Das voraus gehöret entweder dem ehegatten, oder den kindern, und zwar solchen, welche entweder aus verschidenen ehen sind, oder aus einer ehe zwar erzeuget sind, iedoch eines für dem andern etwas zum voraus haben soll. Es kan auch das voraus sich auf die bluts-verwandten erstrecken, z. e. auf die ältesten erstgebornen, gestalt die herzogen zu Sachsen Ernestinischer lini im jare 1680 dem Sachsen-Gothaischen hause einen voraus bei den anfällen der Ernestinischen lande festgesezet und zu- gestanden haben, Glafei im kern der Sächsischen histori s. 1488 § zum funfzehnten etc., tue hinzu: die erbteilungs-vergleiche - - welche zwischen weiland herrn Ernstens herzogs zu Sachsen hinterlassenen herren sönen geschlossen worden, 1724 fol. s. 1 fg., RudolphiGotha diplom. I cap. X § 10 s. 75.
§ 3371
ob das vor- aus beschwe- ret, oder ent- zogen
Das voraus gründet sich entweder auf ein ge- säz, oder ein geding, vergleich, teils auf den lezten willen (§ 3338). Derjenige, welcher einem vermöge der rechte, oder eines gedinges, auch vergleiches zu- stehet, kan einseitiger weise und durch einen lezten willen nicht entzogen, noch beschweret werden, von Lynkerconsil. 52 num. 8, 11, 12 s. 187 fg. vol. II, Orth im IIIten teile, tit. 10 § 15 s. 203 fg.
§ 3372
werden kan?
Da hingegen das voraus, welches aus einem lezten willen herrüret, mit einem fideicommisse be- leget werden kan, Wildvogelresp. 233 num. 11 fg. s. 521 resp. 152 s. 312 fg., von Lynkerconsil. 52 consil. 198 vol. II.
§ 3373
wie es des- falls im
Jn dem herzogtume Wirtenberg nemen, ver- möge des landrechtes, die kinder anderer ehe alles
dasjenige
CVIII haubtſt. von dem voraus,
§ 3370
wem das voraus ge- buͤret?
Das voraus gehoͤret entweder dem ehegatten, oder den kindern, und zwar ſolchen, welche entweder aus verſchidenen ehen ſind, oder aus einer ehe zwar erzeuget ſind, iedoch eines fuͤr dem andern etwas zum voraus haben ſoll. Es kan auch das voraus ſich auf die bluts-verwandten erſtrecken, z. e. auf die aͤlteſten erſtgebornen, geſtalt die herzogen zu Sachſen Erneſtiniſcher lini im jare 1680 dem Sachſen-Gothaiſchen hauſe einen voraus bei den anfaͤllen der Erneſtiniſchen lande feſtgeſezet und zu- geſtanden haben, Glafei im kern der Saͤchſiſchen hiſtori ſ. 1488 § zum funfzehnten ꝛc., tue hinzu: die erbteilungs-vergleiche ‒ ‒ welche zwiſchen weiland herrn Ernſtens herzogs zu Sachſen hinterlaſſenen herren ſoͤnen geſchloſſen worden, 1724 fol. ſ. 1 fg., RudolphiGotha diplom. I cap. X § 10 ſ. 75.
§ 3371
ob das vor- aus beſchwe- ret, oder ent- zogen
Das voraus gruͤndet ſich entweder auf ein ge- ſaͤz, oder ein geding, vergleich, teils auf den lezten willen (§ 3338). Derjenige, welcher einem vermoͤge der rechte, oder eines gedinges, auch vergleiches zu- ſtehet, kan einſeitiger weiſe und durch einen lezten willen nicht entzogen, noch beſchweret werden, von Lynkerconſil. 52 num. 8, 11, 12 ſ. 187 fg. vol. II, Orth im IIIten teile, tit. 10 § 15 ſ. 203 fg.
§ 3372
werden kan?
Da hingegen das voraus, welches aus einem lezten willen herruͤret, mit einem fideicommiſſe be- leget werden kan, Wildvogelreſp. 233 num. 11 fg. ſ. 521 reſp. 152 ſ. 312 fg., von Lynkerconſil. 52 conſil. 198 vol. II.
