erbe geachtet, Struve am a. o. s. 1058, und nach vilen land- und stadt-rechten werden die verpfände- ten schulden zu den unbeweglichen gütern gerechnet, Orth am a. o. im Vten teile tit. 4 § 4 s. 534 fg., hingegen die betagten insaze zu den beweglichen gü- tern, II, tit. 3 § 5 s. 258. Jeweilen bedeutet der pfand-schilling dasjenige, was für die aufname des pfandes gegeben wird.
§ 4009
was faust- pfande sind?
Die pfande von beweglichen sachen werden auch faust-pfande genennet, Orth im IIten teile tit. XVII § 2 s. 349 fg. Pestel am a. o. Man hat darnebst kisten-pfande, Steins einleitung etc. s. 302 fg., Wölker am a. o. I, s. 401, fraiß- pfande, I, s. 243 u. d. gl.
Von der pfand-nuzung
§ 4010
die pfand-nu- zung ist von den pfand- schaften un- terschiden.
Von den bemeldten Teutschen pfanden ist die pfand-nuzung, (antichresis) unterschiden, Thoma- sius am a. o. von Wesiphal am a. o. Tom. I, s. 2053 s. 2080, T. IIII s. 3079, 3999, Königs select. iur. publ. nou. VIter teil cap. 2 § 2 s. 14. Bei diser muß der gläubiger von den erhobenen nuzungen des gehabten pfand-gutes rechnung able- gen, und was er über die reichs-üblichen interessen genossen hat, ist er von dem haubt-stule abzihen zu lassen schuldig. Und wenn auch dergleichen con- tracte auf einen wiederkauf gerichtet, darnebst ein mereres, als das Reichsmäsige interesse stipuliret worden ist, soll nichts destoweniger dasjenige, was über 5 fl. vom hundert erhoben worden ist, an dem capitale abgekürzet werden. Sihe die königliche sazung vom gemeinen pfennig zu Worms 1495,
den
L haubtſt. von den pfandſchaften,
erbe geachtet, Struve am a. o. ſ. 1058, und nach vilen land- und ſtadt-rechten werden die verpfaͤnde- ten ſchulden zu den unbeweglichen guͤtern gerechnet, Orth am a. o. im Vten teile tit. 4 § 4 ſ. 534 fg., hingegen die betagten inſaze zu den beweglichen guͤ- tern, II, tit. 3 § 5 ſ. 258. Jeweilen bedeutet der pfand-ſchilling dasjenige, was fuͤr die aufname des pfandes gegeben wird.
§ 4009
was fauſt- pfande ſind?
Die pfande von beweglichen ſachen werden auch fauſt-pfande genennet, Orth im IIten teile tit. XVII § 2 ſ. 349 fg. Peſtel am a. o. Man hat darnebſt kiſten-pfande, Steins einleitung ꝛc. ſ. 302 fg., Woͤlker am a. o. I, ſ. 401, fraiß- pfande, I, ſ. 243 u. d. gl.
Von der pfand-nuzung
§ 4010
die pfand-nu- zung iſt von den pfand- ſchaften un- terſchiden.
Von den bemeldten Teutſchen pfanden iſt die pfand-nuzung, (antichreſis) unterſchiden, Thoma- ſius am a. o. von Weſiphal am a. o. Tom. I, ſ. 2053 ſ. 2080, T. IIII ſ. 3079, 3999, Koͤnigs ſelect. iur. publ. nou. VIter teil cap. 2 § 2 ſ. 14. Bei diſer muß der glaͤubiger von den erhobenen nuzungen des gehabten pfand-gutes rechnung able- gen, und was er uͤber die reichs-uͤblichen intereſſen genoſſen hat, iſt er von dem haubt-ſtule abzihen zu laſſen ſchuldig. Und wenn auch dergleichen con- tracte auf einen wiederkauf gerichtet, darnebſt ein mereres, als das Reichsmaͤſige intereſſe ſtipuliret worden iſt, ſoll nichts deſtoweniger dasjenige, was uͤber 5 fl. vom hundert erhoben worden iſt, an dem capitale abgekuͤrzet werden. Sihe die koͤnigliche ſazung vom gemeinen pfennig zu Worms 1495,
den
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L haubtſt. von den pfandſchaften,
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vilen land- und ſtadt-rechten werden die verpfaͤnde-
ten ſchulden zu den unbeweglichen guͤtern gerechnet,
Orth am a. o. im Vten teile tit. 4 § 4 ſ. 534 fg.,
hingegen die betagten inſaze zu den beweglichen guͤ-
tern, II, tit. 3 § 5 ſ. 258. Jeweilen bedeutet der
pfand-ſchilling dasjenige, was fuͤr die aufname des
pfandes gegeben wird.
§ 4009
Die pfande von beweglichen ſachen werden
auch fauſt-pfande genennet, Orth im IIten teile
tit. XVII § 2 ſ. 349 fg. Peſtel am a. o. Man
hat darnebſt kiſten-pfande, Steins einleitung ꝛc.
ſ. 302 fg., Woͤlker am a. o. I, ſ. 401, fraiß-
pfande, I, ſ. 243 u. d. gl.
Von der pfand-nuzung
§ 4010
Von den bemeldten Teutſchen pfanden iſt die
pfand-nuzung, (antichreſis) unterſchiden, Thoma-
ſius am a. o. von Weſiphal am a. o. Tom. I,
ſ. 2053 ſ. 2080, T. IIII ſ. 3079, 3999, Koͤnigs
ſelect. iur. publ. nou. VIter teil cap. 2 § 2 ſ. 14.
Bei diſer muß der glaͤubiger von den erhobenen
nuzungen des gehabten pfand-gutes rechnung able-
gen, und was er uͤber die reichs-uͤblichen intereſſen
genoſſen hat, iſt er von dem haubt-ſtule abzihen zu
laſſen ſchuldig. Und wenn auch dergleichen con-
tracte auf einen wiederkauf gerichtet, darnebſt ein
mereres, als das Reichsmaͤſige intereſſe ſtipuliret
worden iſt, ſoll nichts deſtoweniger dasjenige, was
uͤber 5 fl. vom hundert erhoben worden iſt, an dem
capitale abgekuͤrzet werden. Sihe die koͤnigliche
ſazung vom gemeinen pfennig zu Worms 1495,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/532>, abgerufen am 22.11.2024.
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