bei der teilung, der die verwaltung der unverteil- ten güter, mühe und arbeit fürnämlich gehabt hat, ein virteil davon zum voraus haben, art. 75, bei brü- der- und schwesterlichen teilungen, bekommen die sö- ne und deren kinder, des vaters, oder bruders kleider und gewehr; hingegen die töchter, oder deren kin- der, die mütterlichen, oder schwesterlichen kleider und kleinodien in dem güldenen und silbern zirate beste- hend, zum voraus. Von der stadt Roßwein undder stadt Roßwein, deren heergeräte, und wie die ehefrau das beste kleid von ihrem ehemanne daraus erhält, sehe man die Alt-zellische chronick im VIIIten teile s. 162 fg.
§ 3368
Jm Hennebergischen erben die söne das heerge-im Henne- bergischen, räte, die töchter der mutter kleider, kleinode etc., Hen- nebergische landes-ordnung III tit. IIII cap. II § 2 s. 156. Besage der Nürnbergischen reformation III tit. 34, gesäz II nemen die söne, wenn kein ge-zu Nürn- berg, schäft von den altern vorhanden ist, allen harnisch und waffen zu der wehr gehörig, auch die väterlichen kleider und bücher, damit nicht handtiret hat, zum voraus, und die töchter die mütterlichen kleider, auch schleier, hauben und andre gebände, keinesweges aber den geschmuck, ringe, juwelen, perlen, diaman- ten, hausrat, tapeten, fürhänge, betten, weises- zeug etc.; die enkel und urenkel haben sich alsdann dises voraus zu erfreuen, wenn sie mit des verstor- benen brüdern und schwestern erben; hingegen fäl- let dasselbe weg, wenn sie allein vorhanden sind, Wölker in den anmerkungen über die Nürnber- bergische reformation im IIIten teile s. 205 fg., Beck am a. o. s. 177.
§ 3369
Verschidene rechtsgelehrten legen den sönen die bücher und bibliothecken der väter zum voraus bei, Stryks disp. de iure bibliothec. sect. III § 18.
§ 3370
Q 4
oder dem vorteile bei den teilungen.
bei der teilung, der die verwaltung der unverteil- ten guͤter, muͤhe und arbeit fuͤrnaͤmlich gehabt hat, ein virteil davon zum voraus haben, art. 75, bei bruͤ- der- und ſchweſterlichen teilungen, bekommen die ſoͤ- ne und deren kinder, des vaters, oder bruders kleider und gewehr; hingegen die toͤchter, oder deren kin- der, die muͤtterlichen, oder ſchweſterlichen kleider und kleinodien in dem guͤldenen und ſilbern zirate beſte- hend, zum voraus. Von der ſtadt Roßwein undder ſtadt Roßwein, deren heergeraͤte, und wie die ehefrau das beſte kleid von ihrem ehemanne daraus erhaͤlt, ſehe man die Alt-zelliſche chronick im VIIIten teile ſ. 162 fg.
§ 3368
Jm Hennebergiſchen erben die ſoͤne das heerge-im Henne- bergiſchen, raͤte, die toͤchter der mutter kleider, kleinode ꝛc., Hen- nebergiſche landes-ordnung III tit. IIII cap. II § 2 ſ. 156. Beſage der Nuͤrnbergiſchen reformation III tit. 34, geſaͤz II nemen die ſoͤne, wenn kein ge-zu Nuͤrn- berg, ſchaͤft von den altern vorhanden iſt, allen harniſch und waffen zu der wehr gehoͤrig, auch die vaͤterlichen kleider und buͤcher, damit nicht handtiret hat, zum voraus, und die toͤchter die muͤtterlichen kleider, auch ſchleier, hauben und andre gebaͤnde, keinesweges aber den geſchmuck, ringe, juwelen, perlen, diaman- ten, hausrat, tapeten, fuͤrhaͤnge, betten, weiſes- zeug ꝛc.; die enkel und urenkel haben ſich alsdann diſes voraus zu erfreuen, wenn ſie mit des verſtor- benen bruͤdern und ſchweſtern erben; hingegen faͤl- let daſſelbe weg, wenn ſie allein vorhanden ſind, Woͤlker in den anmerkungen uͤber die Nuͤrnber- bergiſche reformation im IIIten teile ſ. 205 fg., Beck am a. o. ſ. 177.
§ 3369
Verſchidene rechtsgelehrten legen den ſoͤnen die buͤcher und bibliothecken der vaͤter zum voraus bei, Stryks diſp. de iure bibliothec. ſect. III § 18.
§ 3370
Q 4
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oder dem vorteile bei den teilungen.
bei der teilung, der die verwaltung der unverteil-
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ein virteil davon zum voraus haben, art. 75, bei bruͤ-
der- und ſchweſterlichen teilungen, bekommen die ſoͤ-
ne und deren kinder, des vaters, oder bruders kleider
und gewehr; hingegen die toͤchter, oder deren kin-
der, die muͤtterlichen, oder ſchweſterlichen kleider und
kleinodien in dem guͤldenen und ſilbern zirate beſte-
hend, zum voraus. Von der ſtadt Roßwein und
deren heergeraͤte, und wie die ehefrau das beſte
kleid von ihrem ehemanne daraus erhaͤlt, ſehe man
die Alt-zelliſche chronick im VIIIten teile ſ. 162 fg.
der ſtadt
Roßwein,
§ 3368
Jm Hennebergiſchen erben die ſoͤne das heerge-
raͤte, die toͤchter der mutter kleider, kleinode ꝛc., Hen-
nebergiſche landes-ordnung III tit. IIII cap. II § 2
ſ. 156. Beſage der Nuͤrnbergiſchen reformation
III tit. 34, geſaͤz II nemen die ſoͤne, wenn kein ge-
ſchaͤft von den altern vorhanden iſt, allen harniſch
und waffen zu der wehr gehoͤrig, auch die vaͤterlichen
kleider und buͤcher, damit nicht handtiret hat, zum
voraus, und die toͤchter die muͤtterlichen kleider, auch
ſchleier, hauben und andre gebaͤnde, keinesweges
aber den geſchmuck, ringe, juwelen, perlen, diaman-
ten, hausrat, tapeten, fuͤrhaͤnge, betten, weiſes-
zeug ꝛc.; die enkel und urenkel haben ſich alsdann
diſes voraus zu erfreuen, wenn ſie mit des verſtor-
benen bruͤdern und ſchweſtern erben; hingegen faͤl-
let daſſelbe weg, wenn ſie allein vorhanden ſind,
Woͤlker in den anmerkungen uͤber die Nuͤrnber-
bergiſche reformation im IIIten teile ſ. 205 fg.,
Beck am a. o. ſ. 177.
im Henne-
bergiſchen,
zu Nuͤrn-
berg,
§ 3369
Verſchidene rechtsgelehrten legen den ſoͤnen die
buͤcher und bibliothecken der vaͤter zum voraus bei,
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§ 3370
Q 4
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/295>, abgerufen am 22.11.2024.
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