Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

CXI h. von den teilungen der capitalien

am a. o. cent. 11 iud. 84, wie solches zu Wolgast
in Pommern besonders bekannt ist.

§ 3393

Wenn eine sache durchs los bestimmet wordendie wirkung
des loses.
ist, wird keine berufung zugelassen, es hat auch
hirbei ordentlicher weise keine herstellung in den
vorigen stand rechtens statt, Junius am a. o. § XII,
XIII s. 34 fg., es müste dann der betrug und arge-
list gezeiget werden können, Orth am a. o. s. 134.

Hundert und eilftes haubtstück
von den teilungen der capitalien.

§ 3394

Die Teutschen pflegen die capitalien ebenfalls
zu teilen, und gute, mittelmäßige, und
schlechte aus einander zu sezen, Crell de diuisione
nominum. Es werden z. e. drei lose gemachet;
so fället ins erste ein gutes, ein mittelmäßiges und
ein schlechtes; gleichergestalt gehet es bei dem
zweiten und dritten losen zu. Die schlechten wer-
den auch wohl in gemeinschaft behalten.

Hundert und zwölftes haubtstück
von der einwerfung, oder dem stille-
stehen bei den erb-teilungen.

§ 3395

Die einwerfung ist eine solche handelung, ver-was die ein-
werfung ist?
möge dessen diejenige versonen, welche erben
wollen, inhalts der gesäze, dasjenige in die gemein-
schaftliche erbschaft einwerfen müssen, was sie bei
lebzeiten des erblassers nicht durch schenkung, oder

sonst

CXI h. von den teilungen der capitalien

am a. o. cent. 11 iud. 84, wie ſolches zu Wolgaſt
in Pommern beſonders bekannt iſt.

§ 3393

Wenn eine ſache durchs los beſtimmet wordendie wirkung
des loſes.
iſt, wird keine berufung zugelaſſen, es hat auch
hirbei ordentlicher weiſe keine herſtellung in den
vorigen ſtand rechtens ſtatt, Junius am a. o. § XII,
XIII ſ. 34 fg., es muͤſte dann der betrug und arge-
liſt gezeiget werden koͤnnen, Orth am a. o. ſ. 134.

Hundert und eilftes haubtſtuͤck
von den teilungen der capitalien.

§ 3394

Die Teutſchen pflegen die capitalien ebenfalls
zu teilen, und gute, mittelmaͤßige, und
ſchlechte aus einander zu ſezen, Crell de diuiſione
nominum. Es werden z. e. drei loſe gemachet;
ſo faͤllet ins erſte ein gutes, ein mittelmaͤßiges und
ein ſchlechtes; gleichergeſtalt gehet es bei dem
zweiten und dritten loſen zu. Die ſchlechten wer-
den auch wohl in gemeinſchaft behalten.

Hundert und zwoͤlftes haubtſtuͤck
von der einwerfung, oder dem ſtille-
ſtehen bei den erb-teilungen.

§ 3395

Die einwerfung iſt eine ſolche handelung, ver-was die ein-
werfung iſt?
moͤge deſſen diejenige verſonen, welche erben
wollen, inhalts der geſaͤze, dasjenige in die gemein-
ſchaftliche erbſchaft einwerfen muͤſſen, was ſie bei
lebzeiten des erblaſſers nicht durch ſchenkung, oder

