von Leyserspec. 111 med. 3. Jn den Niderlan- den wird solches vast- und inslüyten, in Nider- Sachsen, auch in den Niderlanden: schutten, genennet, Gerh. Feltmannde inclusione anima- lium cap. I, sect. I § 3 § 4 s. 3. Die Teutschen sagen pfänden; sotane pfändung können sowohl der eigentümer, als auch dessen angehörigen, bedin- ten, brödlinge, pachter, hofleute, imgleichen ein gevollmächtigter, wald-mark-flur-schüzen, jäger, förster, ausreiter verrichten. Feltmann am a. o. cap. III-VIIII. Solches kan auch an den feierta- gen beschehen, cap. XXV,Orth am a. o. VIIIIten teile, tit. III § 13-15 s. 636 fg.
§ 4026
Die pfändung darf den schaden und die unko-was bei der pfändung zu beobachten ist? sten nicht übersteigen, Mevius am a. o. num. 17, von Leyser s. 347. Bei dem gepfändeten vihe ist nötig, daß man durch die oberkeit dem gepfändeten, z. e. die ablösung binnen 3 tagen zu bewerkstelligen, verkündigen, widrigenfalls das gepfändete vihe ge- richtlich verkaufen lasse, Hennebergische landes- ordn. II, tit. 8 cap. 11 § 1, s. 98, um den schaden, die azung, das pfand-gelt, nachdem vorher der schaden behörig geschäzet worden ist, davon zu ver- güten, Feltmann cap. 32 s. 164, cap. 33, cap. 35, 36, cap. 41. Das pfand-gelt bekommen forst-bedin- te, schüzen etc.
§ 4027
Der soldaten pferde, post-pferde, auch derer,was nicht gepfändet werden darf? welche proviant und kriges-bedürfnisse faren, dür- fen nicht gepfändet und aufgehalten werden, Felt- mann cap. IIII s. 76, 77.
§ 4028
Demjenigen, welchen man gepfändet hat, oderwie sich der pfändende wider den pfänden will, darf man keine schläge geben. Es
ist
verpfaͤndungen, pfand-herrſchaften ꝛc.
von Leyſerſpec. 111 med. 3. Jn den Niderlan- den wird ſolches vaſt- und inſluͤyten, in Nider- Sachſen, auch in den Niderlanden: ſchutten, genennet, Gerh. Feltmannde incluſione anima- lium cap. I, ſect. I § 3 § 4 ſ. 3. Die Teutſchen ſagen pfaͤnden; ſotane pfaͤndung koͤnnen ſowohl der eigentuͤmer, als auch deſſen angehoͤrigen, bedin- ten, broͤdlinge, pachter, hofleute, imgleichen ein gevollmaͤchtigter, wald-mark-flur-ſchuͤzen, jaͤger, foͤrſter, ausreiter verrichten. Feltmann am a. o. cap. III-VIIII. Solches kan auch an den feierta- gen beſchehen, cap. XXV,Orth am a. o. VIIIIten teile, tit. III § 13-15 ſ. 636 fg.
§ 4026
Die pfaͤndung darf den ſchaden und die unko-was bei der pfaͤndung zu beobachten iſt? ſten nicht uͤberſteigen, Mevius am a. o. num. 17, von Leyſer ſ. 347. Bei dem gepfaͤndeten vihe iſt noͤtig, daß man durch die oberkeit dem gepfaͤndeten, z. e. die abloͤſung binnen 3 tagen zu bewerkſtelligen, verkuͤndigen, widrigenfalls das gepfaͤndete vihe ge- richtlich verkaufen laſſe, Hennebergiſche landes- ordn. II, tit. 8 cap. 11 § 1, ſ. 98, um den ſchaden, die azung, das pfand-gelt, nachdem vorher der ſchaden behoͤrig geſchaͤzet worden iſt, davon zu ver- guͤten, Feltmann cap. 32 ſ. 164, cap. 33, cap. 35, 36, cap. 41. Das pfand-gelt bekommen forſt-bedin- te, ſchuͤzen ꝛc.
§ 4027
Der ſoldaten pferde, poſt-pferde, auch derer,was nicht gepfaͤndet werden darf? welche proviant und kriges-beduͤrfniſſe faren, duͤr- fen nicht gepfaͤndet und aufgehalten werden, Felt- mann cap. IIII ſ. 76, 77.
§ 4028
Demjenigen, welchen man gepfaͤndet hat, oderwie ſich der pfaͤndende wider den pfaͤnden will, darf man keine ſchlaͤge geben. Es
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von Leyſer ſpec. 111 med. 3. Jn den Niderlan-
den wird ſolches vaſt- und inſluͤyten, in Nider-
Sachſen, auch in den Niderlanden: ſchutten,
genennet, Gerh. Feltmann de incluſione anima-
lium cap. I, ſect. I § 3 § 4 ſ. 3. Die Teutſchen
ſagen pfaͤnden; ſotane pfaͤndung koͤnnen ſowohl
der eigentuͤmer, als auch deſſen angehoͤrigen, bedin-
ten, broͤdlinge, pachter, hofleute, imgleichen ein
gevollmaͤchtigter, wald-mark-flur-ſchuͤzen, jaͤger,
foͤrſter, ausreiter verrichten. Feltmann am a. o.
cap. III-VIIII. Solches kan auch an den feierta-
gen beſchehen, cap. XXV, Orth am a. o. VIIIIten
teile, tit. III § 13-15 ſ. 636 fg.
§ 4026
Die pfaͤndung darf den ſchaden und die unko-
ſten nicht uͤberſteigen, Mevius am a. o. num. 17,
von Leyſer ſ. 347. Bei dem gepfaͤndeten vihe iſt
noͤtig, daß man durch die oberkeit dem gepfaͤndeten,
z. e. die abloͤſung binnen 3 tagen zu bewerkſtelligen,
verkuͤndigen, widrigenfalls das gepfaͤndete vihe ge-
richtlich verkaufen laſſe, Hennebergiſche landes-
ordn. II, tit. 8 cap. 11 § 1, ſ. 98, um den ſchaden,
die azung, das pfand-gelt, nachdem vorher der
ſchaden behoͤrig geſchaͤzet worden iſt, davon zu ver-
guͤten, Feltmann cap. 32 ſ. 164, cap. 33, cap. 35, 36,
cap. 41. Das pfand-gelt bekommen forſt-bedin-
te, ſchuͤzen ꝛc.
was bei der
pfaͤndung zu
beobachten
iſt?
§ 4027
Der ſoldaten pferde, poſt-pferde, auch derer,
welche proviant und kriges-beduͤrfniſſe faren, duͤr-
fen nicht gepfaͤndet und aufgehalten werden, Felt-
mann cap. IIII ſ. 76, 77.
was nicht
gepfaͤndet
werden
darf?
§ 4028
Demjenigen, welchen man gepfaͤndet hat, oder
pfaͤnden will, darf man keine ſchlaͤge geben. Es
iſt
wie ſich der
pfaͤndende
wider den
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/539>, abgerufen am 22.11.2024.
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