Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

CVII haubtstück

größe und güte eines ieden teiles an. Jst es nicht
anders möglich, so muß der andre teil gelt anne-
men, mit dem bedinge, es am lande wieder anzu-
wenden, Moser im Teutschen stats-rechte XVten
teile s. 44 fgg.

§ 3343

Jn Sachsen sahe man 1572 bloß auf den ertrag
der ämter und wenn einer z. e. 4000 fl. haben sollte,
mußte er mit diser summe zufriden seyn, wenn sie
gleich aus bloßen gefällen bestund, one auf re-
galien, untertanen, waldung, bergwerke etc. zu
sehen.

§ 3344

Sihet man auf den ertrag der ämter, muß mit
andern gefällen die gleichheit getroffen werden.
Weingefälle sind mit weingefällen, fruchtgefälle
mit fruchtgefällen, und gelt mit gelte zu vergüten.
Sihe den unterricht von urteln und bescheiden
cap. XX § 846, b, s. 383 fg., tue hinzu den Orth
am a. o. im VIten teile, tit. IIII § 3-7 s. 100 fgg.,
Carpzov P. III constit. 15, def. 1, 34.

Hundert und sibentes haubtstück
von dem kür-rechte.

§ 3345

worin das
kür-recht be-
stehet?

Das kür-recht bestehet in der wahl, welche einem
der erben entweder nach maßgebung der
rechte, oder vermöge eines gedinges in absicht der
vorzunemenden teilung zustehet. Das kür-recht
kan durch einen lezten willen, auch auf andre weise,
Richter de success. ab intestato sect. I membr. I
num. 69, Carpzov P. III constit. 15 def. 2, Beyer
in positionibus iur. German. lib. II cap. 13, Beyers

disp.

CVII haubtſtuͤck

groͤße und guͤte eines ieden teiles an. Jſt es nicht
anders moͤglich, ſo muß der andre teil gelt anne-
men, mit dem bedinge, es am lande wieder anzu-
wenden, Moſer im Teutſchen ſtats-rechte XVten
teile ſ. 44 fgg.

§ 3343

Jn Sachſen ſahe man 1572 bloß auf den ertrag
der aͤmter und wenn einer z. e. 4000 fl. haben ſollte,
mußte er mit diſer ſumme zufriden ſeyn, wenn ſie
gleich aus bloßen gefaͤllen beſtund, one auf re-
galien, untertanen, waldung, bergwerke ꝛc. zu
ſehen.

§ 3344

Sihet man auf den ertrag der aͤmter, muß mit
andern gefaͤllen die gleichheit getroffen werden.
Weingefaͤlle ſind mit weingefaͤllen, fruchtgefaͤlle
mit fruchtgefaͤllen, und gelt mit gelte zu verguͤten.
Sihe den unterricht von urteln und beſcheiden
cap. XX § 846, b, ſ. 383 fg., tue hinzu den Orth
am a. o. im VIten teile, tit. IIII § 3-7 ſ. 100 fgg.,
Carpzov P. III conſtit. 15, def. 1, 34.

Hundert und ſibentes haubtſtuͤck
von dem kuͤr-rechte.

§ 3345

worin das
kuͤr-recht be-
ſtehet?

Das kuͤr-recht beſtehet in der wahl, welche einem
der erben entweder nach maßgebung der
rechte, oder vermoͤge eines gedinges in abſicht der
vorzunemenden teilung zuſtehet. Das kuͤr-recht
kan durch einen lezten willen, auch auf andre weiſe,
Richter de ſucceſſ. ab inteſtato ſect. I membr. I
num. 69, Carpzov P. III conſtit. 15 def. 2, Beyer
in poſitionibus iur. German. lib. II cap. 13, Beyers

