futter zu verpflegen, und was kühe sind, die milch davon zu geniesen. F. H. Casselische kameral- verordnung von 11ten nov. 1738 fol. § X.
§ 4023
ob das pfand dem richter behändiget werden müs- se?
Es ist aber eben kein wesentliches stück, daß man dem richter das pfand behändige, wofern es nicht die gesäze ausdrücklich, wie in Sachsen etc. verordnen, iedoch ist es nicht unratsam, Estor am a. o. § 1959, o, s. 712. Derohalben können der pfändende und gepfändete sich one oberkeitliches zu- tun vergleichen, von Leyser vol. VIIII s. 347, Feltmann cap. XXXI. Besage der izt angezoge- nen F. H. Casselischen kameral-verordnung § X num. 3 sollen die lebendigen pfande in den gewön- lichen pfande-stall in verwarung gebracht, und nach verflüssung 10 tagen öffentlich verkaufet wer- den, num. 6.
§ 4024
wie das ge- pfändete vih zurück zu ge- ben ist?
Das rechtmäsig abgepfändete vih ist dem ei- gentümer gegen erlegung des gewönlichen pfand- schillinges, auch des futter-geltes, imgleichen der vergütung des an der saat-frucht etc. getanen er- weislichen schadens wieder abzufolgen. Bevor aber solches geschehen ist, wird der pfändende dar- zu nicht für schuldig gehalten. F. Christoph Harpprecht vol. nov. cons. 89. num. 21, Stryk am a. o. cap. V num. 29-31 s. 284 T. III operum, wie dann der pfändende dem richterlichen ersten ge- bote wegen ausantwortung des pfandes nicht alle- mal zu gehorsamen schuldig ist, von Leyserspec. CXI, med. 8, s. 477 vol. II,Estor am a. o. § 1959, o, s. 712.
§ 4025
welches vih gepfändet werden kan?
Alles vih, das einem schaden zufüget, darf man pfänden, folglich auch die binen, Feltmann cap. 21,
von
L haubtſt. von den pfandſchaften,
futter zu verpflegen, und was kuͤhe ſind, die milch davon zu genieſen. F. H. Caſſeliſche kameral- verordnung von 11ten nov. 1738 fol. § X.
§ 4023
ob das pfand dem richter behaͤndiget werden muͤſ- ſe?
Es iſt aber eben kein weſentliches ſtuͤck, daß man dem richter das pfand behaͤndige, wofern es nicht die geſaͤze ausdruͤcklich, wie in Sachſen ꝛc. verordnen, iedoch iſt es nicht unratſam, Eſtor am a. o. § 1959, o, ſ. 712. Derohalben koͤnnen der pfaͤndende und gepfaͤndete ſich one oberkeitliches zu- tun vergleichen, von Leyſer vol. VIIII ſ. 347, Feltmann cap. XXXI. Beſage der izt angezoge- nen F. H. Caſſeliſchen kameral-verordnung § X num. 3 ſollen die lebendigen pfande in den gewoͤn- lichen pfande-ſtall in verwarung gebracht, und nach verfluͤſſung 10 tagen oͤffentlich verkaufet wer- den, num. 6.
§ 4024
wie das ge- pfaͤndete vih zuruͤck zu ge- ben iſt?
Das rechtmaͤſig abgepfaͤndete vih iſt dem ei- gentuͤmer gegen erlegung des gewoͤnlichen pfand- ſchillinges, auch des futter-geltes, imgleichen der verguͤtung des an der ſaat-frucht ꝛc. getanen er- weislichen ſchadens wieder abzufolgen. Bevor aber ſolches geſchehen iſt, wird der pfaͤndende dar- zu nicht fuͤr ſchuldig gehalten. F. Chriſtoph Harpprecht vol. nov. conſ. 89. num. 21, Stryk am a. o. cap. V num. 29-31 ſ. 284 T. III operum, wie dann der pfaͤndende dem richterlichen erſten ge- bote wegen ausantwortung des pfandes nicht alle- mal zu gehorſamen ſchuldig iſt, von Leyſerſpec. CXI, med. 8, ſ. 477 vol. II,Eſtor am a. o. § 1959, o, ſ. 712.
§ 4025
welches vih gepfaͤndet werden kan?
Alles vih, das einem ſchaden zufuͤget, darf man pfaͤnden, folglich auch die binen, Feltmann cap. 21,
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L haubtſt. von den pfandſchaften,
futter zu verpflegen, und was kuͤhe ſind, die milch
davon zu genieſen. F. H. Caſſeliſche kameral-
verordnung von 11ten nov. 1738 fol. § X.
§ 4023
Es iſt aber eben kein weſentliches ſtuͤck, daß
man dem richter das pfand behaͤndige, wofern es
nicht die geſaͤze ausdruͤcklich, wie in Sachſen ꝛc.
verordnen, iedoch iſt es nicht unratſam, Eſtor am
a. o. § 1959, o, ſ. 712. Derohalben koͤnnen der
pfaͤndende und gepfaͤndete ſich one oberkeitliches zu-
tun vergleichen, von Leyſer vol. VIIII ſ. 347,
Feltmann cap. XXXI. Beſage der izt angezoge-
nen F. H. Caſſeliſchen kameral-verordnung § X
num. 3 ſollen die lebendigen pfande in den gewoͤn-
lichen pfande-ſtall in verwarung gebracht, und
nach verfluͤſſung 10 tagen oͤffentlich verkaufet wer-
den, num. 6.
§ 4024
Das rechtmaͤſig abgepfaͤndete vih iſt dem ei-
gentuͤmer gegen erlegung des gewoͤnlichen pfand-
ſchillinges, auch des futter-geltes, imgleichen der
verguͤtung des an der ſaat-frucht ꝛc. getanen er-
weislichen ſchadens wieder abzufolgen. Bevor
aber ſolches geſchehen iſt, wird der pfaͤndende dar-
zu nicht fuͤr ſchuldig gehalten. F. Chriſtoph
Harpprecht vol. nov. conſ. 89. num. 21, Stryk
am a. o. cap. V num. 29-31 ſ. 284 T. III operum,
wie dann der pfaͤndende dem richterlichen erſten ge-
bote wegen ausantwortung des pfandes nicht alle-
mal zu gehorſamen ſchuldig iſt, von Leyſer ſpec.
CXI, med. 8, ſ. 477 vol. II, Eſtor am a. o. § 1959, o,
ſ. 712.
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pfaͤnden, folglich auch die binen, Feltmann cap. 21,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 490. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/538>, abgerufen am 22.11.2024.
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