immaßen dann auch die gleichheit des namens der erb-tochter ihr durch die landes-gesäze anerwachse- ne erbfolge nicht entzihen darf, vilweniger solches durch eine schenkung wider die landes-rechte besche- hen mag, sintemal dasjenige, worauf der andre ein recht hat, nicht verschenket werden kan.
§ 3234
Jn absicht auf die seiten-verwandten gebitet diewie es des- falls im Jü- lichischen bei den seiten- verwandten Jülichische landes-ordnung cap. LXXX § 1: Da nun vater und mutter nicht am leben; so erben die verlassenen güter so väterlichen seiten an das ver- storbene kind kommen seynd, ahnherr und ahnfrau von dem vater voran, desgleichen die haab und gü- ter von mütterlicher feiten ahnherr und ahnfrau von der mutter auch voran etc. Voets cap. 6 n. 2 s. 15, Sorber am a. o. cap. II § 15 s. 18 fg.
§ 3235
Jn betref des stif- und halb-geschwisters ist da-imgleichen dem stif-ge- schwister, ge- halten wer- de? selbst cap. XXXIIII versehen "und da sie allein van "vater geschwestriget seynd, und ihre kinder erben "voraus der abgestorbenen person haabe und gü- "ter, so von väterlicher seiten an diselben personen "kommen seynd - - und die kinder, so allein von "der mutter geschwestriget seynd, oder ihre kinder "erben voraus derselben person haabe und güter, so "von mütterlicher seiten an dieselben personen kom- "men etc." woraus sich der unwidertreibliche schluß erbricht, wasmaßen das halb-geschwister mit aus- schlüssung des stif-geschwisters im väterlichen ver- mögen folge; hergegen das stif-geschwister sein mütterliches allein behalte, und das halb-geschwister davon ausschlüsse, Voets am a. o. cap. II § 6 s. 6, und in der histor. iur. ciu. Iuliac. num. 41, 71, 73 s. 29, Sorber am a. o. cap. II § 17 s. 21 § 18 s. 22-23.
§ 3236
L 5
zuwaͤlzungs- oder devolutar-rechte ꝛc.
immaßen dann auch die gleichheit des namens der erb-tochter ihr durch die landes-geſaͤze anerwachſe- ne erbfolge nicht entzihen darf, vilweniger ſolches durch eine ſchenkung wider die landes-rechte beſche- hen mag, ſintemal dasjenige, worauf der andre ein recht hat, nicht verſchenket werden kan.
§ 3234
Jn abſicht auf die ſeiten-verwandten gebitet diewie es des- falls im Juͤ- lichiſchen bei den ſeiten- verwandten Juͤlichiſche landes-ordnung cap. LXXX § 1: Da nun vater und mutter nicht am leben; ſo erben die verlaſſenen guͤter ſo vaͤterlichen ſeiten an das ver- ſtorbene kind kommen ſeynd, ahnherr und ahnfrau von dem vater voran, desgleichen die haab und guͤ- ter von muͤtterlicher feiten ahnherr und ahnfrau von der mutter auch voran ꝛc. Voets cap. 6 n. 2 ſ. 15, Sorber am a. o. cap. II § 15 ſ. 18 fg.
§ 3235
Jn betref des ſtif- und halb-geſchwiſters iſt da-imgleichen dem ſtif-ge- ſchwiſter, ge- halten wer- de? ſelbſt cap. XXXIIII verſehen „und da ſie allein van „vater geſchweſtriget ſeynd, und ihre kinder erben „voraus der abgeſtorbenen perſon haabe und guͤ- „ter, ſo von vaͤterlicher ſeiten an diſelben perſonen „kommen ſeynd ‒ ‒ und die kinder, ſo allein von „der mutter geſchweſtriget ſeynd, oder ihre kinder „erben voraus derſelben perſon haabe und guͤter, ſo „von muͤtterlicher ſeiten an dieſelben perſonen kom- „men ꝛc.„ woraus ſich der unwidertreibliche ſchluß erbricht, wasmaßen das halb-geſchwiſter mit aus- ſchluͤſſung des ſtif-geſchwiſters im vaͤterlichen ver- moͤgen folge; hergegen das ſtif-geſchwiſter ſein muͤtterliches allein behalte, und das halb-geſchwiſter davon ausſchluͤſſe, Voets am a. o. cap. II § 6 ſ. 6, und in der hiſtor. iur. ciu. Iuliac. num. 41, 71, 73 ſ. 29, Sorber am a. o. cap. II § 17 ſ. 21 § 18 ſ. 22-23.
