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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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von der absonderung der güter etc.
26) die fronen gehören zum lehn-gute. Das
fällige, oder betagte fron-gelt aber zum erbe,
num. 16, 17.
27) früchte von den äckern, wie num. 21.
28) früchte von natur gewachsen, welche noch ste-
hen, sind lehn, wenn der vasall von Georgen-
tag verstirbet: gehet er aber nach disem tag in
die ewigkeit; alsdann ist das gras zum heue
erbe; das grummet aber folget dem lehne. Fäl-
let der tod nach der heu-erndte ein; so behält der
land-erbe dasselbe.
29) frucht-zinsen, wie num. 10.
30) futter-schneid-gelt, das häcksel-schneiden ist
zu N. E. in Nider-Hessen eine frone. Der
bauer aber zalet liber etwas dafür. Die dinst-
gerechtigkeit klebet am gute. Wegen der gelt-
abgabe hält es, wie num. 19.
31) gänse, martins-gänse, zehnt-waide-gänse, wie
num. 10.
32) gärten-anlegen beim S. lehn-gute zum H.
Es kosten die großen gemüß- und obst-gärten
viles gelt, um die häcken, sträucher auszurotten,
und die hügel zu schleifen, mithin alles in die
gleichheit zu bringen. Eine solche merkliche
besserung des lehns, die järlich in die 1000 fl.
einträget, gehöret dem land-erben.
33) garten-früchte fallen dem zu, der sie ausge-
stellet hat.
34) gebäude werden auf vorgehende schäzung dem
land-erben nach dem gegenwärtigen werte ver-
gnüget, Schweder de meliorationibus feudi,
vol. I disp. 4 cap. 5 § 7 s. 208. Es hätte dann
der verstorbene des widerspruches der lehns-
folger ungeachtet, gleichwohl gebauet. Jn disem
falle mag der land-erbe das gebäude abbrechen,
oder muß dartun, daß diß gebäude dem gute
annoch
N 3
von der abſonderung der guͤter ꝛc.
26) die fronen gehoͤren zum lehn-gute. Das
faͤllige, oder betagte fron-gelt aber zum erbe,
num. 16, 17.
27) fruͤchte von den aͤckern, wie num. 21.
28) fruͤchte von natur gewachſen, welche noch ſte-
hen, ſind lehn, wenn der vaſall von Georgen-
tag verſtirbet: gehet er aber nach diſem tag in
die ewigkeit; alsdann iſt das gras zum heue
erbe; das grummet aber folget dem lehne. Faͤl-
let der tod nach der heu-erndte ein; ſo behaͤlt der
land-erbe daſſelbe.
29) frucht-zinſen, wie num. 10.
30) futter-ſchneid-gelt, das haͤckſel-ſchneiden iſt
zu N. E. in Nider-Heſſen eine frone. Der
bauer aber zalet liber etwas dafuͤr. Die dinſt-
gerechtigkeit klebet am gute. Wegen der gelt-
abgabe haͤlt es, wie num. 19.
31) gaͤnſe, martins-gaͤnſe, zehnt-waide-gaͤnſe, wie
num. 10.
32) gaͤrten-anlegen beim S. lehn-gute zum H.
Es koſten die großen gemuͤß- und obſt-gaͤrten
viles gelt, um die haͤcken, ſtraͤucher auszurotten,
und die huͤgel zu ſchleifen, mithin alles in die
gleichheit zu bringen. Eine ſolche merkliche
beſſerung des lehns, die jaͤrlich in die 1000 fl.
eintraͤget, gehoͤret dem land-erben.
33) garten-fruͤchte fallen dem zu, der ſie ausge-
ſtellet hat.
34) gebaͤude werden auf vorgehende ſchaͤzung dem
land-erben nach dem gegenwaͤrtigen werte ver-
gnuͤget, Schweder de meliorationibus feudi,
vol. I diſp. 4 cap. 5 § 7 ſ. 208. Es haͤtte dann
der verſtorbene des widerſpruches der lehns-
folger ungeachtet, gleichwohl gebauet. Jn diſem
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annoch
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[197/0247] von der abſonderung der guͤter ꝛc. 26) die fronen gehoͤren zum lehn-gute. Das faͤllige, oder betagte fron-gelt aber zum erbe, num. 16, 17. 27) fruͤchte von den aͤckern, wie num. 21. 28) fruͤchte von natur gewachſen, welche noch ſte- hen, ſind lehn, wenn der vaſall von Georgen- tag verſtirbet: gehet er aber nach diſem tag in die ewigkeit; alsdann iſt das gras zum heue erbe; das grummet aber folget dem lehne. Faͤl- let der tod nach der heu-erndte ein; ſo behaͤlt der land-erbe daſſelbe. 29) frucht-zinſen, wie num. 10. 30) futter-ſchneid-gelt, das haͤckſel-ſchneiden iſt zu N. E. in Nider-Heſſen eine frone. Der bauer aber zalet liber etwas dafuͤr. Die dinſt- gerechtigkeit klebet am gute. Wegen der gelt- abgabe haͤlt es, wie num. 19. 31) gaͤnſe, martins-gaͤnſe, zehnt-waide-gaͤnſe, wie num. 10. 32) gaͤrten-anlegen beim S. lehn-gute zum H. Es koſten die großen gemuͤß- und obſt-gaͤrten viles gelt, um die haͤcken, ſtraͤucher auszurotten, und die huͤgel zu ſchleifen, mithin alles in die gleichheit zu bringen. Eine ſolche merkliche beſſerung des lehns, die jaͤrlich in die 1000 fl. eintraͤget, gehoͤret dem land-erben. 33) garten-fruͤchte fallen dem zu, der ſie ausge- ſtellet hat. 34) gebaͤude werden auf vorgehende ſchaͤzung dem land-erben nach dem gegenwaͤrtigen werte ver- gnuͤget, Schweder de meliorationibus feudi, vol. I diſp. 4 cap. 5 § 7 ſ. 208. Es haͤtte dann der verſtorbene des widerſpruches der lehns- folger ungeachtet, gleichwohl gebauet. Jn diſem falle mag der land-erbe das gebaͤude abbrechen, oder muß dartun, daß diß gebaͤude dem gute annoch N 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/247>, abgerufen am 24.11.2024.