Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

rechnungen u. rechnungs-fürern.
darüber quittungen erhalten hätte, Döpler am a.
o. II cap. XXII num. 6 fg.

§ 3903

Ein verweser und rechnungs-fürer hat dahinwas ein rech-
nungs-fürer
in acht zu
nemen hat?

zu sehen, daß die auf interesse stehenden capitalien
getilget werden, dafern nur gelt darzu vorhanden
gewesen ist und selbiger deren abtrag nicht besorget
hat, widrigenfalls muß er für das interesse haften.
Und ob man gleich wider einen rechnungs-fürer
nicht allzustrenge verfaren darf, Johann Heeser
de rationibus loco X num. 6 s. 213, vilweniger ein
versehen vermutet wird, sondern man von einem
verwalter glaubet, daß er allen fleis angewendet
habe, Franz Munnoz von Escobar de ratio-
ciniis administrator.
cap. 19 num. 23 s. 272, so ist
dennoch derjenige, welcher das nicht tuht, was er in
zeit zu beobachten hat, für farlässig zu achten, Hee-
ser
am a. o. num. 39 s. 218.

§ 3904

Endlich folget die wirkliche quittung und zwar
entweder eine allgemeine, oder besondere. Sihe
meinen unterricht am a. o. XXX s. 518, Döpler
am a. o. II cap. XXIIII.

§ 3905

Von den rechnungen sind die liquidationen un-was liquidi-
ren heisset?

terschiden, anerwogen liquidiren heisset, wenn
man seine foderungen von post zu post angibet und
bescheiniget. Sihe meine anfangs-gründe des ge-
meinen und Reichs-processes, I, tit. 202 § 1733 fg.
s. 624. Jmmittels wird sotanes liquidiren hir an-
ders, als bei den kaufleuten genommen, Hofmann
in der klugheit hauszuhalten, im IIten teile s. 321.

Von

rechnungen u. rechnungs-fuͤrern.
daruͤber quittungen erhalten haͤtte, Doͤpler am a.
o. II cap. XXII num. 6 fg.

§ 3903

Ein verweſer und rechnungs-fuͤrer hat dahinwas ein rech-
nungs-fuͤrer
in acht zu
nemen hat?

zu ſehen, daß die auf intereſſe ſtehenden capitalien
getilget werden, dafern nur gelt darzu vorhanden
geweſen iſt und ſelbiger deren abtrag nicht beſorget
hat, widrigenfalls muß er fuͤr das intereſſe haften.
Und ob man gleich wider einen rechnungs-fuͤrer
nicht allzuſtrenge verfaren darf, Johann Heeſer
de rationibus loco X num. 6 ſ. 213, vilweniger ein
verſehen vermutet wird, ſondern man von einem
verwalter glaubet, daß er allen fleis angewendet
habe, Franz Munnoz von Eſcobar de ratio-
ciniis adminiſtrator.
cap. 19 num. 23 ſ. 272, ſo iſt
dennoch derjenige, welcher das nicht tuht, was er in
zeit zu beobachten hat, fuͤr farlaͤſſig zu achten, Hee-
ſer
am a. o. num. 39 ſ. 218.

§ 3904

Endlich folget die wirkliche quittung und zwar
entweder eine allgemeine, oder beſondere. Sihe
meinen unterricht am a. o. XXX ſ. 518, Doͤpler
am a. o. II cap. XXIIII.

§ 3905

Von den rechnungen ſind die liquidationen un-was liquidi-
ren heiſſet?

terſchiden, anerwogen liquidiren heiſſet, wenn
man ſeine foderungen von poſt zu poſt angibet und
beſcheiniget. Sihe meine anfangs-gruͤnde des ge-
meinen und Reichs-proceſſes, I, tit. 202 § 1733 fg.
ſ. 624. Jmmittels wird ſotanes liquidiren hir an-
ders, als bei den kaufleuten genommen, Hofmann
in der klugheit hauszuhalten, im IIten teile ſ. 321.