§ 3236
L 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0219"n="169"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">zuwaͤlzungs- oder devolutar-rechte ꝛc.</hi></fw><lb/>
immaßen dann auch die gleichheit des namens der<lb/>
erb-tochter ihr durch die landes-geſaͤze anerwachſe-<lb/>
ne erbfolge nicht entzihen darf, vilweniger ſolches<lb/>
durch eine ſchenkung wider die landes-rechte beſche-<lb/>
hen mag, ſintemal dasjenige, worauf der andre ein<lb/>
recht hat, nicht verſchenket werden kan.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3234</head><lb/><p>Jn abſicht auf die ſeiten-verwandten gebitet die<noteplace="right">wie es des-<lb/>
falls im Juͤ-<lb/>
lichiſchen bei<lb/>
den ſeiten-<lb/>
verwandten</note><lb/>
Juͤlichiſche landes-ordnung cap. <hirendition="#aq">LXXX</hi> § 1: Da<lb/>
nun vater und mutter nicht am leben; ſo erben die<lb/>
verlaſſenen guͤter ſo vaͤterlichen ſeiten an das ver-<lb/>ſtorbene kind kommen ſeynd, ahnherr und ahnfrau<lb/>
von dem vater voran, desgleichen die haab und guͤ-<lb/>
ter von muͤtterlicher feiten ahnherr und ahnfrau<lb/>
von der mutter auch voran ꝛc. <hirendition="#fr">Voets</hi> cap. 6 n. 2<lb/>ſ. 15, <hirendition="#fr">Sorber</hi> am a. o. cap. <hirendition="#aq">II</hi> § 15 ſ. 18 fg.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3235</head><lb/><p>Jn betref des ſtif- und halb-geſchwiſters iſt da-<noteplace="right">imgleichen<lb/>
dem ſtif-ge-<lb/>ſchwiſter, ge-<lb/>
halten wer-<lb/>
de?</note><lb/>ſelbſt cap. <hirendition="#aq">XXXIIII</hi> verſehen „und da ſie allein van<lb/>„vater geſchweſtriget ſeynd, und ihre kinder erben<lb/>„voraus der abgeſtorbenen perſon haabe und guͤ-<lb/>„ter, ſo von vaͤterlicher ſeiten an diſelben perſonen<lb/>„kommen ſeynd ‒‒ und die kinder, ſo allein von<lb/>„der mutter geſchweſtriget ſeynd, oder ihre kinder<lb/>„erben voraus derſelben perſon haabe und guͤter, ſo<lb/>„von muͤtterlicher ſeiten an dieſelben perſonen kom-<lb/>„men ꝛc.„ woraus ſich der unwidertreibliche ſchluß<lb/>
erbricht, wasmaßen das halb-geſchwiſter mit aus-<lb/>ſchluͤſſung des ſtif-geſchwiſters im vaͤterlichen ver-<lb/>
moͤgen folge; hergegen das ſtif-geſchwiſter ſein<lb/>
muͤtterliches allein behalte, und das halb-geſchwiſter<lb/>
davon ausſchluͤſſe, <hirendition="#fr">Voets</hi> am a. o. cap. <hirendition="#aq">II</hi> § 6 ſ. 6,<lb/>
und in der <hirendition="#aq">hiſtor. iur. ciu. Iuliac.</hi> num. 41, 71, 73 ſ. 29,<lb/><hirendition="#fr">Sorber</hi> am a. o. cap. <hirendition="#aq">II</hi> § 17 ſ. 21 § 18 ſ. 22-23.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="sig">L 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">§ 3236</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[169/0219]
zuwaͤlzungs- oder devolutar-rechte ꝛc.
immaßen dann auch die gleichheit des namens der
erb-tochter ihr durch die landes-geſaͤze anerwachſe-
ne erbfolge nicht entzihen darf, vilweniger ſolches
durch eine ſchenkung wider die landes-rechte beſche-
hen mag, ſintemal dasjenige, worauf der andre ein
recht hat, nicht verſchenket werden kan.
§ 3234
Jn abſicht auf die ſeiten-verwandten gebitet die
Juͤlichiſche landes-ordnung cap. LXXX § 1: Da
nun vater und mutter nicht am leben; ſo erben die
verlaſſenen guͤter ſo vaͤterlichen ſeiten an das ver-
ſtorbene kind kommen ſeynd, ahnherr und ahnfrau
von dem vater voran, desgleichen die haab und guͤ-
ter von muͤtterlicher feiten ahnherr und ahnfrau
von der mutter auch voran ꝛc. Voets cap. 6 n. 2
ſ. 15, Sorber am a. o. cap. II § 15 ſ. 18 fg.
wie es des-
falls im Juͤ-
lichiſchen bei
den ſeiten-
verwandten
§ 3235
Jn betref des ſtif- und halb-geſchwiſters iſt da-
ſelbſt cap. XXXIIII verſehen „und da ſie allein van
„vater geſchweſtriget ſeynd, und ihre kinder erben
„voraus der abgeſtorbenen perſon haabe und guͤ-
„ter, ſo von vaͤterlicher ſeiten an diſelben perſonen
„kommen ſeynd ‒ ‒ und die kinder, ſo allein von
„der mutter geſchweſtriget ſeynd, oder ihre kinder
„erben voraus derſelben perſon haabe und guͤter, ſo
„von muͤtterlicher ſeiten an dieſelben perſonen kom-
„men ꝛc.„ woraus ſich der unwidertreibliche ſchluß
erbricht, wasmaßen das halb-geſchwiſter mit aus-
ſchluͤſſung des ſtif-geſchwiſters im vaͤterlichen ver-
moͤgen folge; hergegen das ſtif-geſchwiſter ſein
muͤtterliches allein behalte, und das halb-geſchwiſter
davon ausſchluͤſſe, Voets am a. o. cap. II § 6 ſ. 6,
und in der hiſtor. iur. ciu. Iuliac. num. 41, 71, 73 ſ. 29,
Sorber am a. o. cap. II § 17 ſ. 21 § 18 ſ. 22-23.
imgleichen
dem ſtif-ge-
ſchwiſter, ge-
halten wer-
de?
§ 3236
L 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/219>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.