vol. IIII exercit. ad p. 5) eine ungewönliche figur der urkunde erscheinet, 6) die schreibung einer zeile zwischen die vorigen reihen, 7) der unterschid der buchstaben, 8) die ausstreichung.
§ 3931
Die ausstreichung (cancellatio), das ist, wennwie vilerlei die ausstrei- chung ist? eine schrift quer durch von oben herunter durchstri- chen wird, es mag mit geraden, oder ins kreuz ge- zogenen strichen beschehen. Sotaner ausstrei- chung ist aber entweder die ursache derselben bei- gefüget, oder nicht; im ersten falle heisset die aus- streichung förmlich, im andern aber unförmlich, Wolfg. Adam Lauterbachs disp. de cancellatio- ne, cap. I th. II-III fg., Carpzov im processu iur. tit. 14 art. 3 num. 61. Es kan auch die ausstrei- chung vorsäzlich, oder aus irrtum, unwissenheit, tollheit, sowohl von dem besizer, als auch andern, und zwar bald in der haubt-sache, bald in einer neben-sache, beschehen seyn, welches wohl von ein- ander unterschiden werden muß, Lauterbach am a. o. cap. II thes. VII fg. Jn der zufälligen sache tut die ausstreichung nichts. Es ist aber dennoch besser in den urkunden und kauf-auch andern bü- chern nichts auszustreichen, sondern man machet entweder pünctgen darunter, oder unterstreichet es einmal, und schreibet auf den rand, daß dises aus der ursache für ausgestrichen zu halten sey.
§ 3932
9) Das zerbrochene, auch verfälschte sigel, 10) der mangel des jares und tages, Eckhards introductio in rem diplom. sect. III cap. VI § IIII s. 174, Franz Joachim Bayns disp. de recogni- tione et diffessione manus alienae, Gisen 1750 § 2 s. 10. 11) des namens unterschrift, 12) wenn nur
ein
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ungiltigen urkunden, auch ſcartecken.
vol. IIII exercit. ad π. 5) eine ungewoͤnliche figur der urkunde erſcheinet, 6) die ſchreibung einer zeile zwiſchen die vorigen reihen, 7) der unterſchid der buchſtaben, 8) die ausſtreichung.
§ 3931
Die ausſtreichung (cancellatio), das iſt, wennwie vilerlei die ausſtrei- chung iſt? eine ſchrift quer durch von oben herunter durchſtri- chen wird, es mag mit geraden, oder ins kreuz ge- zogenen ſtrichen beſchehen. Sotaner ausſtrei- chung iſt aber entweder die urſache derſelben bei- gefuͤget, oder nicht; im erſten falle heiſſet die aus- ſtreichung foͤrmlich, im andern aber unfoͤrmlich, Wolfg. Adam Lauterbachs diſp. de cancellatio- ne, cap. I th. II-III fg., Carpzov im proceſſu iur. tit. 14 art. 3 num. 61. Es kan auch die ausſtrei- chung vorſaͤzlich, oder aus irrtum, unwiſſenheit, tollheit, ſowohl von dem beſizer, als auch andern, und zwar bald in der haubt-ſache, bald in einer neben-ſache, beſchehen ſeyn, welches wohl von ein- ander unterſchiden werden muß, Lauterbach am a. o. cap. II theſ. VII fg. Jn der zufaͤlligen ſache tut die ausſtreichung nichts. Es iſt aber dennoch beſſer in den urkunden und kauf-auch andern buͤ- chern nichts auszuſtreichen, ſondern man machet entweder puͤnctgen darunter, oder unterſtreichet es einmal, und ſchreibet auf den rand, daß diſes aus der urſache fuͤr ausgeſtrichen zu halten ſey.
§ 3932
9) Das zerbrochene, auch verfaͤlſchte ſigel, 10) der mangel des jares und tages, Eckhards introductio in rem diplom. ſect. III cap. VI § IIII ſ. 174, Franz Joachim Bayns diſp. de recogni- tione et diffeſſione manus alienae, Giſen 1750 § 2 ſ. 10. 11) des namens unterſchrift, 12) wenn nur
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ungiltigen urkunden, auch ſcartecken.
vol. IIII exercit. ad π. 5) eine ungewoͤnliche figur
der urkunde erſcheinet, 6) die ſchreibung einer zeile
zwiſchen die vorigen reihen, 7) der unterſchid der
buchſtaben, 8) die ausſtreichung.
§ 3931
Die ausſtreichung (cancellatio), das iſt, wenn
eine ſchrift quer durch von oben herunter durchſtri-
chen wird, es mag mit geraden, oder ins kreuz ge-
zogenen ſtrichen beſchehen. Sotaner ausſtrei-
chung iſt aber entweder die urſache derſelben bei-
gefuͤget, oder nicht; im erſten falle heiſſet die aus-
ſtreichung foͤrmlich, im andern aber unfoͤrmlich,
Wolfg. Adam Lauterbachs diſp. de cancellatio-
ne, cap. I th. II-III fg., Carpzov im proceſſu iur.
tit. 14 art. 3 num. 61. Es kan auch die ausſtrei-
chung vorſaͤzlich, oder aus irrtum, unwiſſenheit,
tollheit, ſowohl von dem beſizer, als auch andern,
und zwar bald in der haubt-ſache, bald in einer
neben-ſache, beſchehen ſeyn, welches wohl von ein-
ander unterſchiden werden muß, Lauterbach am
a. o. cap. II theſ. VII fg. Jn der zufaͤlligen ſache
tut die ausſtreichung nichts. Es iſt aber dennoch
beſſer in den urkunden und kauf-auch andern buͤ-
chern nichts auszuſtreichen, ſondern man machet
entweder puͤnctgen darunter, oder unterſtreichet es
einmal, und ſchreibet auf den rand, daß diſes aus
der urſache fuͤr ausgeſtrichen zu halten ſey.
wie vilerlei
die ausſtrei-
chung iſt?
§ 3932
9) Das zerbrochene, auch verfaͤlſchte ſigel,
10) der mangel des jares und tages, Eckhards
introductio in rem diplom. ſect. III cap. VI § IIII
ſ. 174, Franz Joachim Bayns diſp. de recogni-
tione et diffeſſione manus alienae, Giſen 1750 § 2
ſ. 10. 11) des namens unterſchrift, 12) wenn nur
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/503>, abgerufen am 22.11.2024.
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