gleicherweise, als sie dem kaiser und Reiche biß da- hin verbunden gewesen wären. Sihe die nach- richt von der wahren beschaffenheit der Reichs- pfandschaft Gelnhausen, 1723 s. 9.
§ 3995
Der burggraf, baumeister und burgmanneworden ist? zur burg Gelnhausen haben deshalber schon im jare 1419 den pfand-herren einen eidlichen revers dahin auslifern müssen, daß sie ihnen mit der burg Gelnhausen gewarten und treu seyn wollten, in- halts irer pfand-brifen, und daß ein burggraf kei- nen burgmann einnemen, thurm-leute, wächter, oder pförtner sezen sollte, er habe dann von ihnen solche gelübde genommen, den pfand-herren getreu zu seyn, auch ihnen mit der vorgenannten burg zu gewar- ten zu irer pfandschaft, als die brife auswisen.
§ 3996
Als nun dise Reichs-pfandschaft mit bewilli-was bei deren abtretung an Pfalz und Hanau sich zugetragen hat? gung der kaiser von den damaligen pfand-herren an Kur-Pfalz und Hanau übergeben worden; so wurde von der vorherigen pfand-herrschaft dem burggrafen und allen burgmannen der burg Geln- hausen gegenwärtigen und künstigen befolen und geboten: den neuen pfand-herren zu hulden, zu ge- loben und zu schwören, ihnen und ihren erben mit allen steuern, nuzen, gülten, dinsten, zinsen, rechten und gerichten, wie auch allen zugehörungen, die das Reich da hat oder haben solle, getreu, hold, und gehorsam zu seyn. Dem zu folge haben die burg- männer von solcher zeit an, biß auf gegenwärtige zeit bei allen fällen, da ein neuer pfand-herr die regirung seiner landen angetreten, mithin zugleich dise pfandschaft geerbet hat, gehuldet und ge- schworen, daß sie iren pfand-herren gewarten,
auch
verpfaͤndungen, pfand-herrſchaften ꝛc.
gleicherweiſe, als ſie dem kaiſer und Reiche biß da- hin verbunden geweſen waͤren. Sihe die nach- richt von der wahren beſchaffenheit der Reichs- pfandſchaft Gelnhauſen, 1723 ſ. 9.
§ 3995
Der burggraf, baumeiſter und burgmanneworden iſt? zur burg Gelnhauſen haben deshalber ſchon im jare 1419 den pfand-herren einen eidlichen revers dahin auslifern muͤſſen, daß ſie ihnen mit der burg Gelnhauſen gewarten und treu ſeyn wollten, in- halts irer pfand-brifen, und daß ein burggraf kei- nen burgmann einnemen, thurm-leute, waͤchter, oder pfoͤrtner ſezen ſollte, er habe dann von ihnen ſolche geluͤbde genommen, den pfand-herren getreu zu ſeyn, auch ihnen mit der vorgenannten burg zu gewar- ten zu irer pfandſchaft, als die brife auswiſen.
§ 3996
Als nun diſe Reichs-pfandſchaft mit bewilli-was bei deren abtretung an Pfalz und Hanau ſich zugetragen hat? gung der kaiſer von den damaligen pfand-herren an Kur-Pfalz und Hanau uͤbergeben worden; ſo wurde von der vorherigen pfand-herrſchaft dem burggrafen und allen burgmannen der burg Geln- hauſen gegenwaͤrtigen und kuͤnſtigen befolen und geboten: den neuen pfand-herren zu hulden, zu ge- loben und zu ſchwoͤren, ihnen und ihren erben mit allen ſteuern, nuzen, guͤlten, dinſten, zinſen, rechten und gerichten, wie auch allen zugehoͤrungen, die das Reich da hat oder haben ſolle, getreu, hold, und gehorſam zu ſeyn. Dem zu folge haben die burg- maͤnner von ſolcher zeit an, biß auf gegenwaͤrtige zeit bei allen faͤllen, da ein neuer pfand-herr die regirung ſeiner landen angetreten, mithin zugleich diſe pfandſchaft geerbet hat, gehuldet und ge- ſchworen, daß ſie iren pfand-herren gewarten,
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verpfaͤndungen, pfand-herrſchaften ꝛc.
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hin verbunden geweſen waͤren. Sihe die nach-
richt von der wahren beſchaffenheit der Reichs-
pfandſchaft Gelnhauſen, 1723 ſ. 9.
§ 3995
Der burggraf, baumeiſter und burgmanne
zur burg Gelnhauſen haben deshalber ſchon im
jare 1419 den pfand-herren einen eidlichen revers
dahin auslifern muͤſſen, daß ſie ihnen mit der burg
Gelnhauſen gewarten und treu ſeyn wollten, in-
halts irer pfand-brifen, und daß ein burggraf kei-
nen burgmann einnemen, thurm-leute, waͤchter, oder
pfoͤrtner ſezen ſollte, er habe dann von ihnen ſolche
geluͤbde genommen, den pfand-herren getreu zu ſeyn,
auch ihnen mit der vorgenannten burg zu gewar-
ten zu irer pfandſchaft, als die brife auswiſen.
worden iſt?
§ 3996
Als nun diſe Reichs-pfandſchaft mit bewilli-
gung der kaiſer von den damaligen pfand-herren an
Kur-Pfalz und Hanau uͤbergeben worden; ſo
wurde von der vorherigen pfand-herrſchaft dem
burggrafen und allen burgmannen der burg Geln-
hauſen gegenwaͤrtigen und kuͤnſtigen befolen und
geboten: den neuen pfand-herren zu hulden, zu ge-
loben und zu ſchwoͤren, ihnen und ihren erben mit
allen ſteuern, nuzen, guͤlten, dinſten, zinſen, rechten
und gerichten, wie auch allen zugehoͤrungen, die das
Reich da hat oder haben ſolle, getreu, hold, und
gehorſam zu ſeyn. Dem zu folge haben die burg-
maͤnner von ſolcher zeit an, biß auf gegenwaͤrtige
zeit bei allen faͤllen, da ein neuer pfand-herr die
regirung ſeiner landen angetreten, mithin zugleich
diſe pfandſchaft geerbet hat, gehuldet und ge-
ſchworen, daß ſie iren pfand-herren gewarten,
auch
was bei deren
abtretung an
Pfalz und
Hanau ſich
zugetragen
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 479. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/527>, abgerufen am 22.11.2024.
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