diſp.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0286" n="238"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">CVII</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck</hi></fw><lb/>
gro&#x0364;ße und gu&#x0364;te eines ieden teiles an. J&#x017F;t es nicht<lb/>
anders mo&#x0364;glich, &#x017F;o muß der andre teil gelt anne-<lb/>
men, mit dem bedinge, es am lande wieder anzu-<lb/>
wenden, <hi rendition="#fr">Mo&#x017F;er</hi> im Teut&#x017F;chen &#x017F;tats-rechte <hi rendition="#aq">XV</hi>ten<lb/>
teile &#x017F;. 44 fgg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3343</head><lb/>
            <p>Jn Sach&#x017F;en &#x017F;ahe man 1572 bloß auf den ertrag<lb/>
der a&#x0364;mter und wenn einer z. e. 4000 fl. haben &#x017F;ollte,<lb/>
mußte er mit di&#x017F;er &#x017F;umme zufriden &#x017F;eyn, wenn &#x017F;ie<lb/>
gleich aus bloßen gefa&#x0364;llen be&#x017F;tund, one auf re-<lb/>
galien, untertanen, waldung, bergwerke &#xA75B;c. zu<lb/>
&#x017F;ehen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3344</head><lb/>
            <p>Sihet man auf den ertrag der a&#x0364;mter, muß mit<lb/>
andern gefa&#x0364;llen die gleichheit getroffen werden.<lb/>
Weingefa&#x0364;lle &#x017F;ind mit weingefa&#x0364;llen, fruchtgefa&#x0364;lle<lb/>
mit fruchtgefa&#x0364;llen, und gelt mit gelte zu vergu&#x0364;ten.<lb/>
Sihe den unterricht von urteln und be&#x017F;cheiden<lb/>
cap. <hi rendition="#aq">XX</hi> § 846, b, &#x017F;. 383 fg., tue hinzu den <hi rendition="#fr">Orth</hi><lb/>
am a. o. im <hi rendition="#aq">VI</hi>ten teile, tit. <hi rendition="#aq">IIII</hi> § 3-7 &#x017F;. 100 fgg.,<lb/><hi rendition="#fr">Carpzov</hi> <hi rendition="#aq">P. III con&#x017F;tit. 15, def.</hi> 1, 34.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hundert und &#x017F;ibentes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/><hi rendition="#g">von dem ku&#x0364;r-rechte.</hi></hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3345</head><lb/>
            <note place="left">worin das<lb/>
ku&#x0364;r-recht be-<lb/>
&#x017F;tehet?</note>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>as ku&#x0364;r-recht be&#x017F;tehet in der wahl, welche einem<lb/>
der erben entweder nach maßgebung der<lb/>
rechte, oder vermo&#x0364;ge eines gedinges in ab&#x017F;icht der<lb/>
vorzunemenden teilung zu&#x017F;tehet. Das ku&#x0364;r-recht<lb/>
kan durch einen lezten willen, auch auf andre wei&#x017F;e,<lb/><hi rendition="#fr">Richter</hi> <hi rendition="#aq">de &#x017F;ucce&#x017F;&#x017F;. ab inte&#x017F;tato &#x017F;ect. I membr. I</hi><lb/>
num. 69, <hi rendition="#fr">Carpzov</hi> <hi rendition="#aq">P. III con&#x017F;tit. 15 def.</hi> 2, <hi rendition="#fr">Beyer</hi><lb/>
in <hi rendition="#aq">po&#x017F;itionibus iur. German. lib. II</hi> cap. 13, <hi rendition="#fr">Beyers</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">di&#x017F;p.</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[238/0286] CVII haubtſtuͤck groͤße und guͤte eines ieden teiles an. Jſt es nicht anders moͤglich, ſo muß der andre teil gelt anne- men, mit dem bedinge, es am lande wieder anzu- wenden, Moſer im Teutſchen ſtats-rechte XVten teile ſ. 44 fgg. § 3343 Jn Sachſen ſahe man 1572 bloß auf den ertrag der aͤmter und wenn einer z. e. 4000 fl. haben ſollte, mußte er mit diſer ſumme zufriden ſeyn, wenn ſie gleich aus bloßen gefaͤllen beſtund, one auf re- galien, untertanen, waldung, bergwerke ꝛc. zu ſehen. § 3344 Sihet man auf den ertrag der aͤmter, muß mit andern gefaͤllen die gleichheit getroffen werden. Weingefaͤlle ſind mit weingefaͤllen, fruchtgefaͤlle mit fruchtgefaͤllen, und gelt mit gelte zu verguͤten. Sihe den unterricht von urteln und beſcheiden cap. XX § 846, b, ſ. 383 fg., tue hinzu den Orth am a. o. im VIten teile, tit. IIII § 3-7 ſ. 100 fgg., Carpzov P. III conſtit. 15, def. 1, 34. Hundert und ſibentes haubtſtuͤck von dem kuͤr-rechte. § 3345 Das kuͤr-recht beſtehet in der wahl, welche einem der erben entweder nach maßgebung der rechte, oder vermoͤge eines gedinges in abſicht der vorzunemenden teilung zuſtehet. Das kuͤr-recht kan durch einen lezten willen, auch auf andre weiſe, Richter de ſucceſſ. ab inteſtato ſect. I membr. I num. 69, Carpzov P. III conſtit. 15 def. 2, Beyer in poſitionibus iur. German. lib. II cap. 13, Beyers diſp.

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/286
Zitationshilfe:	Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/286>, abgerufen am 21.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.