§ 3373
wie es des- falls im
Jn dem herzogtume Wirtenberg nemen, ver- moͤge des landrechtes, die kinder anderer ehe alles
dasjenige
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0296"n="248"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">CVIII</hi> haubtſt. von dem voraus,</hi></fw><lb/><divn="3"><head>§ 3370</head><lb/><noteplace="left">wem das<lb/>
voraus ge-<lb/>
buͤret?</note><p>Das voraus gehoͤret entweder dem ehegatten,<lb/>
oder den kindern, und zwar ſolchen, welche entweder<lb/>
aus verſchidenen ehen ſind, oder aus einer ehe zwar<lb/>
erzeuget ſind, iedoch eines fuͤr dem andern etwas<lb/>
zum voraus haben ſoll. Es kan auch das voraus<lb/>ſich auf die bluts-verwandten erſtrecken, z. e. auf<lb/>
die aͤlteſten erſtgebornen, geſtalt die herzogen zu<lb/>
Sachſen Erneſtiniſcher lini im jare 1680 dem<lb/>
Sachſen-Gothaiſchen hauſe einen voraus bei den<lb/>
anfaͤllen der Erneſtiniſchen lande feſtgeſezet und zu-<lb/>
geſtanden haben, <hirendition="#fr">Glafei</hi> im kern der Saͤchſiſchen<lb/>
hiſtori ſ. 1488 § zum funfzehnten ꝛc., tue hinzu: die<lb/>
erbteilungs-vergleiche ‒‒ welche zwiſchen weiland<lb/>
herrn Ernſtens herzogs zu Sachſen hinterlaſſenen<lb/>
herren ſoͤnen geſchloſſen worden, 1724 fol. ſ. 1 fg.,<lb/><hirendition="#fr">Rudolphi</hi><hirendition="#aq">Gotha diplom. I</hi> cap. <hirendition="#aq">X</hi> § 10 ſ. 75.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3371</head><lb/><noteplace="left">ob das vor-<lb/>
aus beſchwe-<lb/>
ret, oder ent-<lb/>
zogen</note><p>Das voraus gruͤndet ſich entweder auf ein ge-<lb/>ſaͤz, oder ein geding, vergleich, teils auf den lezten<lb/>
willen (§ 3338). Derjenige, welcher einem vermoͤge<lb/>
der rechte, oder eines gedinges, auch vergleiches zu-<lb/>ſtehet, kan einſeitiger weiſe und durch einen lezten<lb/>
willen nicht entzogen, noch beſchweret werden, <hirendition="#fr">von<lb/>
Lynker</hi><hirendition="#aq">conſil.</hi> 52 num. 8, 11, 12 ſ. 187 fg. vol. <hirendition="#aq">II,</hi><lb/><hirendition="#fr">Orth</hi> im <hirendition="#aq">III</hi>ten teile, tit. 10 § 15 ſ. 203 fg.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3372</head><lb/><noteplace="left">werden kan?</note><p>Da hingegen das voraus, welches aus einem<lb/>
lezten willen herruͤret, mit einem fideicommiſſe be-<lb/>
leget werden kan, <hirendition="#fr">Wildvogel</hi><hirendition="#aq">reſp.</hi> 233 num. 11 fg.<lb/>ſ. 521 <hirendition="#aq">reſp.</hi> 152 ſ. 312 fg., <hirendition="#fr">von Lynker</hi><hirendition="#aq">conſil. 52<lb/>
conſil.</hi> 198 vol. <hirendition="#aq">II.</hi></p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3373</head><lb/><noteplace="left">wie es des-<lb/>
falls im</note><p>Jn dem herzogtume Wirtenberg nemen, ver-<lb/>
moͤge des landrechtes, die kinder anderer ehe alles<lb/><fwplace="bottom"type="catch">dasjenige</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[248/0296]
CVIII haubtſt. von dem voraus,
§ 3370
Das voraus gehoͤret entweder dem ehegatten,
oder den kindern, und zwar ſolchen, welche entweder
aus verſchidenen ehen ſind, oder aus einer ehe zwar
erzeuget ſind, iedoch eines fuͤr dem andern etwas
zum voraus haben ſoll. Es kan auch das voraus
ſich auf die bluts-verwandten erſtrecken, z. e. auf
die aͤlteſten erſtgebornen, geſtalt die herzogen zu
Sachſen Erneſtiniſcher lini im jare 1680 dem
Sachſen-Gothaiſchen hauſe einen voraus bei den
anfaͤllen der Erneſtiniſchen lande feſtgeſezet und zu-
geſtanden haben, Glafei im kern der Saͤchſiſchen
hiſtori ſ. 1488 § zum funfzehnten ꝛc., tue hinzu: die
erbteilungs-vergleiche ‒ ‒ welche zwiſchen weiland
herrn Ernſtens herzogs zu Sachſen hinterlaſſenen
herren ſoͤnen geſchloſſen worden, 1724 fol. ſ. 1 fg.,
Rudolphi Gotha diplom. I cap. X § 10 ſ. 75.
§ 3371
Das voraus gruͤndet ſich entweder auf ein ge-
ſaͤz, oder ein geding, vergleich, teils auf den lezten
willen (§ 3338). Derjenige, welcher einem vermoͤge
der rechte, oder eines gedinges, auch vergleiches zu-
ſtehet, kan einſeitiger weiſe und durch einen lezten
willen nicht entzogen, noch beſchweret werden, von
Lynker conſil. 52 num. 8, 11, 12 ſ. 187 fg. vol. II,
Orth im IIIten teile, tit. 10 § 15 ſ. 203 fg.
§ 3372
Da hingegen das voraus, welches aus einem
lezten willen herruͤret, mit einem fideicommiſſe be-
leget werden kan, Wildvogel reſp. 233 num. 11 fg.
ſ. 521 reſp. 152 ſ. 312 fg., von Lynker conſil. 52
conſil. 198 vol. II.
§ 3373
Jn dem herzogtume Wirtenberg nemen, ver-
moͤge des landrechtes, die kinder anderer ehe alles
dasjenige
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/296>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.