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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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C haubtstück
beschehene vermischung derselben voraus. Der end-
zweck derselben ist: daß ein ieder das seinige be-
komme, und die verbindlichkeiten von einander ge-
trennet werden, Christian Gottfrid Hofmanns
disp. de iure separandi allodium a feudo, Frank-
furt an der Oder 1727, cap. I s. 7 fg.

§ 3271
die veranlas-
sung darzu
geben vile,

Die tribfedern der absonderung sind mancherlei,
nämlich entweder die gläubiger des erblassers und
des erbens, oder die egegatten, die lehn- und erb-
folger, auch der lehnherr, imgleichen die kinder
und anverwandten, wenn z. e. ein ehegatt nach
des andern absterben mit dessen hinterlassenen erben
abzuteilen hat. Sodann die begangenen verbre-
chen, Joh. Tobias Carrach in den differentiis
iuris Romani et German. in beneficio separationis,

Halle 1740.

§ 3272
auch die ehe-
weiber, die
andre ehe,

Das eheweib kan die absonderung der güter von
ires ehemannes vermögen in gewissen fällen suchen,
sowohl bei dessen lebzeiten, als auch nach dessen
absterben, wenn die gemeinschaft der güter und
andre ursachen solche nicht behindern, Harpprecht
de renunciatione adquaestus § 134, 141 fg. Nicht
minder kan selbige durch die vorzunemende ander-
weite ehe veranlasset werden. Dise absonderung
muß gerichtlich, auch in gewisser zeit bei verlust
derselben, Harpprecht am a. o. § 19 fg., Orth
s. 86 fg., gesuchet werden, Franksurtischer refor-
mation IIIter teil, VII tit. § V. VIII, VIter teil
tit. I § VII-VIIII.

§ 3273
die verzichts-
leistung, auch
entsagung
auf des an-
dern erb-
schast,

Die absonderung der güter kan außerdem durch
die verzicht und entsagung auf des andern erbschaft
verursachet werden, Orth im IIten teile, tit. VI

§ II

C haubtſtuͤck
beſchehene vermiſchung derſelben voraus. Der end-
zweck derſelben iſt: daß ein ieder das ſeinige be-
komme, und die verbindlichkeiten von einander ge-
trennet werden, Chriſtian Gottfrid Hofmanns
diſp. de iure ſeparandi allodium a feudo, Frank-
furt an der Oder 1727, cap. I ſ. 7 fg.

§ 3271
die veranlaſ-
ſung darzu
geben vile,

Die tribfedern der abſonderung ſind mancherlei,
naͤmlich entweder die glaͤubiger des erblaſſers und
des erbens, oder die egegatten, die lehn- und erb-
folger, auch der lehnherr, imgleichen die kinder
und anverwandten, wenn z. e. ein ehegatt nach
des andern abſterben mit deſſen hinterlaſſenen erben
abzuteilen hat. Sodann die begangenen verbre-
chen, Joh. Tobias Carrach in den differentiis
iuris Romani et German. in beneficio ſeparationis,

Halle 1740.

§ 3272
auch die ehe-
weiber, die
andre ehe,

Das eheweib kan die abſonderung der guͤter von
ires ehemannes vermoͤgen in gewiſſen faͤllen ſuchen,
ſowohl bei deſſen lebzeiten, als auch nach deſſen
abſterben, wenn die gemeinſchaft der guͤter und
andre urſachen ſolche nicht behindern, Harpprecht
de renunciatione adquaeſtus § 134, 141 fg. Nicht
minder kan ſelbige durch die vorzunemende ander-
weite ehe veranlaſſet werden. Diſe abſonderung
muß gerichtlich, auch in gewiſſer zeit bei verluſt
derſelben, Harpprecht am a. o. § 19 fg., Orth
ſ. 86 fg., geſuchet werden, Frankſurtiſcher refor-
mation IIIter teil, VII tit. § V. VIII, VIter teil
tit. I § VII-VIIII.

§ 3273
die verzichts-
leiſtung, auch
entſagung
auf des an-
dern erb-
ſchaſt,

Die abſonderung der guͤter kan außerdem durch
die verzicht und entſagung auf des andern erbſchaft
verurſachet werden, Orth im IIten teile, tit. VI

§ II
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[186/0236] C haubtſtuͤck beſchehene vermiſchung derſelben voraus. Der end- zweck derſelben iſt: daß ein ieder das ſeinige be- komme, und die verbindlichkeiten von einander ge- trennet werden, Chriſtian Gottfrid Hofmanns diſp. de iure ſeparandi allodium a feudo, Frank- furt an der Oder 1727, cap. I ſ. 7 fg. § 3271 Die tribfedern der abſonderung ſind mancherlei, naͤmlich entweder die glaͤubiger des erblaſſers und des erbens, oder die egegatten, die lehn- und erb- folger, auch der lehnherr, imgleichen die kinder und anverwandten, wenn z. e. ein ehegatt nach des andern abſterben mit deſſen hinterlaſſenen erben abzuteilen hat. Sodann die begangenen verbre- chen, Joh. Tobias Carrach in den differentiis iuris Romani et German. in beneficio ſeparationis, Halle 1740. § 3272 Das eheweib kan die abſonderung der guͤter von ires ehemannes vermoͤgen in gewiſſen faͤllen ſuchen, ſowohl bei deſſen lebzeiten, als auch nach deſſen abſterben, wenn die gemeinſchaft der guͤter und andre urſachen ſolche nicht behindern, Harpprecht de renunciatione adquaeſtus § 134, 141 fg. Nicht minder kan ſelbige durch die vorzunemende ander- weite ehe veranlaſſet werden. Diſe abſonderung muß gerichtlich, auch in gewiſſer zeit bei verluſt derſelben, Harpprecht am a. o. § 19 fg., Orth ſ. 86 fg., geſuchet werden, Frankſurtiſcher refor- mation IIIter teil, VII tit. § V. VIII, VIter teil tit. I § VII-VIIII. § 3273 Die abſonderung der guͤter kan außerdem durch die verzicht und entſagung auf des andern erbſchaft verurſachet werden, Orth im IIten teile, tit. VI § II

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/236>, abgerufen am 21.11.2024.