden-
jare, oder der erhebung aller einkünfte aus des
verstorbenen ehemannes gütern, alles hausgeräte,
welches der mann und sie in stehender ehe mit einan-
der gezeuget und haben machen lassen, nicht min-
der alle farende haabe, ochsen, kühe, pferde, schafe,
schweine, gänse, halb. Wenn aber der verstorbene
ehemann kein gut hinterlassen, hat die witbe anstatt
des jares-hebung von den gütern desselben, jares-
zinsen von dessen freien geltern zu genisen. Des
mannes ketten und kleinodien behalten die erben;
dargegen behält die frau alle ire güldene ketten,
gülden- und silber-geschmeide, auch kleinodien, die
morgengabe, welche der mann ir gegeben hat, dar-
zu nimmt sie ir heirat-gut, welches sie dem manne
zugebracht hat, mit dem gegen-vermächtnisse und
der zugabe des mannes, es sey gelt, oder erb-
gut, welches ir zum leibgedinge verschriben und
vermachet ist. Desgleichen alle ketten, kleinodien,
kisten und kisten-waare, welche ir von irem vater
und den freunden gegeben, auch angeerbet ist.
Dasselbige alles gehöret einer frau von adel nach
ires mannes tode zu irer fräulichen gerechtigkeit
und huvenbande, und soll solches ir folgen, Lü-
nig
in corpore iuris feudalis T. II s. 1801 fgg. § 2-6,
Joh. Stuck in consil. IIII num. 361 und num.
390, 428, 433, s. 230 s. 236.

§ 3078
was im
Magdeburgi-
schen die ade-
lichen witben
erhalten?

Die Magdeburgische policei-ordnung tit. von
erbschaften s. 32 verordnet: daß eine adeliche witbe
ires verstorbenen ehemannes farende haabe an
vih, korn, bettgewand, und allen andern eigentume,

wie

LXXX haubtſtuͤck
a. o. ſ. 107 num. 46, Hofmanns diſp. de iure con-
iugum vulgo
von der huvenbands-gerechtigkeit.

§ 3077
worin die hu-
venbands-ge-
rechtigkeit be-
ſtehet?

Beſage der fuͤrſtl. Hollſteiniſchen verordnung
bekoͤmmt eine adeliche witbe, nebſt dem gnaden-
jare, oder der erhebung aller einkuͤnfte aus des
verſtorbenen ehemannes guͤtern, alles hausgeraͤte,
welches der mann und ſie in ſtehender ehe mit einan-
der gezeuget und haben machen laſſen, nicht min-
der alle farende haabe, ochſen, kuͤhe, pferde, ſchafe,
ſchweine, gaͤnſe, halb. Wenn aber der verſtorbene
ehemann kein gut hinterlaſſen, hat die witbe anſtatt
des jares-hebung von den guͤtern deſſelben, jares-
zinſen von deſſen freien geltern zu geniſen. Des
mannes ketten und kleinodien behalten die erben;
dargegen behaͤlt die frau alle ire guͤldene ketten,
guͤlden- und ſilber-geſchmeide, auch kleinodien, die
morgengabe, welche der mann ir gegeben hat, dar-
zu nimmt ſie ir heirat-gut, welches ſie dem manne
zugebracht hat, mit dem gegen-vermaͤchtniſſe und
der zugabe des mannes, es ſey gelt, oder erb-
gut, welches ir zum leibgedinge verſchriben und
vermachet iſt. Desgleichen alle ketten, kleinodien,
kiſten und kiſten-waare, welche ir von irem vater
und den freunden gegeben, auch angeerbet iſt.
Daſſelbige alles gehoͤret einer frau von adel nach
ires mannes tode zu irer fraͤulichen gerechtigkeit
und huvenbande, und ſoll ſolches ir folgen, Luͤ-
nig
in corpore iuris feudalis T. II ſ. 1801 fgg. § 2-6,
Joh. Stuck in conſil. IIII num. 361 und num.
390, 428, 433, ſ. 230 ſ. 236.

§ 3078
was im
Magdeburgi-
ſchen die ade-
lichen witben
erhalten?

Die Magdeburgiſche policei-ordnung tit. von
erbſchaften ſ. 32 verordnet: daß eine adeliche witbe
ires verſtorbenen ehemannes farende haabe an
vih, korn, bettgewand, und allen andern eigentume,

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[98/0150] LXXX haubtſtuͤck a. o. ſ. 107 num. 46, Hofmanns diſp. de iure con- iugum vulgo von der huvenbands-gerechtigkeit. § 3077 Beſage der fuͤrſtl. Hollſteiniſchen verordnung bekoͤmmt eine adeliche witbe, nebſt dem gnaden- jare, oder der erhebung aller einkuͤnfte aus des verſtorbenen ehemannes guͤtern, alles hausgeraͤte, welches der mann und ſie in ſtehender ehe mit einan- der gezeuget und haben machen laſſen, nicht min- der alle farende haabe, ochſen, kuͤhe, pferde, ſchafe, ſchweine, gaͤnſe, halb. Wenn aber der verſtorbene ehemann kein gut hinterlaſſen, hat die witbe anſtatt des jares-hebung von den guͤtern deſſelben, jares- zinſen von deſſen freien geltern zu geniſen. Des mannes ketten und kleinodien behalten die erben; dargegen behaͤlt die frau alle ire guͤldene ketten, guͤlden- und ſilber-geſchmeide, auch kleinodien, die morgengabe, welche der mann ir gegeben hat, dar- zu nimmt ſie ir heirat-gut, welches ſie dem manne zugebracht hat, mit dem gegen-vermaͤchtniſſe und der zugabe des mannes, es ſey gelt, oder erb- gut, welches ir zum leibgedinge verſchriben und vermachet iſt. Desgleichen alle ketten, kleinodien, kiſten und kiſten-waare, welche ir von irem vater und den freunden gegeben, auch angeerbet iſt. Daſſelbige alles gehoͤret einer frau von adel nach ires mannes tode zu irer fraͤulichen gerechtigkeit und huvenbande, und ſoll ſolches ir folgen, Luͤ- nig in corpore iuris feudalis T. II ſ. 1801 fgg. § 2-6, Joh. Stuck in conſil. IIII num. 361 und num. 390, 428, 433, ſ. 230 ſ. 236. § 3078 Die Magdeburgiſche policei-ordnung tit. von erbſchaften ſ. 32 verordnet: daß eine adeliche witbe ires verſtorbenen ehemannes farende haabe an vih, korn, bettgewand, und allen andern eigentume, wie

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/150>, abgerufen am 24.11.2024.