keit, worunter die pfande gelegen sind, gemachet, und bestätiget werden sollen, widrigenfalls die pfand-verschreibungen weder paratam executionem nach sich füren, noch im concurs den ordnungs-mä- sigen instrumenten gleich geachtet, vilweniger vor- gezogen, sondern denselben nachgesezet werden sol- len. Sihe auch das Hohenloische land-recht III tit. XVI § 5 fg., Kur-Mainzisches land-recht, tit. 19 § 1 s. 37.
§ 4035
Nach fürschrift des königlich Preussischen see- rechtes cap. I art. 11 sollen die schriftlichen contracte, welche wegen eines erkauften, ertauschten, oder ver- pfändeten schiffes aufgerichtet werden, bei der kö- niglichen admiralitäts- oder licent-kammer, oder wo sonst die see-sachen an dem orte gehören, be- stätiget und ingrossiret werden.
§ 4036
wessen die weiber bei den pfand- verschreibun- gen zu ver- ständigen sind?
Daß die eheweiber in den schuid- und pfand- verschreibungen irer weiblichen rechts-wohlthaten zu verständigen sind, wenn sie denselben verzeihen sollen, dasselbe weiß ein ieder.
§ 4037
was der be- amte hirbei zu beobachten hat?
Dieweil aber die beamten gewonet sind, in- halts der habenden formulare, die schuld- und pfand-verschreibungen aufzusezen, und am ende die ehefrauen auftreten, auch die geschehene ver- zicht und vergewisserung abläugnen; so ist nötig, daß der beamte ein besonders protocol wegen der unterpfands-verschreibung und der weiblichen ver- zicht füre, auch dem gläubiger abschrift davon mit- geteilet werde, immaßen die schuld-verschreibung keinen völligen beweis von der verzicht und verstän- digung abgibet; daher in sachen der E. vormund-
schaft
L haubtſt. von den pfandſchaften,
keit, worunter die pfande gelegen ſind, gemachet, und beſtaͤtiget werden ſollen, widrigenfalls die pfand-verſchreibungen weder paratam executionem nach ſich fuͤren, noch im concurs den ordnungs-maͤ- ſigen inſtrumenten gleich geachtet, vilweniger vor- gezogen, ſondern denſelben nachgeſezet werden ſol- len. Sihe auch das Hohenloiſche land-recht III tit. XVI § 5 fg., Kur-Mainziſches land-recht, tit. 19 § 1 ſ. 37.
§ 4035
Nach fuͤrſchrift des koͤniglich Preuſſiſchen ſee- rechtes cap. I art. 11 ſollen die ſchriftlichen contracte, welche wegen eines erkauften, ertauſchten, oder ver- pfaͤndeten ſchiffes aufgerichtet werden, bei der koͤ- niglichen admiralitaͤts- oder licent-kammer, oder wo ſonſt die ſee-ſachen an dem orte gehoͤren, be- ſtaͤtiget und ingroſſiret werden.
§ 4036
weſſen die weiber bei den pfand- verſchreibun- gen zu ver- ſtaͤndigen ſind?
Daß die eheweiber in den ſchuid- und pfand- verſchreibungen irer weiblichen rechts-wohlthaten zu verſtaͤndigen ſind, wenn ſie denſelben verzeihen ſollen, daſſelbe weiß ein ieder.
§ 4037
was der be- amte hirbei zu beobachten hat?
Dieweil aber die beamten gewonet ſind, in- halts der habenden formulare, die ſchuld- und pfand-verſchreibungen aufzuſezen, und am ende die ehefrauen auftreten, auch die geſchehene ver- zicht und vergewiſſerung ablaͤugnen; ſo iſt noͤtig, daß der beamte ein beſonders protocol wegen der unterpfands-verſchreibung und der weiblichen ver- zicht fuͤre, auch dem glaͤubiger abſchrift davon mit- geteilet werde, immaßen die ſchuld-verſchreibung keinen voͤlligen beweis von der verzicht und verſtaͤn- digung abgibet; daher in ſachen der E. vormund-
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L haubtſt. von den pfandſchaften,
keit, worunter die pfande gelegen ſind, gemachet,
und beſtaͤtiget werden ſollen, widrigenfalls die
pfand-verſchreibungen weder paratam executionem
nach ſich fuͤren, noch im concurs den ordnungs-maͤ-
ſigen inſtrumenten gleich geachtet, vilweniger vor-
gezogen, ſondern denſelben nachgeſezet werden ſol-
len. Sihe auch das Hohenloiſche land-recht III
tit. XVI § 5 fg., Kur-Mainziſches land-recht, tit.
19 § 1 ſ. 37.
§ 4035
Nach fuͤrſchrift des koͤniglich Preuſſiſchen ſee-
rechtes cap. I art. 11 ſollen die ſchriftlichen contracte,
welche wegen eines erkauften, ertauſchten, oder ver-
pfaͤndeten ſchiffes aufgerichtet werden, bei der koͤ-
niglichen admiralitaͤts- oder licent-kammer, oder
wo ſonſt die ſee-ſachen an dem orte gehoͤren, be-
ſtaͤtiget und ingroſſiret werden.
§ 4036
Daß die eheweiber in den ſchuid- und pfand-
verſchreibungen irer weiblichen rechts-wohlthaten
zu verſtaͤndigen ſind, wenn ſie denſelben verzeihen
ſollen, daſſelbe weiß ein ieder.
§ 4037
Dieweil aber die beamten gewonet ſind, in-
halts der habenden formulare, die ſchuld- und
pfand-verſchreibungen aufzuſezen, und am ende
die ehefrauen auftreten, auch die geſchehene ver-
zicht und vergewiſſerung ablaͤugnen; ſo iſt noͤtig,
daß der beamte ein beſonders protocol wegen der
unterpfands-verſchreibung und der weiblichen ver-
zicht fuͤre, auch dem glaͤubiger abſchrift davon mit-
geteilet werde, immaßen die ſchuld-verſchreibung
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 494. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/542>, abgerufen am 22.11.2024.
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