Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Oesterreichischen erbfolge-ordnung etc.

tica stehet auch bei dem Pfeffinger T. IIII Vitria-
rii illustrati im pragmatischen archive, in des Jo-
hann Andreen Hofmanns collectione selectorum
opusculorum de vnionibus elector. s. 285, Burgh.
Gotth. Struvens discursus de successione femi-
nea in regna et prouincias Austriacas, 1733, 4to.
Dergleichen erbfolge-ordnungen sind zwar löblich,
doch ist ein krigesheer und ein guter schaz öfters
fürträglicher. Sihe die geschichte frau Marien
Theresien, königin in Hungarn, Iten teil s. 555 fgg.

§ 3459

Uebrigens werden die landesherrlichen ordnun-die landes-
herrlichen
ordnungen
werden je-
weilen also
genennet.
gen jeweilen mit dem namen sanctio pragmatica
beleget, Böhmer am a. o. cap. II § 13 s. 480.

Hundert und sibenzehntes haubtstück
von der
nachsteuer und dem abzugs-gelte.

§ 3460

Die nachsteuer, oder der nachschoß ist eine ge-was die
nachsteuer,
oder der
nachschoß
ist?
wisse gelt-abgabe dessen, der seine wonung
verändert und sich nebst seinem vermögen außer
landes wendet, zu erlegen hat, (§ 462 fgg). Es
wird solches auch abschoß, abfart, auffart, freigelt,
abzugs-pfennig, weglassung etc. genennet.

§ 3461

Die nachsteuer wird entweder im weitläufti-wie solche
genommen
wird?
gen, oder engen verstande genommen. Jn jenem,
wie hir zu lande, begreifet es sowol die nachsteuer,
oder den nachschoß, als auch das abzugs-gelt, oder
den zehnten pfennig, wiewohl das abzugs-gelt ei-
gentlich von der nachsteuer unterschiden ist, im-
maßen das abzugs-gelt heißet, wenn einem aus-was das ab-
zugs-gelt ei-

län-

S 5

Oeſterreichiſchen erbfolge-ordnung ꝛc.

tica ſtehet auch bei dem Pfeffinger T. IIII Vitria-
rii illuſtrati im pragmatiſchen archive, in des Jo-
hann Andreen Hofmanns collectione ſelectorum
opuſculorum de vnionibus elector. ſ. 285, Burgh.
Gotth. Struvens diſcurſus de ſucceſſione femi-
nea in regna et prouincias Auſtriacas, 1733, 4to.
Dergleichen erbfolge-ordnungen ſind zwar loͤblich,
doch iſt ein krigesheer und ein guter ſchaz oͤfters
fuͤrtraͤglicher. Sihe die geſchichte frau Marien
Thereſien, koͤnigin in Hungarn, Iten teil ſ. 555 fgg.

§ 3459

Uebrigens werden die landesherrlichen ordnun-die landes-
herrlichen
ordnungen
werden je-
weilen alſo
genennet.
gen jeweilen mit dem namen ſanctio pragmatica
beleget, Boͤhmer am a. o. cap. II § 13 ſ. 480.

Hundert und ſibenzehntes haubtſtuͤck
von der
nachſteuer und dem abzugs-gelte.

§ 3460

Die nachſteuer, oder der nachſchoß iſt eine ge-was die
nachſteuer,
oder der
nachſchoß
iſt?
wiſſe gelt-abgabe deſſen, der ſeine wonung
veraͤndert und ſich nebſt ſeinem vermoͤgen außer
landes wendet, zu erlegen hat, (§ 462 fgg). Es
wird ſolches auch abſchoß, abfart, auffart, freigelt,
abzugs-pfennig, weglaſſung ꝛc. genennet.

§ 3461

Die nachſteuer wird entweder im weitlaͤufti-wie ſolche
genommen
wird?
gen, oder engen verſtande genommen. Jn jenem,
wie hir zu lande, begreifet es ſowol die nachſteuer,
oder den nachſchoß, als auch das abzugs-gelt, oder
den zehnten pfennig, wiewohl das abzugs-gelt ei-
gentlich von der nachſteuer unterſchiden iſt, im-
maßen das abzugs-gelt heißet, wenn einem aus-was das ab-
zugs-gelt ei-

