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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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auctionen und vergantungen.
haben. Sihe die sammlung der Bremischen ver-
ordnungen s. 192 s. 199 fgg. Sotane notarien
und ausminer haben wieder ire besonderen zum
ausrufen bestelleten diner, welche beeidiget sind.
Von disen sind die bücher-auctionatoren daselbst
unterschiden, Bremische verordnung von den bü-
cher-auctionen s. 212 fg. Jn Memmingen hat
man einen besondern gantmeister, besage der Mem-
mingischen gerichts- und proceß-ordnung tit. 24.

§ 4217

Bei einer gerichtlichen vergantung muß sowohlwie bei einer
gerichtlichen
vergautung
zu werk zu
schreiten ist?

vor-bei-als nach derselben ordentlich zu werke ge-
schritten werden. Vor der vergantung ist ein rich-
tiges und genaues verzeichniß von den sachen, gü-
tern, deren beschaffenheit, lasten und beschwerden
zu fertigen. Hohenloisches land-recht s. 210 § 3.
Jmmittels wo eine notwendige vorhanden ist, wird
voraus gesezet, daß 1) der gläubiger, oder mere-
re ein unterpfand in der schuld-verschreibung haben,
oder das vermögen zu bezalung der schulden nicht
anreichend ist, oder ein unterpfand in der schuld-
verschreibung nicht befunden wird, in welchem fal-
le 2) man der beschehenen gerichtlichen einweisung
und der erlangung eines prätorischen unterpfandes
gewiß seyn soll, 3) müssen nach diser einweisung
wenigstens 14 tage, Nürnbergische stadt-reforma-
tion, tit. XI, gesäz II, beim Wölker, im Iten tei-
le s. 944 fg., oder wie es die gesäze auch der ge-
richts-brauch mit sich bringet, verstrichen seyn, um
zu sehen, ob etwa der schuldener bezalen werde,
4) soll darauf die vergantung durch einen gerichtli-
chen bescheid erkannt werden, 5) müssen die anzugrei-
fenden stücke durch den schriftlichen anschlag an einem
öffentlichen orte, am rathause, oder sonst öffentli-
chen beschriben, verkündet und zum feilen verkaufe

unter

auctionen und vergantungen.
haben. Sihe die ſammlung der Bremiſchen ver-
ordnungen ſ. 192 ſ. 199 fgg. Sotane notarien
und ausminer haben wieder ire beſonderen zum
ausrufen beſtelleten diner, welche beeidiget ſind.
Von diſen ſind die buͤcher-auctionatoren daſelbſt
unterſchiden, Bremiſche verordnung von den buͤ-
cher-auctionen ſ. 212 fg. Jn Memmingen hat
man einen beſondern gantmeiſter, beſage der Mem-
mingiſchen gerichts- und proceß-ordnung tit. 24.

§ 4217

Bei einer gerichtlichen vergantung muß ſowohlwie bei einer
gerichtlichen
vergautung
zu werk zu
ſchreiten iſt?

vor-bei-als nach derſelben ordentlich zu werke ge-
ſchritten werden. Vor der vergantung iſt ein rich-
tiges und genaues verzeichniß von den ſachen, guͤ-
tern, deren beſchaffenheit, laſten und beſchwerden
zu fertigen. Hohenloiſches land-recht ſ. 210 § 3.
Jmmittels wo eine notwendige vorhanden iſt, wird
voraus geſezet, daß 1) der glaͤubiger, oder mere-
re ein unterpfand in der ſchuld-verſchreibung haben,
oder das vermoͤgen zu bezalung der ſchulden nicht
anreichend iſt, oder ein unterpfand in der ſchuld-
verſchreibung nicht befunden wird, in welchem fal-
le 2) man der beſchehenen gerichtlichen einweiſung
und der erlangung eines praͤtoriſchen unterpfandes
gewiß ſeyn ſoll, 3) muͤſſen nach diſer einweiſung
wenigſtens 14 tage, Nuͤrnbergiſche ſtadt-reforma-
tion, tit. XI, geſaͤz II, beim Woͤlker, im Iten tei-
le ſ. 944 fg., oder wie es die geſaͤze auch der ge-
richts-brauch mit ſich bringet, verſtrichen ſeyn, um
zu ſehen, ob etwa der ſchuldener bezalen werde,
4) ſoll darauf die vergantung durch einen gerichtli-
chen beſcheid erkannt werden, 5) muͤſſen die anzugrei-
fenden ſtuͤcke durch den ſchriftlichen anſchlag an einem
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chen beſchriben, verkuͤndet und zum feilen verkaufe

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[559/0607] auctionen und vergantungen. haben. Sihe die ſammlung der Bremiſchen ver- ordnungen ſ. 192 ſ. 199 fgg. Sotane notarien und ausminer haben wieder ire beſonderen zum ausrufen beſtelleten diner, welche beeidiget ſind. Von diſen ſind die buͤcher-auctionatoren daſelbſt unterſchiden, Bremiſche verordnung von den buͤ- cher-auctionen ſ. 212 fg. Jn Memmingen hat man einen beſondern gantmeiſter, beſage der Mem- mingiſchen gerichts- und proceß-ordnung tit. 24. § 4217 Bei einer gerichtlichen vergantung muß ſowohl vor-bei-als nach derſelben ordentlich zu werke ge- ſchritten werden. Vor der vergantung iſt ein rich- tiges und genaues verzeichniß von den ſachen, guͤ- tern, deren beſchaffenheit, laſten und beſchwerden zu fertigen. Hohenloiſches land-recht ſ. 210 § 3. Jmmittels wo eine notwendige vorhanden iſt, wird voraus geſezet, daß 1) der glaͤubiger, oder mere- re ein unterpfand in der ſchuld-verſchreibung haben, oder das vermoͤgen zu bezalung der ſchulden nicht anreichend iſt, oder ein unterpfand in der ſchuld- verſchreibung nicht befunden wird, in welchem fal- le 2) man der beſchehenen gerichtlichen einweiſung und der erlangung eines praͤtoriſchen unterpfandes gewiß ſeyn ſoll, 3) muͤſſen nach diſer einweiſung wenigſtens 14 tage, Nuͤrnbergiſche ſtadt-reforma- tion, tit. XI, geſaͤz II, beim Woͤlker, im Iten tei- le ſ. 944 fg., oder wie es die geſaͤze auch der ge- richts-brauch mit ſich bringet, verſtrichen ſeyn, um zu ſehen, ob etwa der ſchuldener bezalen werde, 4) ſoll darauf die vergantung durch einen gerichtli- chen beſcheid erkannt werden, 5) muͤſſen die anzugrei- fenden ſtuͤcke durch den ſchriftlichen anſchlag an einem oͤffentlichen orte, am rathauſe, oder ſonſt oͤffentli- chen beſchriben, verkuͤndet und zum feilen verkaufe unter wie bei einer gerichtlichen vergautung zu werk zu ſchreiten iſt?

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 559. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/607>, abgerufen am 22.11.2024.