mann, der kein kaufmann wäre, mit unterschribe, die ihr zustehenden rechte und freiheiten erkläret werden, auch selbige iren rechts-wohltaten eidlich entsagen sollten, widrigenfalls wider das eheweib keine klage statt haben solle. Gleichwol war dises nicht befolget worden; derowegen wurde bemeldte ehefrau von dem anspruche frei gesprochen. Herts disp. de collisione legum, sect. IIII § 10, Böhmer T. II. P. I consultat. 46, num. 12, s. 48, Barth im dissensu 790.
§ 3796
Jeweilen wird der wechsel nach den gesäzen- wo die zalung geleistet werden soll, beurteilet.
§ 3797
man kan sich auch nach fremden w. r. verschreiben.
Es kan einer sich einem fremden wechsel-rechte unterwerfen, und darnach sich verschreiben, Böh- merT. II P. I cons. 46 num. 7 P. II dec. 108.
§ 3798
worin der wechsel-pro- ceß vom or- dentlichen unterschiden ist?
Der wechsel-proceß unterscheidet sich von dem ordentlichen processe darin, daß die klage dem ge- genteile keinesweges zu excipiren mitgeteilet, vilwe- niger einiger schrift-wechsel zugelassen, sondern nur die anerkennung, oder eidliche ableugnung gefodert wird, Colerde processibus executiuis P. III, cap. II num 27. s. 513, dargegen sind die einreden, wel- che einer weitern ausfürung, oder untersuchung be- dürfen, folglich nicht sogleich durch klare brife und sigel, oder durch des klägers geständnis bescheiniget werden können, zu einem besondern proceß zu ver- weisen, Braunschweig-Lüneburgisches wechsel-recht, art. 3, BöhmerT. II P. I decis. 139 num. 36 decis. 350, num. 16 und P. II decis. 1038 num. 4, Knorre am a. o. s. 473 § 3, Wölker in den an- merkungen über den Isten teil der Nürnbergischen
stadt-
XXXVII haubtſtuͤck
mann, der kein kaufmann waͤre, mit unterſchribe, die ihr zuſtehenden rechte und freiheiten erklaͤret werden, auch ſelbige iren rechts-wohltaten eidlich entſagen ſollten, widrigenfalls wider das eheweib keine klage ſtatt haben ſolle. Gleichwol war diſes nicht befolget worden; derowegen wurde bemeldte ehefrau von dem anſpruche frei geſprochen. Herts diſp. de colliſione legum, ſect. IIII § 10, Boͤhmer T. II. P. I conſultat. 46, num. 12, ſ. 48, Barth im diſſenſu 790.
§ 3796
Jeweilen wird der wechſel nach den geſaͤzen- wo die zalung geleiſtet werden ſoll, beurteilet.
§ 3797
man kan ſich auch nach fremden w. r. verſchreiben.
Es kan einer ſich einem fremden wechſel-rechte unterwerfen, und darnach ſich verſchreiben, Boͤh- merT. II P. I conſ. 46 num. 7 P. II dec. 108.
§ 3798
worin der wechſel-pro- ceß vom or- dentlichen unterſchiden iſt?
Der wechſel-proceß unterſcheidet ſich von dem ordentlichen proceſſe darin, daß die klage dem ge- genteile keinesweges zu excipiren mitgeteilet, vilwe- niger einiger ſchrift-wechſel zugelaſſen, ſondern nur die anerkennung, oder eidliche ableugnung gefodert wird, Colerde proceſſibus executiuis P. III, cap. II num 27. ſ. 513, dargegen ſind die einreden, wel- che einer weitern ausfuͤrung, oder unterſuchung be- duͤrfen, folglich nicht ſogleich durch klare brife und ſigel, oder durch des klaͤgers geſtaͤndnis beſcheiniget werden koͤnnen, zu einem beſondern proceß zu ver- weiſen, Braunſchweig-Luͤneburgiſches wechſel-recht, art. 3, BoͤhmerT. II P. I deciſ. 139 num. 36 deciſ. 350, num. 16 und P. II deciſ. 1038 num. 4, Knorre am a. o. ſ. 473 § 3, Woͤlker in den an- merkungen uͤber den Iſten teil der Nuͤrnbergiſchen
ſtadt-
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XXXVII haubtſtuͤck
mann, der kein kaufmann waͤre, mit unterſchribe,
die ihr zuſtehenden rechte und freiheiten erklaͤret
werden, auch ſelbige iren rechts-wohltaten eidlich
entſagen ſollten, widrigenfalls wider das eheweib
keine klage ſtatt haben ſolle. Gleichwol war diſes
nicht befolget worden; derowegen wurde bemeldte
ehefrau von dem anſpruche frei geſprochen. Herts
diſp. de colliſione legum, ſect. IIII § 10, Boͤhmer
T. II. P. I conſultat. 46, num. 12, ſ. 48, Barth
im diſſenſu 790.
§ 3796
Jeweilen wird der wechſel nach den geſaͤzen-
wo die zalung geleiſtet werden ſoll, beurteilet.
§ 3797
Es kan einer ſich einem fremden wechſel-rechte
unterwerfen, und darnach ſich verſchreiben, Boͤh-
mer T. II P. I conſ. 46 num. 7 P. II dec. 108.
§ 3798
Der wechſel-proceß unterſcheidet ſich von dem
ordentlichen proceſſe darin, daß die klage dem ge-
genteile keinesweges zu excipiren mitgeteilet, vilwe-
niger einiger ſchrift-wechſel zugelaſſen, ſondern nur
die anerkennung, oder eidliche ableugnung gefodert
wird, Coler de proceſſibus executiuis P. III, cap.
II num 27. ſ. 513, dargegen ſind die einreden, wel-
che einer weitern ausfuͤrung, oder unterſuchung be-
duͤrfen, folglich nicht ſogleich durch klare brife und
ſigel, oder durch des klaͤgers geſtaͤndnis beſcheiniget
werden koͤnnen, zu einem beſondern proceß zu ver-
weiſen, Braunſchweig-Luͤneburgiſches wechſel-recht,
art. 3, Boͤhmer T. II P. I deciſ. 139 num. 36
deciſ. 350, num. 16 und P. II deciſ. 1038 num. 4,
Knorre am a. o. ſ. 473 § 3, Woͤlker in den an-
merkungen uͤber den Iſten teil der Nuͤrnbergiſchen
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/452>, abgerufen am 22.11.2024.
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