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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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C haubtstück
annoch nüzlich sei. Jn Sachsen fallen die ge-
bäude dem lehns-erben unentgeltlich zu.
35) gelt aus dem lehn-gute wiederkäuflich ausge-
tan; weiln es zu den lehns-nuzungen gehöret,
ist erbe. Verzihene töchter überkommen davon
nichts. Dergleichen ist auch rechtens, wenn
gelt aus dem lehne erkaufet und wiederkäuflich
ausgetan; immaßen diß gelt erbe ist.
36) gelt aus verkauftem holze gelöset, wie num. 35.
37) gelt, darum dinste zu leisten sind, ist lehn.
38) gelt, das man zum lehne, oder stamm-gute hat
machen wollen, aber nicht beschehen ist, bleibet
erbe.
39) das gelt, welches pfandweise auf ein ritter-
gut verschriben ist, gehöret den land-erben.
40) gelt, welches durch den lehns-herrn die söne
nicht wirklich zum lehne, oder zum stamm-gute
gemachet haben, folget dem erben.
41) gelt, verkauft vom lehne, oder dem stamm-
gute, darnach auf leibgeding, endlich auf wieder-
käufliche zinsen geleget, ist erbe.
42) das gnaden-gelt ist erbe.
43) gelt-zinsen, die zum lehne gereichet sind, wie
num. 19.
44) geschmeide in den kirchen, bleibet darin unent-
geltlich.
45) geschoß, wie num. 19, denselben entrichten ei-
nige bauern zu N. E. in Nider-Hessen.
46) geschüz, gewehr, auf einer burg, einem schlosse,
einer festung, bleibet unentgeltlich dabei, wo nicht
von den land-erben gezeiget werden kan, daß der
lezte besizer dasselbe angeschaffet habe, Struve
in den elementis iuris feudal. cap. VI § 120 s. 116.
47) getraide, das durch der mutter leib-gut er-
worben ist, gehöret ins erbe.
48) das getraide in den scheuern, auf den boden,
in
C haubtſtuͤck
annoch nuͤzlich ſei. Jn Sachſen fallen die ge-
baͤude dem lehns-erben unentgeltlich zu.
35) gelt aus dem lehn-gute wiederkaͤuflich ausge-
tan; weiln es zu den lehns-nuzungen gehoͤret,
iſt erbe. Verzihene toͤchter uͤberkommen davon
nichts. Dergleichen iſt auch rechtens, wenn
gelt aus dem lehne erkaufet und wiederkaͤuflich
ausgetan; immaßen diß gelt erbe iſt.
36) gelt aus verkauftem holze geloͤſet, wie num. 35.
37) gelt, darum dinſte zu leiſten ſind, iſt lehn.
38) gelt, das man zum lehne, oder ſtamm-gute hat
machen wollen, aber nicht beſchehen iſt, bleibet
erbe.
39) das gelt, welches pfandweiſe auf ein ritter-
gut verſchriben iſt, gehoͤret den land-erben.
40) gelt, welches durch den lehns-herrn die ſoͤne
nicht wirklich zum lehne, oder zum ſtamm-gute
gemachet haben, folget dem erben.
41) gelt, verkauft vom lehne, oder dem ſtamm-
gute, darnach auf leibgeding, endlich auf wieder-
kaͤufliche zinſen geleget, iſt erbe.
42) das gnaden-gelt iſt erbe.
43) gelt-zinſen, die zum lehne gereichet ſind, wie
num. 19.
44) geſchmeide in den kirchen, bleibet darin unent-
geltlich.
45) geſchoß, wie num. 19, denſelben entrichten ei-
nige bauern zu N. E. in Nider-Heſſen.
46) geſchuͤz, gewehr, auf einer burg, einem ſchloſſe,
einer feſtung, bleibet unentgeltlich dabei, wo nicht
von den land-erben gezeiget werden kan, daß der
lezte beſizer daſſelbe angeſchaffet habe, Struve
in den elementis iuris feudal. cap. VI § 120 ſ. 116.
47) getraide, das durch der mutter leib-gut er-
worben iſt, gehoͤret ins erbe.
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[198/0248] C haubtſtuͤck annoch nuͤzlich ſei. Jn Sachſen fallen die ge- baͤude dem lehns-erben unentgeltlich zu. 35) gelt aus dem lehn-gute wiederkaͤuflich ausge- tan; weiln es zu den lehns-nuzungen gehoͤret, iſt erbe. Verzihene toͤchter uͤberkommen davon nichts. Dergleichen iſt auch rechtens, wenn gelt aus dem lehne erkaufet und wiederkaͤuflich ausgetan; immaßen diß gelt erbe iſt. 36) gelt aus verkauftem holze geloͤſet, wie num. 35. 37) gelt, darum dinſte zu leiſten ſind, iſt lehn. 38) gelt, das man zum lehne, oder ſtamm-gute hat machen wollen, aber nicht beſchehen iſt, bleibet erbe. 39) das gelt, welches pfandweiſe auf ein ritter- gut verſchriben iſt, gehoͤret den land-erben. 40) gelt, welches durch den lehns-herrn die ſoͤne nicht wirklich zum lehne, oder zum ſtamm-gute gemachet haben, folget dem erben. 41) gelt, verkauft vom lehne, oder dem ſtamm- gute, darnach auf leibgeding, endlich auf wieder- kaͤufliche zinſen geleget, iſt erbe. 42) das gnaden-gelt iſt erbe. 43) gelt-zinſen, die zum lehne gereichet ſind, wie num. 19. 44) geſchmeide in den kirchen, bleibet darin unent- geltlich. 45) geſchoß, wie num. 19, denſelben entrichten ei- nige bauern zu N. E. in Nider-Heſſen. 46) geſchuͤz, gewehr, auf einer burg, einem ſchloſſe, einer feſtung, bleibet unentgeltlich dabei, wo nicht von den land-erben gezeiget werden kan, daß der lezte beſizer daſſelbe angeſchaffet habe, Struve in den elementis iuris feudal. cap. VI § 120 ſ. 116. 47) getraide, das durch der mutter leib-gut er- worben iſt, gehoͤret ins erbe. 48) das getraide in den ſcheuern, auf den boden, in

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/248>, abgerufen am 06.05.2024.