gentlich heis- set?ländischen eine erbschaft zufället, und er solche aus- ser landes zihet, OrthII tit. III § 6 s. 275. Die universität zu Leipzig liß sich den abzug von einem Jenaischen professor H. der eine reiche erbschaft aus dem universitäts-gerichte, gen Jena wandte, entrichten. Zu Wertheim muste ein auswärtiger pfarrer den abzug mit dem zehnten pfennig berich- tigen. An einigen orten nennet man es collateral- gelter. Jnzwischen kömmt das abzugs-gelt mit der nachsteuer seiner wirkung nach darin überein, daß der oberkeit des landes, oder ortes, wo derglei- chen güter abgefüret werden, eine gewisse summe davon zurückgelassen werden muß, Reichs-abschid 1594 § und so vil auch etc. Strykde resignat. iuris ciu. cap. V § 3. Jn Frankfurt am Maine müssen auch die beisassen, OrthII tit. III § VI s. 276 fg., nicht minder ältern, kinder, eheleute etc. die nach- steuer erlegen.
§ 3462
woher solches entstanden ist?
Woher aber der ursprung des abzug-geltes zu leiten sei, ist unter den rechts-gelehrten sehr bestrit- ten. Einige füren solches aus der landes-hoheit, und dem rechte steuern zu fodern her, als Myler von Ehrenbach, Königlich-Dänische verordnung wegen des abzugs-pfennings in den königlich Teut- schen landen, vom 25 mai 1746, im corpore constit. regio-Holsat. T. I s. 1449; andre suchen selbige in der gerichtbarkeit, als Thomasiusde iure detract., andre in der vormaligen leibeigenschaft, von Lu- dewig in den gelehrten anzeigen Iten teile s. 196, von Leyserspec. 429 med. 2, Orth im IIten teile, tit. III §. VI s. 272 fg., Knorrens disp. de gabel- larum iure §. 4 s. 5, Dreyers sammlung vermisch- ter abhandelungen I s. 437 fg.; welchen aber Pesler in der disp. de bonis nobilium iuri detractus obnoxiis widerspricht. Noch andre suchen den grund in
dem
CXVII haubtſtuͤck von der
gentlich heiſ- ſet?laͤndiſchen eine erbſchaft zufaͤllet, und er ſolche auſ- ſer landes zihet, OrthII tit. III § 6 ſ. 275. Die univerſitaͤt zu Leipzig liß ſich den abzug von einem Jenaiſchen profeſſor H. der eine reiche erbſchaft aus dem univerſitaͤts-gerichte, gen Jena wandte, entrichten. Zu Wertheim muſte ein auswaͤrtiger pfarrer den abzug mit dem zehnten pfennig berich- tigen. An einigen orten nennet man es collateral- gelter. Jnzwiſchen koͤmmt das abzugs-gelt mit der nachſteuer ſeiner wirkung nach darin uͤberein, daß der oberkeit des landes, oder ortes, wo derglei- chen guͤter abgefuͤret werden, eine gewiſſe ſumme davon zuruͤckgelaſſen werden muß, Reichs-abſchid 1594 § und ſo vil auch ꝛc. Strykde reſignat. iuris ciu. cap. V § 3. Jn Frankfurt am Maine muͤſſen auch die beiſaſſen, OrthII tit. III § VI ſ. 276 fg., nicht minder aͤltern, kinder, eheleute ꝛc. die nach- ſteuer erlegen.
§ 3462
woher ſolches entſtanden iſt?
Woher aber der urſprung des abzug-geltes zu leiten ſei, iſt unter den rechts-gelehrten ſehr beſtrit- ten. Einige fuͤren ſolches aus der landes-hoheit, und dem rechte ſteuern zu fodern her, als Myler von Ehrenbach, Koͤniglich-Daͤniſche verordnung wegen des abzugs-pfennings in den koͤniglich Teut- ſchen landen, vom 25 mai 1746, im corpore conſtit. regio-Holſat. T. I ſ. 1449; andre ſuchen ſelbige in der gerichtbarkeit, als Thomaſiusde iure detract., andre in der vormaligen leibeigenſchaft, von Lu- dewig in den gelehrten anzeigen Iten teile ſ. 196, von Leyſerſpec. 429 med. 2, Orth im IIten teile, tit. III §. VI ſ. 272 fg., Knorrens diſp. de gabel- larum iure §. 4 ſ. 5, Dreyers ſammlung vermiſch- ter abhandelungen I ſ. 437 fg.; welchen aber Pesler in der diſp. de bonis nobilium iuri detractus obnoxiis widerſpricht. Noch andre ſuchen den grund in
dem
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0330"n="282"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">CXVII</hi> haubtſtuͤck von der</hi></fw><lb/><noteplace="left">gentlich heiſ-<lb/>ſet?</note>laͤndiſchen eine erbſchaft zufaͤllet, und er ſolche auſ-<lb/>ſer landes zihet, <hirendition="#fr">Orth</hi><hirendition="#aq">II</hi> tit. <hirendition="#aq">III</hi> § 6 ſ. 275. Die<lb/>
univerſitaͤt zu Leipzig liß ſich den abzug von einem<lb/>
Jenaiſchen profeſſor H. der eine reiche erbſchaft<lb/>
aus dem univerſitaͤts-gerichte, gen Jena wandte,<lb/>
entrichten. Zu Wertheim muſte ein auswaͤrtiger<lb/>
