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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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CXV häubtstück von den
den lezten
besizer nicht
vor.
tet er auch nicht für dessen handlungen, freiherr von
Cramer
opusc. T. III s. 349 fg., anerwogen er sein
recht vom ersten stifter ableitet. Daher ist der erb-
folger nicht schuldig, die von dem leztverstorbenen
errichtete verpachtung zu halten, Orth am a. o.
im IIten teile tit. XIIII § 13 s. 251, Samuel von
Cocceji
in iure controuerso lib. XVIIII tit. II s. 930
quaest. 21. Der lezte besizer vermag seinen nach-
folger desfalls nicht zu enterben.

§ 3443
wie die fidei-
commisse auf-
hören kön-
nen?

Die geschlechts-fideicommisse können sowohl
mit aller bewilligung aufgehoben werden und er-
löschen, als man auch sich deren verlustig machen
kan, z. e. durch verbrechen. Es schadet aber den
abkömmlingen vom ersten stifter sotane aufhebung
gar nichts. Daher die aufhebung des fideicom-
misses sich von allen aus dem geschlechte verstehet,
die keine kinder haben, noch solche gewarten können.
Denn wo ich des vorfaren handelungen nicht leiste,
sondern dessen singular-folger bin: wie kan mein
vater mir unter bewilligung des ganzen geschlech-
tes mein wohlerworbenes recht, das ich ihm doch
nicht zu verdanken habe, benemen? freiherr von
Cramer
am a. o. IIII s. 67 s. 85, Heydenreichs
unter Hertels vorsize zu Jena gehaltene disp. de
alienatione fideicommissorum familiae vel omnibus
etiam de illa consentientibus, illicita.
Hergegen flüßet
die lehre des Knipschilds cap. XI von der veräus-
serung, imgleichen des von Leyser, des Stiglizens
de fideicommissis familiae ab iis, quorum interest,
sublatis,
sodann des Joh. Jod. Becks de licita
maioratuum et fideicommissorum familiae
aus Rö-
mischen neben-quellen.

§ 3444
die gattun-
gen der ver-
äußerung.

Veräußerungen sind 1) der verkauf, 2) die ver-
schreibung, 3) gebung an bezalung, 4) verpfän-

dung,

CXV haͤubtſtuͤck von den
den lezten
beſizer nicht
vor.
tet er auch nicht fuͤr deſſen handlungen, freiherr von
Cramer
opuſc. T. III ſ. 349 fg., anerwogen er ſein
recht vom erſten ſtifter ableitet. Daher iſt der erb-
folger nicht ſchuldig, die von dem leztverſtorbenen
errichtete verpachtung zu halten, Orth am a. o.
im IIten teile tit. XIIII § 13 ſ. 251, Samuel von
Cocceji
in iure controuerſo lib. XVIIII tit. II ſ. 930
quaeſt. 21. Der lezte beſizer vermag ſeinen nach-
folger desfalls nicht zu enterben.

§ 3443
wie die fidei-
commiſſe auf-
hoͤren koͤn-
nen?

Die geſchlechts-fideicommiſſe koͤnnen ſowohl
mit aller bewilligung aufgehoben werden und er-
loͤſchen, als man auch ſich deren verluſtig machen
kan, z. e. durch verbrechen. Es ſchadet aber den
abkoͤmmlingen vom erſten ſtifter ſotane aufhebung
gar nichts. Daher die aufhebung des fideicom-
miſſes ſich von allen aus dem geſchlechte verſtehet,
die keine kinder haben, noch ſolche gewarten koͤnnen.
Denn wo ich des vorfaren handelungen nicht leiſte,
ſondern deſſen ſingular-folger bin: wie kan mein
vater mir unter bewilligung des ganzen geſchlech-
tes mein wohlerworbenes recht, das ich ihm doch
nicht zu verdanken habe, benemen? freiherr von
Cramer
am a. o. IIII ſ. 67 ſ. 85, Heydenreichs
unter Hertels vorſize zu Jena gehaltene diſp. de
alienatione fideicommiſſorum familiae vel omnibus
etiam de illa conſentientibus, illicita.
Hergegen fluͤßet
die lehre des Knipſchilds cap. XI von der veraͤuſ-
ſerung, imgleichen des von Leyſer, des Stiglizens
de fideicommiſſis familiae ab iis, quorum intereſt,
ſublatis,
ſodann des Joh. Jod. Becks de licita
maioratuum et fideicommiſſorum familiae
aus Roͤ-
miſchen neben-quellen.

§ 3444
die gattun-
gen der ver-
aͤußerung.

Veraͤußerungen ſind 1) der verkauf, 2) die ver-
ſchreibung, 3) gebung an bezalung, 4) verpfaͤn-

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[274/0322] CXV haͤubtſtuͤck von den tet er auch nicht fuͤr deſſen handlungen, freiherr von Cramer opuſc. T. III ſ. 349 fg., anerwogen er ſein recht vom erſten ſtifter ableitet. Daher iſt der erb- folger nicht ſchuldig, die von dem leztverſtorbenen errichtete verpachtung zu halten, Orth am a. o. im IIten teile tit. XIIII § 13 ſ. 251, Samuel von Cocceji in iure controuerſo lib. XVIIII tit. II ſ. 930 quaeſt. 21. Der lezte beſizer vermag ſeinen nach- folger desfalls nicht zu enterben. den lezten beſizer nicht vor. § 3443 Die geſchlechts-fideicommiſſe koͤnnen ſowohl mit aller bewilligung aufgehoben werden und er- loͤſchen, als man auch ſich deren verluſtig machen kan, z. e. durch verbrechen. Es ſchadet aber den abkoͤmmlingen vom erſten ſtifter ſotane aufhebung gar nichts. Daher die aufhebung des fideicom- miſſes ſich von allen aus dem geſchlechte verſtehet, die keine kinder haben, noch ſolche gewarten koͤnnen. Denn wo ich des vorfaren handelungen nicht leiſte, ſondern deſſen ſingular-folger bin: wie kan mein vater mir unter bewilligung des ganzen geſchlech- tes mein wohlerworbenes recht, das ich ihm doch nicht zu verdanken habe, benemen? freiherr von Cramer am a. o. IIII ſ. 67 ſ. 85, Heydenreichs unter Hertels vorſize zu Jena gehaltene diſp. de alienatione fideicommiſſorum familiae vel omnibus etiam de illa conſentientibus, illicita. Hergegen fluͤßet die lehre des Knipſchilds cap. XI von der veraͤuſ- ſerung, imgleichen des von Leyſer, des Stiglizens de fideicommiſſis familiae ab iis, quorum intereſt, ſublatis, ſodann des Joh. Jod. Becks de licita maioratuum et fideicommiſſorum familiae aus Roͤ- miſchen neben-quellen. § 3444 Veraͤußerungen ſind 1) der verkauf, 2) die ver- ſchreibung, 3) gebung an bezalung, 4) verpfaͤn- dung,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/322>, abgerufen am 21.11.2024.