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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LXVI haubtst. von den verjärungen.
daß, was einer über menschen gedenken gehabt
habe, sein bleiben und feyn solle. Dise verjärung
ist gegründet in der güldenen Bulle tit. VIII § 1-4,
tit. VIIII § 2 tit. XXVIII § 5, R. A. 1548, § 56-59,
64, R. A. 1576 § 100, 103, Osnabrückischer fri-
den art. XV § 1, Riccius cap. XVIIII § 8, Jo-
hann Paull Kreß
de genuina natura et indole ve-
tustatis seu praescriptionis immemorialis.

§ 2885
vil auf die
verjärung.

Dieweil die Teutschen auf die verjärung sehr
vil hilten; so pflegten sie, um dise zu verhindern,
anzuhängen: daß es unverjäret seyn solle.
Dises habe ich aus verschidenen Westphälischen
acten wargenommen, da abgeteilte kinder ire fo-
derung sich unverjäret vorbehalten haben. Je-
weilen hat man daher besondere gedinge desfalls
gestiftet, auch wohl freiheits-brife sich darüber er-
teilen lassen, Riccius de praescriptione ac vsuca-
pione imperatorum aut principum imperii priui-
legiis vel paciscentium prouisione ant plane ex-
clusa, aut ad longius tempus producta.
Göttin-
gen 1744, 4.

Von der ruhenden verjärung.
§ 2886
zu kriges-zei-
ten läufet kei-
ne verjä-
rung.

Zu krigeszeiten läufet keine verjärung, Reichs-
abschid 1654 § 172, wie dises zu verstehen sei, er-
hellet aus Grassens collatione iuris ciuilis etc. s.
576 fg. Estor am a. o. s. 236 s. 240 fgg. Disem
nach läufet einem lehns- und stamm-folger keine
verjärung wider seine erbfolge, Estor s. 116 fg.
s. 234.

Von der unterbrechung der verjärung.
§ 2887

Zur unterbrechung der verjärung wird eine ge-
richtliche handlung erfodert, von Westphal III

s. 2191

LXVI haubtſt. von den verjaͤrungen.
daß, was einer uͤber menſchen gedenken gehabt
habe, ſein bleiben und feyn ſolle. Diſe verjaͤrung
iſt gegruͤndet in der guͤldenen Bulle tit. VIII § 1-4,
tit. VIIII § 2 tit. XXVIII § 5, R. A. 1548, § 56-59,
64, R. A. 1576 § 100, 103, Osnabruͤckiſcher fri-
den art. XV § 1, Riccius cap. XVIIII § 8, Jo-
hann Paull Kreß
de genuina natura et indole ve-
tuſtatis ſeu praeſcriptionis immemorialis.

§ 2885
vil auf die
verjaͤrung.

Dieweil die Teutſchen auf die verjaͤrung ſehr
vil hilten; ſo pflegten ſie, um diſe zu verhindern,
anzuhaͤngen: daß es unverjaͤret ſeyn ſolle.
Diſes habe ich aus verſchidenen Weſtphaͤliſchen
acten wargenommen, da abgeteilte kinder ire fo-
derung ſich unverjaͤret vorbehalten haben. Je-
weilen hat man daher beſondere gedinge desfalls
geſtiftet, auch wohl freiheits-brife ſich daruͤber er-
teilen laſſen, Riccius de praeſcriptione ac vſuca-
pione imperatorum aut principum imperii priui-
legiis vel paciſcentium prouiſione ant plane ex-
cluſa, aut ad longius tempus producta.
Goͤttin-
gen 1744, 4.

Von der ruhenden verjaͤrung.
§ 2886
zu kriges-zei-
ten laͤufet kei-
ne verjaͤ-
rung.

Zu krigeszeiten laͤufet keine verjaͤrung, Reichs-
abſchid 1654 § 172, wie diſes zu verſtehen ſei, er-
hellet aus Graſſens collatione iuris ciuilis ꝛc. ſ.
576 fg. Eſtor am a. o. ſ. 236 ſ. 240 fgg. Diſem
nach laͤufet einem lehns- und ſtamm-folger keine
verjaͤrung wider ſeine erbfolge, Eſtor ſ. 116 fg.
ſ. 234.

Von der unterbrechung der verjaͤrung.
§ 2887

Zur unterbrechung der verjaͤrung wird eine ge-
richtliche handlung erfodert, von Weſtphal III

ſ. 2191
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[8/0060] LXVI haubtſt. von den verjaͤrungen. daß, was einer uͤber menſchen gedenken gehabt habe, ſein bleiben und feyn ſolle. Diſe verjaͤrung iſt gegruͤndet in der guͤldenen Bulle tit. VIII § 1-4, tit. VIIII § 2 tit. XXVIII § 5, R. A. 1548, § 56-59, 64, R. A. 1576 § 100, 103, Osnabruͤckiſcher fri- den art. XV § 1, Riccius cap. XVIIII § 8, Jo- hann Paull Kreß de genuina natura et indole ve- tuſtatis ſeu praeſcriptionis immemorialis. § 2885 Dieweil die Teutſchen auf die verjaͤrung ſehr vil hilten; ſo pflegten ſie, um diſe zu verhindern, anzuhaͤngen: daß es unverjaͤret ſeyn ſolle. Diſes habe ich aus verſchidenen Weſtphaͤliſchen acten wargenommen, da abgeteilte kinder ire fo- derung ſich unverjaͤret vorbehalten haben. Je- weilen hat man daher beſondere gedinge desfalls geſtiftet, auch wohl freiheits-brife ſich daruͤber er- teilen laſſen, Riccius de praeſcriptione ac vſuca- pione imperatorum aut principum imperii priui- legiis vel paciſcentium prouiſione ant plane ex- cluſa, aut ad longius tempus producta. Goͤttin- gen 1744, 4. Von der ruhenden verjaͤrung. § 2886 Zu krigeszeiten laͤufet keine verjaͤrung, Reichs- abſchid 1654 § 172, wie diſes zu verſtehen ſei, er- hellet aus Graſſens collatione iuris ciuilis ꝛc. ſ. 576 fg. Eſtor am a. o. ſ. 236 ſ. 240 fgg. Diſem nach laͤufet einem lehns- und ſtamm-folger keine verjaͤrung wider ſeine erbfolge, Eſtor ſ. 116 fg. ſ. 234. Von der unterbrechung der verjaͤrung. § 2887 Zur unterbrechung der verjaͤrung wird eine ge- richtliche handlung erfodert, von Weſtphal III ſ. 2191

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/60>, abgerufen am 24.11.2024.