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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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alten und neuen stamm-gütern etc.
Darneben verstehet sich die veräußerung eines
stamm-gutes nur so lange, als der veräußerer lebet,
Lüder Menken im systemate iuris ciuilis, lib.
XXXVI
tit. I § 8 s. 557.

§ 3440

Ferner erheischet die veräußerung die einwilli-was darzu
erfodert
wird?

gung aller derer, welche izt leben und dereinst eine
erbfolge ins stamm-gut haben, Heimburg am a. o.
§. 33 s. 89, Knipschild cap. XI num. 379 und
494 s. 516, anbei ist ratsam, unterm wiederkaufe
das stamm-guts-stück zu verlassen, Knipschild
num. 494 (3), Beck cap. III § 2 num. 3 s. 43. So
dann darf mehr nicht verkaufet, oder verpfändet
werden, als die schuld beträget, Beck cap. III § 2
num. IIII s. 42, wobei der näher-kauf vorbehalten
bleibet, Knipschild num. 490 s. 514, Schweder
am a. o. § 31 s. 1009, wobei auch ein decret der
obrigkeit auszuwirken ist, freiherr von Cramer
opusc. T. IIII s. 62 fg., Knipschild num. 493
s. 515, Beck cap. III § 2 num. V s. 42. Der her-
zog Carl Alexander zu Wirtenberg verordnete in
seinem testamente, daß das familien-fideicommiß
nicht einmal mit bewilligung der landstände sollte
aufgehoben werden können, § X. Sihe die Wir-
tenbergische grundfeste etc. 1738 fol.

§ 3441

Der Teutschen fideicommisse der familien wissendie Trebellia-
nische quart
hat hirbei
nicht statt.

nichts von der Trebellianischen quart; daher solche
auch nicht abgezogen werden darf. Zu mererer
fürsicht wird solche jeweilen ausdrücklich in testa-
menten, den erb-vereinigungen verboten, wie solches
aus dem lezten willen graf Christophs zu Königs-
stein vom jare 1581 sich erbricht.

§ 3442

Derjenige, welcher das fideicommiß erhält, stel-der fidei-
commissa-
rius stellet

let keinesweges den lezten besizer vor, folglich haf-

tet
II teil. S

alten und neuen ſtamm-guͤtern ꝛc.
Darneben verſtehet ſich die veraͤußerung eines
ſtamm-gutes nur ſo lange, als der veraͤußerer lebet,
Luͤder Menken im ſyſtemate iuris ciuilis, lib.
XXXVI
tit. I § 8 ſ. 557.

§ 3440

Ferner erheiſchet die veraͤußerung die einwilli-was darzu
erfodert
wird?

gung aller derer, welche izt leben und dereinſt eine
erbfolge ins ſtamm-gut haben, Heimburg am a. o.
§. 33 ſ. 89, Knipſchild cap. XI num. 379 und
494 ſ. 516, anbei iſt ratſam, unterm wiederkaufe
das ſtamm-guts-ſtuͤck zu verlaſſen, Knipſchild
num. 494 (3), Beck cap. III § 2 num. 3 ſ. 43. So
dann darf mehr nicht verkaufet, oder verpfaͤndet
werden, als die ſchuld betraͤget, Beck cap. III § 2
num. IIII ſ. 42, wobei der naͤher-kauf vorbehalten
bleibet, Knipſchild num. 490 ſ. 514, Schweder
am a. o. § 31 ſ. 1009, wobei auch ein decret der
obrigkeit auszuwirken iſt, freiherr von Cramer
opuſc. T. IIII ſ. 62 fg., Knipſchild num. 493
ſ. 515, Beck cap. III § 2 num. V ſ. 42. Der her-
zog Carl Alexander zu Wirtenberg verordnete in
ſeinem teſtamente, daß das familien-fideicommiß
nicht einmal mit bewilligung der landſtaͤnde ſollte
aufgehoben werden koͤnnen, § X. Sihe die Wir-
tenbergiſche grundfeſte ꝛc. 1738 fol.

§ 3441

Der Teutſchen fideicommiſſe der familien wiſſendie Trebellia-
niſche quart
hat hirbei
nicht ſtatt.

nichts von der Trebellianiſchen quart; daher ſolche
auch nicht abgezogen werden darf. Zu mererer
fuͤrſicht wird ſolche jeweilen ausdruͤcklich in teſta-
menten, den erb-vereinigungen verboten, wie ſolches
aus dem lezten willen graf Chriſtophs zu Koͤnigs-
ſtein vom jare 1581 ſich erbricht.

§ 3442

Derjenige, welcher das fideicommiß erhaͤlt, ſtel-der fidei-
commiſſa-
rius ſtellet

let keinesweges den lezten beſizer vor, folglich haf-

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II teil. S
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[273/0321] alten und neuen ſtamm-guͤtern ꝛc. Darneben verſtehet ſich die veraͤußerung eines ſtamm-gutes nur ſo lange, als der veraͤußerer lebet, Luͤder Menken im ſyſtemate iuris ciuilis, lib. XXXVI tit. I § 8 ſ. 557. § 3440 Ferner erheiſchet die veraͤußerung die einwilli- gung aller derer, welche izt leben und dereinſt eine erbfolge ins ſtamm-gut haben, Heimburg am a. o. §. 33 ſ. 89, Knipſchild cap. XI num. 379 und 494 ſ. 516, anbei iſt ratſam, unterm wiederkaufe das ſtamm-guts-ſtuͤck zu verlaſſen, Knipſchild num. 494 (3), Beck cap. III § 2 num. 3 ſ. 43. So dann darf mehr nicht verkaufet, oder verpfaͤndet werden, als die ſchuld betraͤget, Beck cap. III § 2 num. IIII ſ. 42, wobei der naͤher-kauf vorbehalten bleibet, Knipſchild num. 490 ſ. 514, Schweder am a. o. § 31 ſ. 1009, wobei auch ein decret der obrigkeit auszuwirken iſt, freiherr von Cramer opuſc. T. IIII ſ. 62 fg., Knipſchild num. 493 ſ. 515, Beck cap. III § 2 num. V ſ. 42. Der her- zog Carl Alexander zu Wirtenberg verordnete in ſeinem teſtamente, daß das familien-fideicommiß nicht einmal mit bewilligung der landſtaͤnde ſollte aufgehoben werden koͤnnen, § X. Sihe die Wir- tenbergiſche grundfeſte ꝛc. 1738 fol. was darzu erfodert wird? § 3441 Der Teutſchen fideicommiſſe der familien wiſſen nichts von der Trebellianiſchen quart; daher ſolche auch nicht abgezogen werden darf. Zu mererer fuͤrſicht wird ſolche jeweilen ausdruͤcklich in teſta- menten, den erb-vereinigungen verboten, wie ſolches aus dem lezten willen graf Chriſtophs zu Koͤnigs- ſtein vom jare 1581 ſich erbricht. die Trebellia- niſche quart hat hirbei nicht ſtatt. § 3442 Derjenige, welcher das fideicommiß erhaͤlt, ſtel- let keinesweges den lezten beſizer vor, folglich haf- tet der fidei- commiſſa- rius ſtellet II teil. S

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/321>, abgerufen am 21.11.2024.