ehe, kömmt selbiges östers in betrachtung, gestalt die kinder verschidener ehen ihr väterliches, oder müt- terliches zum voraus zu nemen pflegen, hernach mit den kindern der lezten ehe in gleiche teile gehen, wenn sie nicht völlig abgesondert sind.
§ 3365
im Jülich- und Bergi- schen,
Vermöge der Jülichischen und Bergischen rechts-ordnung und reformation cap. LXXXXIII soll bei der adelichen teilung die schwester mit dem hei- rats-gute abgegütet werden. Der älteste bruder be- kömmt das stamm-haus, und principal-seß, in sei- nem graben, edern, und zäunen und was darin ge- legen, auch dessen geschüz und was darin nagel-fest ist, voraus, one erstattung und vergeltung. Die unterhoheit und herrlichkeit bleibet auch dabei. Zum voraus aber gehören nicht die zinsen, schazung, pach- tung, zehnden, churmüdt, und mülen. Der zwei- te bruder nimmt das zweite stamm-haus voraus. Jn den andern stamm-häusern, die durch seit- und bei-fälle ererbet sind, folgen die söne und töchter zu- gleich. Sind keine söne vorhanden, wird es mit dem voraus, wie bei den sönen, gehalten. 1690 war bei Bruch der streit: ob die müle, sodann die fischerei zum adelichen Bergischen vorteile gehöre?
§ 3366
Ravensber- gischen,
Die Ravensbergische eigentums-ordnung cap. I T. II obs. des von Ludolf s. 171 füret ausdrück- lich im munde, daß der jüngste son das gut erben, und in mangel der söne die jüngste tochter das aner- be haben soll, cap. 1 § 3, 4 s. 172. Die Osna- brückische eigentums-ordnung cap. 4 § 1 und 5 bei dem von Ludolf s. 198 fg. besaget eben dises.
§ 3367
im Butja- dinger lan- de,
Jnhalts des erneuerten land-rechtes des stadt- und Butjadinger landes art. 72, soll der bruder
bei
CVIII haubtſt. von dem voraus,
ehe, koͤmmt ſelbiges oͤſters in betrachtung, geſtalt die kinder verſchidener ehen ihr vaͤterliches, oder muͤt- terliches zum voraus zu nemen pflegen, hernach mit den kindern der lezten ehe in gleiche teile gehen, wenn ſie nicht voͤllig abgeſondert ſind.
§ 3365
im Juͤlich- und Bergi- ſchen,
Vermoͤge der Juͤlichiſchen und Bergiſchen rechts-ordnung und reformation cap. LXXXXIII ſoll bei der adelichen teilung die ſchweſter mit dem hei- rats-gute abgeguͤtet werden. Der aͤlteſte bruder be- koͤmmt das ſtamm-haus, und principal-ſeß, in ſei- nem graben, edern, und zaͤunen und was darin ge- legen, auch deſſen geſchuͤz und was darin nagel-feſt iſt, voraus, one erſtattung und vergeltung. Die unterhoheit und herrlichkeit bleibet auch dabei. Zum voraus aber gehoͤren nicht die zinſen, ſchazung, pach- tung, zehnden, churmuͤdt, und muͤlen. Der zwei- te bruder nimmt das zweite ſtamm-haus voraus. Jn den andern ſtamm-haͤuſern, die durch ſeit- und bei-faͤlle ererbet ſind, folgen die ſoͤne und toͤchter zu- gleich. Sind keine ſoͤne vorhanden, wird es mit dem voraus, wie bei den ſoͤnen, gehalten. 1690 war bei Bruch der ſtreit: ob die muͤle, ſodann die fiſcherei zum adelichen Bergiſchen vorteile gehoͤre?
§ 3366
Ravensber- giſchen,
Die Ravensbergiſche eigentums-ordnung cap. I T. II obſ. des von Ludolf ſ. 171 fuͤret ausdruͤck- lich im munde, daß der juͤngſte ſon das gut erben, und in mangel der ſoͤne die juͤngſte tochter das aner- be haben ſoll, cap. 1 § 3, 4 ſ. 172. Die Osna- bruͤckiſche eigentums-ordnung cap. 4 § 1 und 5 bei dem von Ludolf ſ. 198 fg. beſaget eben diſes.
§ 3367
im Butja- dinger lan- de,
Jnhalts des erneuerten land-rechtes des ſtadt- und Butjadinger landes art. 72, ſoll der bruder
bei
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terliches zum voraus zu nemen pflegen, hernach mit
den kindern der lezten ehe in gleiche teile gehen, wenn
ſie nicht voͤllig abgeſondert ſind.
§ 3365
Vermoͤge der Juͤlichiſchen und Bergiſchen
rechts-ordnung und reformation cap. LXXXXIII ſoll
bei der adelichen teilung die ſchweſter mit dem hei-
rats-gute abgeguͤtet werden. Der aͤlteſte bruder be-
koͤmmt das ſtamm-haus, und principal-ſeß, in ſei-
nem graben, edern, und zaͤunen und was darin ge-
legen, auch deſſen geſchuͤz und was darin nagel-feſt
iſt, voraus, one erſtattung und vergeltung. Die
unterhoheit und herrlichkeit bleibet auch dabei. Zum
voraus aber gehoͤren nicht die zinſen, ſchazung, pach-
tung, zehnden, churmuͤdt, und muͤlen. Der zwei-
te bruder nimmt das zweite ſtamm-haus voraus.
Jn den andern ſtamm-haͤuſern, die durch ſeit- und
bei-faͤlle ererbet ſind, folgen die ſoͤne und toͤchter zu-
gleich. Sind keine ſoͤne vorhanden, wird es mit
dem voraus, wie bei den ſoͤnen, gehalten. 1690
war bei Bruch der ſtreit: ob die muͤle, ſodann die
fiſcherei zum adelichen Bergiſchen vorteile gehoͤre?
§ 3366
Die Ravensbergiſche eigentums-ordnung cap.
I T. II obſ. des von Ludolf ſ. 171 fuͤret ausdruͤck-
lich im munde, daß der juͤngſte ſon das gut erben,
und in mangel der ſoͤne die juͤngſte tochter das aner-
be haben ſoll, cap. 1 § 3, 4 ſ. 172. Die Osna-
bruͤckiſche eigentums-ordnung cap. 4 § 1 und 5 bei
dem von Ludolf ſ. 198 fg. beſaget eben diſes.
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Jnhalts des erneuerten land-rechtes des ſtadt-
und Butjadinger landes art. 72, ſoll der bruder
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/294>, abgerufen am 21.11.2024.
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