noch heu zugekaufet werden muß, so weit in betrach- tung, daß dargegen, was järlich zum ankauf aus- gesezet werden müßte, hinwegfällt; an denen orten aber, wo solche zum verkaufe urbar zu machen sind, würde man selbige nach beschaffenheit der la- ge, wie sie bewachsen, und ob sie mit wenig, oder großen kosten in guten stand gesezet werden können, zu 1/3 oder 1/4 des davon zu hoffenden abnuzes billig anzuschlagen haben.
20) Die annoch bewachsenen äcker, welche von der hutung zu entraten, sind nach lezterm fuß auch bei dem anschlage zu schäzen.
21) Der untertanen dinste bleiben zu bestellung des gutes und des dabei befindlichen ackerbaues ausgese- zet. Was aber selbige an zehnten, hünern, eiern, spinnen, auch sonst am baren gelde etc. der herrschaft entrichten müssen, kömmt folgender gestalt noch in anschlag:
1 füllen, oder folen - - 2 bis 3 rtlr.
1 abgesogen kalb - - 1 - - - 16 gl.
1 lamm - - - - - - 4 gl.
1 spanferkel - - - - - 3 gl.
1 ganß - - - - - - 3 biß 4 gl.
1 huhn - - - - - - - 18 pf. bis 2 gl.
1 mandel eier - - - 18 pf.
1 stück garn - - - 4 bis 5 pf.
nachdem die herrschaft den untertanen dafür gut kommen muß.
Wegen des zehnten von füllen und kälbern, fer- keln und lämmern würde der schäzer aus den haus- registern, oder von den einwonern zu erforschen ha- ben, was hirvon in etwa 3 oder 6 jaren an die herrschaft fallen könnte, und darnach eines jares er- trag zu reguliren haben.
22) Was die hausleute, imgleichen schmidte, hirten und deren knechte, nächstdem die auf dem lande
aufge-
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aͤmter, guͤter, zehnten, u. gerechtigkeiten.
noch heu zugekaufet werden muß, ſo weit in betrach- tung, daß dargegen, was jaͤrlich zum ankauf aus- geſezet werden muͤßte, hinwegfaͤllt; an denen orten aber, wo ſolche zum verkaufe urbar zu machen ſind, wuͤrde man ſelbige nach beſchaffenheit der la- ge, wie ſie bewachſen, und ob ſie mit wenig, oder großen koſten in guten ſtand geſezet werden koͤnnen, zu ⅓ oder ¼ des davon zu hoffenden abnuzes billig anzuſchlagen haben.
20) Die annoch bewachſenen aͤcker, welche von der hutung zu entraten, ſind nach lezterm fuß auch bei dem anſchlage zu ſchaͤzen.
21) Der untertanen dinſte bleiben zu beſtellung des gutes und des dabei befindlichen ackerbaues ausgeſe- zet. Was aber ſelbige an zehnten, huͤnern, eiern, ſpinnen, auch ſonſt am baren gelde ꝛc. der herrſchaft entrichten muͤſſen, koͤmmt folgender geſtalt noch in anſchlag:
1 fuͤllen, oder folen ‒ ‒ 2 bis 3 rtlr.
1 abgeſogen kalb ‒ ‒ 1 ‒ ‒ ‒ 16 gl.
1 lamm ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 4 gl.
1 ſpanferkel ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 3 gl.
1 ganß ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 3 biß 4 gl.
1 huhn ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 18 pf. bis 2 gl.
1 mandel eier ‒ ‒ ‒ 18 pf.
1 ſtuͤck garn ‒ ‒ ‒ 4 bis 5 pf.
nachdem die herrſchaft den untertanen dafuͤr gut kommen muß.
Wegen des zehnten von fuͤllen und kaͤlbern, fer- keln und laͤmmern wuͤrde der ſchaͤzer aus den haus- regiſtern, oder von den einwonern zu erforſchen ha- ben, was hirvon in etwa 3 oder 6 jaren an die herrſchaft fallen koͤnnte, und darnach eines jares er- trag zu reguliren haben.
22) Was die hausleute, imgleichen ſchmidte, hirten und deren knechte, naͤchſtdem die auf dem lande
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aͤmter, guͤter, zehnten, u. gerechtigkeiten.
noch heu zugekaufet werden muß, ſo weit in betrach-
tung, daß dargegen, was jaͤrlich zum ankauf aus-
geſezet werden muͤßte, hinwegfaͤllt; an denen orten
aber, wo ſolche zum verkaufe urbar zu machen
ſind, wuͤrde man ſelbige nach beſchaffenheit der la-
ge, wie ſie bewachſen, und ob ſie mit wenig, oder
großen koſten in guten ſtand geſezet werden koͤnnen,
zu ⅓ oder ¼ des davon zu hoffenden abnuzes billig
anzuſchlagen haben.
20) Die annoch bewachſenen aͤcker, welche von
der hutung zu entraten, ſind nach lezterm fuß auch
bei dem anſchlage zu ſchaͤzen.
21) Der untertanen dinſte bleiben zu beſtellung des
gutes und des dabei befindlichen ackerbaues ausgeſe-
zet. Was aber ſelbige an zehnten, huͤnern, eiern,
ſpinnen, auch ſonſt am baren gelde ꝛc. der herrſchaft
entrichten muͤſſen, koͤmmt folgender geſtalt noch in
anſchlag:
1 fuͤllen, oder folen ‒ ‒ 2 bis 3 rtlr.
1 abgeſogen kalb ‒ ‒ 1 ‒ ‒ ‒ 16 gl.
1 lamm ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 4 gl.
1 ſpanferkel ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 3 gl.
1 ganß ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 3 biß 4 gl.
1 huhn ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ 18 pf. bis 2 gl.
1 mandel eier ‒ ‒ ‒ 18 pf.
1 ſtuͤck garn ‒ ‒ ‒ 4 bis 5 pf.
nachdem die herrſchaft den untertanen dafuͤr gut
kommen muß.
Wegen des zehnten von fuͤllen und kaͤlbern, fer-
keln und laͤmmern wuͤrde der ſchaͤzer aus den haus-
regiſtern, oder von den einwonern zu erforſchen ha-
ben, was hirvon in etwa 3 oder 6 jaren an die
herrſchaft fallen koͤnnte, und darnach eines jares er-
trag zu reguliren haben.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/267>, abgerufen am 22.11.2024.
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