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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LIII haubtstück von der
munden bewilligung nicht verbürgen, sie muß dar-
nebst irer weiblichen gerechtigkeit verständiget wor-
den seyn, und derselben entsaget haben, Steins ein-
leitung zur Lübischen rechts-gelehrsamkeit § 247 s. 313.

§ 4095
die weibes-
personen in
Nürnberg,

Besage der Nürnbergischen stadt-reformation
im IIten teile tit. 19 gesäz 5, können sich die jung-
fern über 18 jar und witben giltig verbürgen. Hin-
gegen müssen die eheweiber, welche in gedingter
heirat sizen, sich mit wissen irer ehemänner für an-
dre verbürgen. Wenn sie aber für ire ehemän-
ner sich verpflichten wollen, soll dises in beiseyn 2
des kleinern und grössern rates, oder sonst zwener
irer freunde, als erbetener zeugen beschehen, Wöl-
ker
II s. 189 fg., Beck de iuribus feminarum No-
rimberg. sing.
cap. II § 1 fg.

§ 4096
Hamburg
verbürgen
können?

Nicht minder mögen sich, inhalts der Ham-
burgischen rechte II tit. VI art. 2, mündige, wei-
ber, auch knaben über 18 jare verbürgen, Joh.
Lutterloh
de fideiussoribus, Nic. Lucas Schafs-
hausen
de singulari iure feminarum Hamb., und
dieses kan sowohl auf eine zeitlang, als auch auf
beständig beschehen. Joh. Hartmann Mislers
disp. de efsectu temporis eirca fideiussionem, Gisen
1752, Gerken am a. o. § VI s. 14 fg. Von der
bürgschaft der weiber zu Frankfurt am Maine,
sihe die reformation im IIten teile, tit. XVI § XI,
XII,
Orth s. 315 fg.

§ 4097
auch der lober
wird jewei-
len für einen
bürgen gehal-
ten.

Nach Lübischen rechten wird auch dieses für
eine verbürgung gehalten, wenn iemand einen frem-
den lobet, an welchen sonst ein verkäufer sein gut
nicht verkaufet hätte, III tit. 10, art. I.

§ 4098

LIII haubtſtuͤck von der
munden bewilligung nicht verbuͤrgen, ſie muß dar-
nebſt irer weiblichen gerechtigkeit verſtaͤndiget wor-
den ſeyn, und derſelben entſaget haben, Steins ein-
leitung zur Luͤbiſchen rechts-gelehrſamkeit § 247 ſ. 313.

§ 4095
die weibes-
perſonen in
Nuͤrnberg,

Beſage der Nuͤrnbergiſchen ſtadt-reformation
im IIten teile tit. 19 geſaͤz 5, koͤnnen ſich die jung-
fern uͤber 18 jar und witben giltig verbuͤrgen. Hin-
gegen muͤſſen die eheweiber, welche in gedingter
heirat ſizen, ſich mit wiſſen irer ehemaͤnner fuͤr an-
dre verbuͤrgen. Wenn ſie aber fuͤr ire ehemaͤn-
ner ſich verpflichten wollen, ſoll diſes in beiſeyn 2
des kleinern und groͤſſern rates, oder ſonſt zwener
irer freunde, als erbetener zeugen beſchehen, Woͤl-
ker
II ſ. 189 fg., Beck de iuribus feminarum No-
rimberg. ſing.
cap. II § 1 fg.

§ 4096
Hamburg
verbuͤrgen
koͤnnen?

Nicht minder moͤgen ſich, inhalts der Ham-
burgiſchen rechte II tit. VI art. 2, muͤndige, wei-
ber, auch knaben uͤber 18 jare verbuͤrgen, Joh.
Lutterloh
de fideiuſſoribus, Nic. Lucas Schafs-
hauſen
de ſingulari iure feminarum Hamb., und
dieſes kan ſowohl auf eine zeitlang, als auch auf
beſtaͤndig beſchehen. Joh. Hartmann Mislers
diſp. de efſectu temporis eirca fideiuſſionem, Giſen
1752, Gerken am a. o. § VI ſ. 14 fg. Von der
buͤrgſchaft der weiber zu Frankfurt am Maine,
ſihe die reformation im IIten teile, tit. XVI § XI,
XII,
Orth ſ. 315 fg.

§ 4097
auch der lober
wird jewei-
len fuͤr einen
buͤrgen gehal-
ten.

Nach Luͤbiſchen rechten wird auch dieſes fuͤr
eine verbuͤrgung gehalten, wenn iemand einen frem-
den lobet, an welchen ſonſt ein verkaͤufer ſein gut
nicht verkaufet haͤtte, III tit. 10, art. I.

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[514/0562] LIII haubtſtuͤck von der munden bewilligung nicht verbuͤrgen, ſie muß dar- nebſt irer weiblichen gerechtigkeit verſtaͤndiget wor- den ſeyn, und derſelben entſaget haben, Steins ein- leitung zur Luͤbiſchen rechts-gelehrſamkeit § 247 ſ. 313. § 4095 Beſage der Nuͤrnbergiſchen ſtadt-reformation im IIten teile tit. 19 geſaͤz 5, koͤnnen ſich die jung- fern uͤber 18 jar und witben giltig verbuͤrgen. Hin- gegen muͤſſen die eheweiber, welche in gedingter heirat ſizen, ſich mit wiſſen irer ehemaͤnner fuͤr an- dre verbuͤrgen. Wenn ſie aber fuͤr ire ehemaͤn- ner ſich verpflichten wollen, ſoll diſes in beiſeyn 2 des kleinern und groͤſſern rates, oder ſonſt zwener irer freunde, als erbetener zeugen beſchehen, Woͤl- ker II ſ. 189 fg., Beck de iuribus feminarum No- rimberg. ſing. cap. II § 1 fg. § 4096 Nicht minder moͤgen ſich, inhalts der Ham- burgiſchen rechte II tit. VI art. 2, muͤndige, wei- ber, auch knaben uͤber 18 jare verbuͤrgen, Joh. Lutterloh de fideiuſſoribus, Nic. Lucas Schafs- hauſen de ſingulari iure feminarum Hamb., und dieſes kan ſowohl auf eine zeitlang, als auch auf beſtaͤndig beſchehen. Joh. Hartmann Mislers diſp. de efſectu temporis eirca fideiuſſionem, Giſen 1752, Gerken am a. o. § VI ſ. 14 fg. Von der buͤrgſchaft der weiber zu Frankfurt am Maine, ſihe die reformation im IIten teile, tit. XVI § XI, XII, Orth ſ. 315 fg. § 4097 Nach Luͤbiſchen rechten wird auch dieſes fuͤr eine verbuͤrgung gehalten, wenn iemand einen frem- den lobet, an welchen ſonſt ein verkaͤufer ſein gut nicht verkaufet haͤtte, III tit. 10, art. I. § 4098

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 514. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/562>, abgerufen am 02.06.2024.