pfarrer den abzug mit dem zehnten pfennig berich-<lb/>
tigen. An einigen orten nennet man es collateral-<lb/>
gelter. Jnzwiſchen koͤmmt das abzugs-gelt mit<lb/>
der nachſteuer ſeiner wirkung nach darin uͤberein,<lb/>
daß der oberkeit des landes, oder ortes, wo derglei-<lb/>
chen guͤter abgefuͤret werden, eine gewiſſe ſumme<lb/>
davon zuruͤckgelaſſen werden muß, Reichs-abſchid<lb/>
1594 § und ſo vil auch ꝛc. <hirendition="#fr">Stryk</hi><hirendition="#aq">de reſignat. iuris<lb/>
ciu.</hi> cap. <hirendition="#aq">V</hi> § 3. Jn Frankfurt am Maine muͤſſen<lb/>
auch die beiſaſſen, <hirendition="#fr">Orth</hi><hirendition="#aq">II</hi> tit. <hirendition="#aq">III § VI</hi>ſ. 276 fg.,<lb/>
nicht minder aͤltern, kinder, eheleute ꝛc. die nach-<lb/>ſteuer erlegen.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3462</head><lb/><noteplace="left">woher ſolches<lb/>
entſtanden<lb/>
iſt?</note><p>Woher aber der urſprung des abzug-geltes zu<lb/>
leiten ſei, iſt unter den rechts-gelehrten ſehr beſtrit-<lb/>
ten. Einige fuͤren ſolches aus der landes-hoheit,<lb/>
und dem rechte ſteuern zu fodern her, als <hirendition="#fr">Myler<lb/>
von Ehrenbach,</hi> Koͤniglich-Daͤniſche verordnung<lb/>
wegen des abzugs-pfennings in den koͤniglich Teut-<lb/>ſchen landen, vom 25 mai 1746, im <hirendition="#aq">corpore conſtit.<lb/>
regio-Holſat. T. I</hi>ſ. 1449; andre ſuchen ſelbige in<lb/>
der gerichtbarkeit, als <hirendition="#fr">Thomaſius</hi><hirendition="#aq">de iure detract.,</hi><lb/>
andre in der vormaligen leibeigenſchaft, <hirendition="#fr">von Lu-<lb/>
dewig</hi> in den gelehrten anzeigen <hirendition="#aq">I</hi>ten teile ſ. 196,<lb/><hirendition="#fr">von Leyſer</hi><hirendition="#aq">ſpec. 429 med.</hi> 2, <hirendition="#fr">Orth</hi> im <hirendition="#aq">II</hi>ten teile,<lb/>
tit. <hirendition="#aq">III §. VI</hi>ſ. 272 fg., <hirendition="#fr">Knorrens</hi> diſp. <hirendition="#aq">de gabel-<lb/>
larum iure</hi> §. 4 ſ. 5, <hirendition="#fr">Dreyers</hi>ſammlung vermiſch-<lb/>
ter abhandelungen <hirendition="#aq">I</hi>ſ. 437 fg.; welchen aber <hirendition="#fr">Pesler</hi><lb/>
in der diſp. <hirendition="#aq">de bonis nobilium iuri detractus obnoxiis</hi><lb/>
widerſpricht. Noch andre ſuchen den grund in<lb/><fwplace="bottom"type="catch">dem</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[282/0330]
CXVII haubtſtuͤck von der
laͤndiſchen eine erbſchaft zufaͤllet, und er ſolche auſ-
ſer landes zihet, Orth II tit. III § 6 ſ. 275. Die
univerſitaͤt zu Leipzig liß ſich den abzug von einem
Jenaiſchen profeſſor H. der eine reiche erbſchaft
aus dem univerſitaͤts-gerichte, gen Jena wandte,
entrichten. Zu Wertheim muſte ein auswaͤrtiger
pfarrer den abzug mit dem zehnten pfennig berich-
tigen. An einigen orten nennet man es collateral-
gelter. Jnzwiſchen koͤmmt das abzugs-gelt mit
der nachſteuer ſeiner wirkung nach darin uͤberein,
daß der oberkeit des landes, oder ortes, wo derglei-
chen guͤter abgefuͤret werden, eine gewiſſe ſumme
davon zuruͤckgelaſſen werden muß, Reichs-abſchid
1594 § und ſo vil auch ꝛc. Stryk de reſignat. iuris
ciu. cap. V § 3. Jn Frankfurt am Maine muͤſſen
auch die beiſaſſen, Orth II tit. III § VI ſ. 276 fg.,
nicht minder aͤltern, kinder, eheleute ꝛc. die nach-
ſteuer erlegen.
gentlich heiſ-
ſet?
§ 3462
Woher aber der urſprung des abzug-geltes zu
leiten ſei, iſt unter den rechts-gelehrten ſehr beſtrit-
ten. Einige fuͤren ſolches aus der landes-hoheit,
und dem rechte ſteuern zu fodern her, als Myler
von Ehrenbach, Koͤniglich-Daͤniſche verordnung
wegen des abzugs-pfennings in den koͤniglich Teut-
ſchen landen, vom 25 mai 1746, im corpore conſtit.
regio-Holſat. T. I ſ. 1449; andre ſuchen ſelbige in
der gerichtbarkeit, als Thomaſius de iure detract.,
andre in der vormaligen leibeigenſchaft, von Lu-
dewig in den gelehrten anzeigen Iten teile ſ. 196,
von Leyſer ſpec. 429 med. 2, Orth im IIten teile,
tit. III §. VI ſ. 272 fg., Knorrens diſp. de gabel-
larum iure §. 4 ſ. 5, Dreyers ſammlung vermiſch-
ter abhandelungen I ſ. 437 fg.; welchen aber Pesler
in der diſp. de bonis nobilium iuri detractus obnoxiis
widerſpricht. Noch andre ſuchen den grund in
dem
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/330>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.