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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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CXVII haubtstück von der
gentlich heis-
set?
ländischen eine erbschaft zufället, und er solche aus-
ser landes zihet, Orth II tit. III § 6 s. 275. Die
universität zu Leipzig liß sich den abzug von einem
Jenaischen professor H. der eine reiche erbschaft
aus dem universitäts-gerichte, gen Jena wandte,
entrichten. Zu Wertheim muste ein auswärtiger
pfarrer den abzug mit dem zehnten pfennig berich-
tigen. An einigen orten nennet man es collateral-
gelter. Jnzwischen kömmt das abzugs-gelt mit
der nachsteuer seiner wirkung nach darin überein,
daß der oberkeit des landes, oder ortes, wo derglei-
chen güter abgefüret werden, eine gewisse summe
davon zurückgelassen werden muß, Reichs-abschid
1594 § und so vil auch etc. Stryk de resignat. iuris
ciu.
cap. V § 3. Jn Frankfurt am Maine müssen
auch die beisassen, Orth II tit. III § VI s. 276 fg.,
nicht minder ältern, kinder, eheleute etc. die nach-
steuer erlegen.

§ 3462
woher solches
entstanden
ist?

Woher aber der ursprung des abzug-geltes zu
leiten sei, ist unter den rechts-gelehrten sehr bestrit-
ten. Einige füren solches aus der landes-hoheit,
und dem rechte steuern zu fodern her, als Myler
von Ehrenbach,
Königlich-Dänische verordnung
wegen des abzugs-pfennings in den königlich Teut-
schen landen, vom 25 mai 1746, im corpore constit.
regio-Holsat. T. I
s. 1449; andre suchen selbige in
der gerichtbarkeit, als Thomasius de iure detract.,
andre in der vormaligen leibeigenschaft, von Lu-
dewig
in den gelehrten anzeigen Iten teile s. 196,
von Leyser spec. 429 med. 2, Orth im IIten teile,
tit. III §. VI s. 272 fg., Knorrens disp. de gabel-
larum iure
§. 4 s. 5, Dreyers sammlung vermisch-
ter abhandelungen I s. 437 fg.; welchen aber Pesler
in der disp. de bonis nobilium iuri detractus obnoxiis
widerspricht. Noch andre suchen den grund in

dem

CXVII haubtſtuͤck von der
gentlich heiſ-
ſet?
laͤndiſchen eine erbſchaft zufaͤllet, und er ſolche auſ-
ſer landes zihet, Orth II tit. III § 6 ſ. 275. Die
univerſitaͤt zu Leipzig liß ſich den abzug von einem
Jenaiſchen profeſſor H. der eine reiche erbſchaft
aus dem univerſitaͤts-gerichte, gen Jena wandte,
entrichten. Zu Wertheim muſte ein auswaͤrtiger
pfarrer den abzug mit dem zehnten pfennig berich-
tigen. An einigen orten nennet man es collateral-
gelter. Jnzwiſchen koͤmmt das abzugs-gelt mit
der nachſteuer ſeiner wirkung nach darin uͤberein,
daß der oberkeit des landes, oder ortes, wo derglei-
chen guͤter abgefuͤret werden, eine gewiſſe ſumme
davon zuruͤckgelaſſen werden muß, Reichs-abſchid
1594 § und ſo vil auch ꝛc. Stryk de reſignat. iuris
ciu.
cap. V § 3. Jn Frankfurt am Maine muͤſſen
auch die beiſaſſen, Orth II tit. III § VI ſ. 276 fg.,
nicht minder aͤltern, kinder, eheleute ꝛc. die nach-
ſteuer erlegen.

§ 3462
woher ſolches
entſtanden
iſt?

Woher aber der urſprung des abzug-geltes zu
leiten ſei, iſt unter den rechts-gelehrten ſehr beſtrit-
ten. Einige fuͤren ſolches aus der landes-hoheit,
und dem rechte ſteuern zu fodern her, als Myler
von Ehrenbach,
Koͤniglich-Daͤniſche verordnung
wegen des abzugs-pfennings in den koͤniglich Teut-
ſchen landen, vom 25 mai 1746, im corpore conſtit.
regio-Holſat. T. I
ſ. 1449; andre ſuchen ſelbige in
der gerichtbarkeit, als Thomaſius de iure detract.,
andre in der vormaligen leibeigenſchaft, von Lu-
dewig
in den gelehrten anzeigen Iten teile ſ. 196,
von Leyſer ſpec. 429 med. 2, Orth im IIten teile,
tit. III §. VI ſ. 272 fg., Knorrens diſp. de gabel-
larum iure
§. 4 ſ. 5, Dreyers ſammlung vermiſch-
ter abhandelungen I ſ. 437 fg.; welchen aber Pesler
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widerſpricht. Noch andre ſuchen den grund in

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[282/0330] CXVII haubtſtuͤck von der laͤndiſchen eine erbſchaft zufaͤllet, und er ſolche auſ- ſer landes zihet, Orth II tit. III § 6 ſ. 275. Die univerſitaͤt zu Leipzig liß ſich den abzug von einem Jenaiſchen profeſſor H. der eine reiche erbſchaft aus dem univerſitaͤts-gerichte, gen Jena wandte, entrichten. Zu Wertheim muſte ein auswaͤrtiger pfarrer den abzug mit dem zehnten pfennig berich- tigen. An einigen orten nennet man es collateral- gelter. Jnzwiſchen koͤmmt das abzugs-gelt mit der nachſteuer ſeiner wirkung nach darin uͤberein, daß der oberkeit des landes, oder ortes, wo derglei- chen guͤter abgefuͤret werden, eine gewiſſe ſumme davon zuruͤckgelaſſen werden muß, Reichs-abſchid 1594 § und ſo vil auch ꝛc. Stryk de reſignat. iuris ciu. cap. V § 3. Jn Frankfurt am Maine muͤſſen auch die beiſaſſen, Orth II tit. III § VI ſ. 276 fg., nicht minder aͤltern, kinder, eheleute ꝛc. die nach- ſteuer erlegen. gentlich heiſ- ſet? § 3462 Woher aber der urſprung des abzug-geltes zu leiten ſei, iſt unter den rechts-gelehrten ſehr beſtrit- ten. Einige fuͤren ſolches aus der landes-hoheit, und dem rechte ſteuern zu fodern her, als Myler von Ehrenbach, Koͤniglich-Daͤniſche verordnung wegen des abzugs-pfennings in den koͤniglich Teut- ſchen landen, vom 25 mai 1746, im corpore conſtit. regio-Holſat. T. I ſ. 1449; andre ſuchen ſelbige in der gerichtbarkeit, als Thomaſius de iure detract., andre in der vormaligen leibeigenſchaft, von Lu- dewig in den gelehrten anzeigen Iten teile ſ. 196, von Leyſer ſpec. 429 med. 2, Orth im IIten teile, tit. III §. VI ſ. 272 fg., Knorrens diſp. de gabel- larum iure §. 4 ſ. 5, Dreyers ſammlung vermiſch- ter abhandelungen I ſ. 437 fg.; welchen aber Pesler in der diſp. de bonis nobilium iuri detractus obnoxiis widerſpricht. Noch andre ſuchen den grund in dem

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/330>, abgerufen am 24.11.2024.