anheischig machet. Es wird zwar des arrestes in einem wechsel nicht erwänet; allein die worte im wechsel: nach wechsel-recht, deuten solches an.
§ 3748
wie die wech- sel angesehen werden, wo die [st]renge des wechsel- rechtes nicht [beo]bachtet wird?
Wo indeß das strenge wechsel-recht, das ist, die sezung in den persönlichen arrest, ins besondere nicht eingefüret ist, werden die wechsel nur als qua- ren, digirte urkunden angesehen, z. e. in Hessen wird die strenge des wechsel-rechtes nicht beobach- tet sondern inhalts des Reichs-abschides 1654 § 107, und des Reichs-schlusses vom jare 1670 § nach- dem auch fünftens etc. im IIIIten teile der Reichs- abschide s. 76 dabei verfaren, darnebst eine drei- tägige tagefart zur anerkennung bestimmet. F. H. Casselische verordnung vom 3ten dec. 1751, da hingegen in Hanau des Frankfurter wechsel-recht eingefüret ist, wiewohl eine besondere wechsel-ge- richts-ordnung im jare 1737 fol. daselbst im drucke erschinen ist. Siegels einleitung zum wechsel-rech- te II cap. VI § 1 fgg.
§ 3749
was unter dem wechsel- rech[t]e zuwei- len verstan- den wird?
Die Frankfurter wechsel-ordnung vom jare 1739, 4t und fol., wie auch vile andere wechsel-ord- nungen, bey dem Siegel im corpore iur. cambia- lis, Leipz. 1742 fol. II teile, verstehen unterm wech- sel-rechte den arrest im nicht-bezalungs-falle, und wenn nicht hinlänglicher vorstand desfalls geleistet werden kan, oder sonst sicherheit vorhanden ist, Frankfurtische wechsel-ordnung § 27, Hanauische wechsel-gerichts-ordnung § XIIII; daher so lange noch vermögen sich vorfindet, woraus der gläubi- ger schleunig befridiget werden kan, unterbleibet die persönliche verstrickung. Die sachen werden öffentlich verkaufet, und wenn sich keine libhaber
finden,
XXXVII haubtſtuͤck
anheiſchig machet. Es wird zwar des arreſtes in einem wechſel nicht erwaͤnet; allein die worte im wechſel: nach wechſel-recht, deuten ſolches an.
§ 3748
wie die wech- ſel angeſehen werden, wo die [ſt]renge des wechſel- rechtes nicht [beo]bachtet wird?
Wo indeß das ſtrenge wechſel-recht, das iſt, die ſezung in den perſoͤnlichen arreſt, ins beſondere nicht eingefuͤret iſt, werden die wechſel nur als qua- ren, digirte urkunden angeſehen, z. e. in Heſſen wird die ſtrenge des wechſel-rechtes nicht beobach- tet ſondern inhalts des Reichs-abſchides 1654 § 107, und des Reichs-ſchluſſes vom jare 1670 § nach- dem auch fuͤnftens ꝛc. im IIIIten teile der Reichs- abſchide ſ. 76 dabei verfaren, darnebſt eine drei- taͤgige tagefart zur anerkennung beſtimmet. F. H. Caſſeliſche verordnung vom 3ten dec. 1751, da hingegen in Hanau des Frankfurter wechſel-recht eingefuͤret iſt, wiewohl eine beſondere wechſel-ge- richts-ordnung im jare 1737 fol. daſelbſt im drucke erſchinen iſt. Siegels einleitung zum wechſel-rech- te II cap. VI § 1 fgg.
§ 3749
was unter dem wechſel- rech[t]e zuwei- len verſtan- den wird?
Die Frankfurter wechſel-ordnung vom jare 1739, 4t und fol., wie auch vile andere wechſel-ord- nungen, bey dem Siegel im corpore iur. cambia- lis, Leipz. 1742 fol. II teile, verſtehen unterm wech- ſel-rechte den arreſt im nicht-bezalungs-falle, und wenn nicht hinlaͤnglicher vorſtand desfalls geleiſtet werden kan, oder ſonſt ſicherheit vorhanden iſt, Frankfurtiſche wechſel-ordnung § 27, Hanauiſche wechſel-gerichts-ordnung § XIIII; daher ſo lange noch vermoͤgen ſich vorfindet, woraus der glaͤubi- ger ſchleunig befridiget werden kan, unterbleibet die perſoͤnliche verſtrickung. Die ſachen werden oͤffentlich verkaufet, und wenn ſich keine libhaber
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XXXVII haubtſtuͤck
anheiſchig machet. Es wird zwar des arreſtes in
einem wechſel nicht erwaͤnet; allein die worte im
wechſel: nach wechſel-recht, deuten ſolches an.
§ 3748
Wo indeß das ſtrenge wechſel-recht, das iſt,
die ſezung in den perſoͤnlichen arreſt, ins beſondere
nicht eingefuͤret iſt, werden die wechſel nur als qua-
ren, digirte urkunden angeſehen, z. e. in Heſſen
wird die ſtrenge des wechſel-rechtes nicht beobach-
tet ſondern inhalts des Reichs-abſchides 1654 § 107,
und des Reichs-ſchluſſes vom jare 1670 § nach-
dem auch fuͤnftens ꝛc. im IIIIten teile der Reichs-
abſchide ſ. 76 dabei verfaren, darnebſt eine drei-
taͤgige tagefart zur anerkennung beſtimmet. F.
H. Caſſeliſche verordnung vom 3ten dec. 1751, da
hingegen in Hanau des Frankfurter wechſel-recht
eingefuͤret iſt, wiewohl eine beſondere wechſel-ge-
richts-ordnung im jare 1737 fol. daſelbſt im drucke
erſchinen iſt. Siegels einleitung zum wechſel-rech-
te II cap. VI § 1 fgg.
§ 3749
Die Frankfurter wechſel-ordnung vom jare
1739, 4t und fol., wie auch vile andere wechſel-ord-
nungen, bey dem Siegel im corpore iur. cambia-
lis, Leipz. 1742 fol. II teile, verſtehen unterm wech-
ſel-rechte den arreſt im nicht-bezalungs-falle, und
wenn nicht hinlaͤnglicher vorſtand desfalls geleiſtet
werden kan, oder ſonſt ſicherheit vorhanden iſt,
Frankfurtiſche wechſel-ordnung § 27, Hanauiſche
wechſel-gerichts-ordnung § XIIII; daher ſo lange
noch vermoͤgen ſich vorfindet, woraus der glaͤubi-
ger ſchleunig befridiget werden kan, unterbleibet
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/434>, abgerufen am 24.11.2024.
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