laͤn-

S 5

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0329" n="281"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Oe&#x017F;terreichi&#x017F;chen erbfolge-ordnung &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
tica &#x017F;tehet auch bei dem <hi rendition="#fr">Pfeffinger</hi> <hi rendition="#aq">T. IIII Vitria-<lb/>
rii illu&#x017F;trati</hi> im pragmati&#x017F;chen archive, in des <hi rendition="#fr">Jo-<lb/>
hann Andreen Hofmanns</hi> <hi rendition="#aq">collectione &#x017F;electorum<lb/>
opu&#x017F;culorum de vnionibus elector.</hi> &#x017F;. 285, <hi rendition="#fr">Burgh.<lb/>
Gotth. Struvens</hi> <hi rendition="#aq">di&#x017F;cur&#x017F;us de &#x017F;ucce&#x017F;&#x017F;ione femi-<lb/>
nea in regna et prouincias Au&#x017F;triacas,</hi> 1733, 4to.<lb/>
Dergleichen erbfolge-ordnungen &#x017F;ind zwar lo&#x0364;blich,<lb/>
doch i&#x017F;t ein krigesheer und ein guter &#x017F;chaz o&#x0364;fters<lb/>
fu&#x0364;rtra&#x0364;glicher. Sihe die ge&#x017F;chichte frau Marien<lb/>
There&#x017F;ien, ko&#x0364;nigin in Hungarn, <hi rendition="#aq">I</hi>ten teil &#x017F;. 555 fgg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3459</head><lb/>
            <p>Uebrigens werden die landesherrlichen ordnun-<note place="right">die landes-<lb/>
herrlichen<lb/>
ordnungen<lb/>
werden je-<lb/>
weilen al&#x017F;o<lb/>
genennet.</note><lb/>
gen jeweilen mit dem namen <hi rendition="#fr">&#x017F;anctio pragmatica</hi><lb/>
beleget, <hi rendition="#fr">Bo&#x0364;hmer</hi> am a. o. cap. <hi rendition="#aq">II</hi> § 13 &#x017F;. 480.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Hundert und &#x017F;ibenzehntes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck</hi><lb/>
von der<lb/><hi rendition="#b">nach&#x017F;teuer und dem abzugs-gelte.</hi></head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3460</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>ie nach&#x017F;teuer, oder der nach&#x017F;choß i&#x017F;t eine ge-<note place="right">was die<lb/>
nach&#x017F;teuer,<lb/>
oder der<lb/>
nach&#x017F;choß<lb/>
i&#x017F;t?</note><lb/>
wi&#x017F;&#x017F;e gelt-abgabe de&#x017F;&#x017F;en, der &#x017F;eine wonung<lb/>
vera&#x0364;ndert und &#x017F;ich neb&#x017F;t &#x017F;einem vermo&#x0364;gen außer<lb/>
landes wendet, zu erlegen hat, (§ 462 fgg). Es<lb/>
wird &#x017F;olches auch ab&#x017F;choß, abfart, auffart, freigelt,<lb/>
abzugs-pfennig, wegla&#x017F;&#x017F;ung &#xA75B;c. genennet.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3461</head><lb/>
            <p>Die nach&#x017F;teuer wird entweder im weitla&#x0364;ufti-<note place="right">wie &#x017F;olche<lb/>
genommen<lb/>
wird?</note><lb/>
gen, oder engen ver&#x017F;tande genommen. Jn jenem,<lb/>
wie hir zu lande, begreifet es &#x017F;owol die nach&#x017F;teuer,<lb/>
oder den nach&#x017F;choß, als auch das abzugs-gelt, oder<lb/>
den zehnten pfennig, wiewohl das abzugs-gelt ei-<lb/>
gentlich von der nach&#x017F;teuer unter&#x017F;chiden i&#x017F;t, im-<lb/>
maßen das abzugs-gelt heißet, wenn einem aus-<note place="right">was das ab-<lb/>
zugs-gelt ei-</note><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">S 5</fw><fw place="bottom" type="catch">la&#x0364;n-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[281/0329] Oeſterreichiſchen erbfolge-ordnung ꝛc. tica ſtehet auch bei dem Pfeffinger T. IIII Vitria- rii illuſtrati im pragmatiſchen archive, in des Jo- hann Andreen Hofmanns collectione ſelectorum opuſculorum de vnionibus elector. ſ. 285, Burgh. Gotth. Struvens diſcurſus de ſucceſſione femi- nea in regna et prouincias Auſtriacas, 1733, 4to. Dergleichen erbfolge-ordnungen ſind zwar loͤblich, doch iſt ein krigesheer und ein guter ſchaz oͤfters fuͤrtraͤglicher. Sihe die geſchichte frau Marien Thereſien, koͤnigin in Hungarn, Iten teil ſ. 555 fgg. § 3459 Uebrigens werden die landesherrlichen ordnun- gen jeweilen mit dem namen ſanctio pragmatica beleget, Boͤhmer am a. o. cap. II § 13 ſ. 480. die landes- herrlichen ordnungen werden je- weilen alſo genennet. Hundert und ſibenzehntes haubtſtuͤck von der nachſteuer und dem abzugs-gelte. § 3460 Die nachſteuer, oder der nachſchoß iſt eine ge- wiſſe gelt-abgabe deſſen, der ſeine wonung veraͤndert und ſich nebſt ſeinem vermoͤgen außer landes wendet, zu erlegen hat, (§ 462 fgg). Es wird ſolches auch abſchoß, abfart, auffart, freigelt, abzugs-pfennig, weglaſſung ꝛc. genennet. was die nachſteuer, oder der nachſchoß iſt? § 3461 Die nachſteuer wird entweder im weitlaͤufti- gen, oder engen verſtande genommen. Jn jenem, wie hir zu lande, begreifet es ſowol die nachſteuer, oder den nachſchoß, als auch das abzugs-gelt, oder den zehnten pfennig, wiewohl das abzugs-gelt ei- gentlich von der nachſteuer unterſchiden iſt, im- maßen das abzugs-gelt heißet, wenn einem aus- laͤn- wie ſolche genommen wird? was das ab- zugs-gelt ei- S 5

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/329
Zitationshilfe:	Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/329>, abgerufen am 22.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.