durch deren unterhandelung und vermittelung zwi- schen verschidenen personen wechsel verhandelt, auch wechsel geschlossen und alles, was dabei we- gen des aufgeltes, curses etc. zu besorgen nötig ist, verhandelt wird, bis beide teile einig sind, da als- dann der handel öffentlich vollfüret wird. Wes- halben der wechsel-mäckeler iedem eine schriftliche, oder mündliche nachricht zu geben, und den ge- schlossenen wechsel in sein buch, oder register, ta- schen-tage-buch zu verzeichnen, auch wer der em- pfänger und geber ist? nach welchem orte? auf was für eine zeit? wie hoch im laufe gewechselt werde? behörig zu bemerken schuldig ist. Nicht minder hat dergleichen mäckeler zu untersuchen und nachzufragen, wer auf wechsel gegeben und em- pfangen hat.
§ 4201
was die gelt- mäckeler in Bremen zu beobachten haben?
Jnhalts der Bremischen mäckeler-ordnung § 3 haben die gelt-mäckeler die schlüsung der wechsel- brife und assecuranzen, das nemen und geben der gelter zur hinterlegung (a deposito) und was dem anklebet, mit ausschlüssung anderer.
§ 4202
des mäcke- lers obligen- heiten
Ein ieder mäckeler soll fleißig, getreu, verschwigen, fürsichtig seyn, und weder den geber, noch den em- pfänger wissentlich zu etwas gefärlicher weise bere- den, oder betrügen, belügen, Stryk im vsu moder- no p lib. 50 tit. 14 § 2, auch sich mit demjenigen lone, welcher von der oberkeit geordnet ist, begnü- gen lassen; folglich weder mehr noch weniger ne- men, widrigenfalls er sträflich ist.
§ 4203
bei den wech- seln,
Der wechsel-mäckeler muß bei dem geber und empfänger gewiß und sicher melden: auf welchen
ort,
LVI haubtſtuͤck von den
durch deren unterhandelung und vermittelung zwi- ſchen verſchidenen perſonen wechſel verhandelt, auch wechſel geſchloſſen und alles, was dabei we- gen des aufgeltes, curſes ꝛc. zu beſorgen noͤtig iſt, verhandelt wird, bis beide teile einig ſind, da als- dann der handel oͤffentlich vollfuͤret wird. Wes- halben der wechſel-maͤckeler iedem eine ſchriftliche, oder muͤndliche nachricht zu geben, und den ge- ſchloſſenen wechſel in ſein buch, oder regiſter, ta- ſchen-tage-buch zu verzeichnen, auch wer der em- pfaͤnger und geber iſt? nach welchem orte? auf was fuͤr eine zeit? wie hoch im laufe gewechſelt werde? behoͤrig zu bemerken ſchuldig iſt. Nicht minder hat dergleichen maͤckeler zu unterſuchen und nachzufragen, wer auf wechſel gegeben und em- pfangen hat.
§ 4201
was die gelt- maͤckeler in Bremen zu beobachten haben?
Jnhalts der Bremiſchen maͤckeler-ordnung § 3 haben die gelt-maͤckeler die ſchluͤſung der wechſel- brife und aſſecuranzen, das nemen und geben der gelter zur hinterlegung (a depoſito) und was dem anklebet, mit ausſchluͤſſung anderer.
§ 4202
des maͤcke- lers obligen- heiten
Ein ieder maͤckeler ſoll fleißig, getreu, verſchwigen, fuͤrſichtig ſeyn, und weder den geber, noch den em- pfaͤnger wiſſentlich zu etwas gefaͤrlicher weiſe bere- den, oder betruͤgen, beluͤgen, Stryk im vſu moder- no π lib. 50 tit. 14 § 2, auch ſich mit demjenigen lone, welcher von der oberkeit geordnet iſt, begnuͤ- gen laſſen; folglich weder mehr noch weniger ne- men, widrigenfalls er ſtraͤflich iſt.
§ 4203
bei den wech- ſeln,
Der wechſel-maͤckeler muß bei dem geber und empfaͤnger gewiß und ſicher melden: auf welchen
ort,
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[554/0602]
LVI haubtſtuͤck von den
durch deren unterhandelung und vermittelung zwi-
ſchen verſchidenen perſonen wechſel verhandelt,
auch wechſel geſchloſſen und alles, was dabei we-
gen des aufgeltes, curſes ꝛc. zu beſorgen noͤtig iſt,
verhandelt wird, bis beide teile einig ſind, da als-
dann der handel oͤffentlich vollfuͤret wird. Wes-
halben der wechſel-maͤckeler iedem eine ſchriftliche,
oder muͤndliche nachricht zu geben, und den ge-
ſchloſſenen wechſel in ſein buch, oder regiſter, ta-
ſchen-tage-buch zu verzeichnen, auch wer der em-
pfaͤnger und geber iſt? nach welchem orte? auf
was fuͤr eine zeit? wie hoch im laufe gewechſelt
werde? behoͤrig zu bemerken ſchuldig iſt. Nicht
minder hat dergleichen maͤckeler zu unterſuchen und
nachzufragen, wer auf wechſel gegeben und em-
pfangen hat.
§ 4201
Jnhalts der Bremiſchen maͤckeler-ordnung § 3
haben die gelt-maͤckeler die ſchluͤſung der wechſel-
brife und aſſecuranzen, das nemen und geben der
gelter zur hinterlegung (a depoſito) und was dem
anklebet, mit ausſchluͤſſung anderer.
§ 4202
Ein ieder maͤckeler ſoll fleißig, getreu, verſchwigen,
fuͤrſichtig ſeyn, und weder den geber, noch den em-
pfaͤnger wiſſentlich zu etwas gefaͤrlicher weiſe bere-
den, oder betruͤgen, beluͤgen, Stryk im vſu moder-
no π lib. 50 tit. 14 § 2, auch ſich mit demjenigen
lone, welcher von der oberkeit geordnet iſt, begnuͤ-
gen laſſen; folglich weder mehr noch weniger ne-
men, widrigenfalls er ſtraͤflich iſt.
§ 4203
Der wechſel-maͤckeler muß bei dem geber und
empfaͤnger gewiß und ſicher melden: auf welchen
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 554. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/602>, abgerufen am 22.11.2024.
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