Von
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0495" n="447"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">rechnungen u. rechnungs-fu&#x0364;rern.</hi></fw><lb/>
daru&#x0364;ber quittungen erhalten ha&#x0364;tte, <hi rendition="#fr">Do&#x0364;pler</hi> am a.<lb/>
o. <hi rendition="#aq">II</hi> cap. <hi rendition="#aq">XXII</hi> num. 6 fg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3903</head><lb/>
            <p>Ein verwe&#x017F;er und rechnungs-fu&#x0364;rer hat dahin<note place="right">was ein rech-<lb/>
nungs-fu&#x0364;rer<lb/>
in acht zu<lb/>
nemen hat?</note><lb/>
zu &#x017F;ehen, daß die auf intere&#x017F;&#x017F;e &#x017F;tehenden capitalien<lb/>
getilget werden, dafern nur gelt darzu vorhanden<lb/>
gewe&#x017F;en i&#x017F;t und &#x017F;elbiger deren abtrag nicht be&#x017F;orget<lb/>
hat, widrigenfalls muß er fu&#x0364;r das intere&#x017F;&#x017F;e haften.<lb/>
Und ob man gleich wider einen rechnungs-fu&#x0364;rer<lb/>
nicht allzu&#x017F;trenge verfaren darf, <hi rendition="#fr">Johann Hee&#x017F;er</hi><lb/><hi rendition="#aq">de rationibus loco X</hi> num. 6 &#x017F;. 213, vilweniger ein<lb/>
ver&#x017F;ehen vermutet wird, &#x017F;ondern man von einem<lb/>
verwalter glaubet, daß er allen fleis angewendet<lb/>
habe, <hi rendition="#fr">Franz Munnoz von E&#x017F;cobar</hi> <hi rendition="#aq">de ratio-<lb/>
ciniis admini&#x017F;trator.</hi> cap. 19 num. 23 &#x017F;. 272, &#x017F;o i&#x017F;t<lb/>
dennoch derjenige, welcher das nicht tuht, was er in<lb/>
zeit zu beobachten hat, fu&#x0364;r farla&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig zu achten, <hi rendition="#fr">Hee-<lb/>
&#x017F;er</hi> am a. o. num. 39 &#x017F;. 218.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3904</head><lb/>
            <p>Endlich folget die wirkliche quittung und zwar<lb/>
entweder eine allgemeine, oder be&#x017F;ondere. Sihe<lb/>
meinen unterricht am a. o. <hi rendition="#aq">XXX</hi> &#x017F;. 518, <hi rendition="#fr">Do&#x0364;pler</hi><lb/>
am a. o. <hi rendition="#aq">II</hi> cap. <hi rendition="#aq">XXIIII.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3905</head><lb/>
            <p>Von den rechnungen &#x017F;ind die liquidationen un-<note place="right">was liquidi-<lb/>
ren hei&#x017F;&#x017F;et?</note><lb/>
ter&#x017F;chiden, anerwogen <hi rendition="#fr">liquidiren</hi> hei&#x017F;&#x017F;et, wenn<lb/>
man &#x017F;eine foderungen von po&#x017F;t zu po&#x017F;t angibet und<lb/>
be&#x017F;cheiniget. Sihe meine anfangs-gru&#x0364;nde des ge-<lb/>
meinen und Reichs-proce&#x017F;&#x017F;es, <hi rendition="#aq">I,</hi> tit. 202 § 1733 fg.<lb/>
&#x017F;. 624. Jmmittels wird &#x017F;otanes liquidiren hir an-<lb/>
ders, als bei den kaufleuten genommen, <hi rendition="#fr">Hofmann</hi><lb/>
in der klugheit hauszuhalten, im <hi rendition="#aq">II</hi>ten teile &#x017F;. 321.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Von</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[447/0495] rechnungen u. rechnungs-fuͤrern. daruͤber quittungen erhalten haͤtte, Doͤpler am a. o. II cap. XXII num. 6 fg. § 3903 Ein verweſer und rechnungs-fuͤrer hat dahin zu ſehen, daß die auf intereſſe ſtehenden capitalien getilget werden, dafern nur gelt darzu vorhanden geweſen iſt und ſelbiger deren abtrag nicht beſorget hat, widrigenfalls muß er fuͤr das intereſſe haften. Und ob man gleich wider einen rechnungs-fuͤrer nicht allzuſtrenge verfaren darf, Johann Heeſer de rationibus loco X num. 6 ſ. 213, vilweniger ein verſehen vermutet wird, ſondern man von einem verwalter glaubet, daß er allen fleis angewendet habe, Franz Munnoz von Eſcobar de ratio- ciniis adminiſtrator. cap. 19 num. 23 ſ. 272, ſo iſt dennoch derjenige, welcher das nicht tuht, was er in zeit zu beobachten hat, fuͤr farlaͤſſig zu achten, Hee- ſer am a. o. num. 39 ſ. 218. was ein rech- nungs-fuͤrer in acht zu nemen hat? § 3904 Endlich folget die wirkliche quittung und zwar entweder eine allgemeine, oder beſondere. Sihe meinen unterricht am a. o. XXX ſ. 518, Doͤpler am a. o. II cap. XXIIII. § 3905 Von den rechnungen ſind die liquidationen un- terſchiden, anerwogen liquidiren heiſſet, wenn man ſeine foderungen von poſt zu poſt angibet und beſcheiniget. Sihe meine anfangs-gruͤnde des ge- meinen und Reichs-proceſſes, I, tit. 202 § 1733 fg. ſ. 624. Jmmittels wird ſotanes liquidiren hir an- ders, als bei den kaufleuten genommen, Hofmann in der klugheit hauszuhalten, im IIten teile ſ. 321. was liquidi- ren heiſſet? Von

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/495
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 447. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/495>, abgerufen am 22.11.2024.