ſonſt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0303" n="255"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">CXI</hi> h. von den teilungen der capitalien</hi></fw><lb/>
am a. o. cent. 11 <hi rendition="#aq">iud.</hi> 84, wie &#x017F;olches zu Wolga&#x017F;t<lb/>
in Pommern be&#x017F;onders bekannt i&#x017F;t.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3393</head><lb/>
            <p>Wenn eine &#x017F;ache durchs los be&#x017F;timmet worden<note place="right">die wirkung<lb/>
des lo&#x017F;es.</note><lb/>
i&#x017F;t, wird keine berufung zugela&#x017F;&#x017F;en, es hat auch<lb/>
hirbei ordentlicher wei&#x017F;e keine her&#x017F;tellung in den<lb/>
vorigen &#x017F;tand rechtens &#x017F;tatt, <hi rendition="#fr">Junius</hi> am a. o. § <hi rendition="#aq">XII,<lb/>
XIII</hi> &#x017F;. 34 fg., es mu&#x0364;&#x017F;te dann der betrug und arge-<lb/>
li&#x017F;t gezeiget werden ko&#x0364;nnen, <hi rendition="#fr">Orth</hi> am a. o. &#x017F;. 134.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Hundert und eilftes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
von den teilungen der capitalien.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3394</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Teut&#x017F;chen pflegen die capitalien ebenfalls<lb/>
zu teilen, und gute, mittelma&#x0364;ßige, und<lb/>
&#x017F;chlechte aus einander zu &#x017F;ezen, <hi rendition="#fr">Crell</hi> <hi rendition="#aq">de diui&#x017F;ione<lb/>
nominum.</hi> Es werden z. e. drei lo&#x017F;e gemachet;<lb/>
&#x017F;o fa&#x0364;llet ins er&#x017F;te ein gutes, ein mittelma&#x0364;ßiges und<lb/>
ein &#x017F;chlechtes; gleicherge&#x017F;talt gehet es bei dem<lb/>
zweiten und dritten lo&#x017F;en zu. Die &#x017F;chlechten wer-<lb/>
den auch wohl in gemein&#x017F;chaft behalten.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Hundert und zwo&#x0364;lftes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
von der einwerfung, oder dem &#x017F;tille-</hi><lb/>
&#x017F;tehen bei den erb-teilungen.</head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3395</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>ie einwerfung i&#x017F;t eine &#x017F;olche handelung, ver-<note place="right">was die ein-<lb/>
werfung i&#x017F;t<hi rendition="#i">?</hi></note><lb/>
mo&#x0364;ge de&#x017F;&#x017F;en diejenige ver&#x017F;onen, welche erben<lb/>
wollen, inhalts der ge&#x017F;a&#x0364;ze, dasjenige in die gemein-<lb/>
&#x017F;chaftliche erb&#x017F;chaft einwerfen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, was &#x017F;ie bei<lb/>
lebzeiten des erbla&#x017F;&#x017F;ers nicht durch &#x017F;chenkung, oder<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;on&#x017F;t</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[255/0303] CXI h. von den teilungen der capitalien am a. o. cent. 11 iud. 84, wie ſolches zu Wolgaſt in Pommern beſonders bekannt iſt. § 3393 Wenn eine ſache durchs los beſtimmet worden iſt, wird keine berufung zugelaſſen, es hat auch hirbei ordentlicher weiſe keine herſtellung in den vorigen ſtand rechtens ſtatt, Junius am a. o. § XII, XIII ſ. 34 fg., es muͤſte dann der betrug und arge- liſt gezeiget werden koͤnnen, Orth am a. o. ſ. 134. die wirkung des loſes. Hundert und eilftes haubtſtuͤck von den teilungen der capitalien. § 3394 Die Teutſchen pflegen die capitalien ebenfalls zu teilen, und gute, mittelmaͤßige, und ſchlechte aus einander zu ſezen, Crell de diuiſione nominum. Es werden z. e. drei loſe gemachet; ſo faͤllet ins erſte ein gutes, ein mittelmaͤßiges und ein ſchlechtes; gleichergeſtalt gehet es bei dem zweiten und dritten loſen zu. Die ſchlechten wer- den auch wohl in gemeinſchaft behalten. Hundert und zwoͤlftes haubtſtuͤck von der einwerfung, oder dem ſtille- ſtehen bei den erb-teilungen. § 3395 Die einwerfung iſt eine ſolche handelung, ver- moͤge deſſen diejenige verſonen, welche erben wollen, inhalts der geſaͤze, dasjenige in die gemein- ſchaftliche erbſchaft einwerfen muͤſſen, was ſie bei lebzeiten des erblaſſers nicht durch ſchenkung, oder ſonſt was die ein- werfung iſt?

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/303
Zitationshilfe:	Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/303>, abgerufen am 21.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.