unter bemerkung des tages, wenn die vergantung beschehen werde, bekannt gemachet werden, wel- ches zu dreien malen, oder wie zu Frankfurt am Maine, zu vir freitägen nach einander unter auf- gesteckter fane, beschehen soll, Joh. Philippide subhastationibus cap. III comm. II num. 24-27 s. 132, Nassau-Cazenellenbogische gerichts- und land-ordnung § 75 s. 46, Orth im IIten teile tit. II § VIIII s. 212 tit. VIII § I s. 673, tit. XVII § X s. 370 fg. Lindauische gant-ordnung in der gerichts- und proceß-ordnung tit. XX s. 59 fg., oder es ist 7) nach gelegenheit des gebrauches entweder zu dreien sonntagen von der kanzel, oder vermittels des stadt-amts-gerichts-knechtes ausrufes beim ausgange aus der kirche, oder zu dreien ma- len unterm glockenschlage der öffentliche verkauf nochmals zu verkündigen nötig, 8) muß dem meist- bitenden ein adjudications-schein bei unbeweglichen gütern zum teile werden, 9) soll demselben der be- siz nicht ehender eingeräumet werden, bevor der schuldener den überschuß baar erhalten hat, 10) im falle aber nimand bitet, und der gläubiger ein mißgebot täte, kan alsdann erst zur schäzung durch drei unparteiische und hirzu vereidete der sachen verständige männer vorgeschritten werden, die sich aber des preises halber nach art der zeugen nicht mit einander verabreden dürfen, sondern ein ieder eröfnet dem richter seine meinung im geheim, wel- cher sodann die drei preise addiret, und mit dreien dividiret, folglich den wahren wert also heraus- bringet. Sihe meine anfangs-gründe des gemei- nen und Reichs-processes tit. LXVIIII § 631 s. 210 tit. 223 s. 672 fg. Jn den Kur-Braunschweigi- schen landen hat man die wardiers-leute, welche bei dem schäzen der güter gebrauchet werden. Si- he die Kur-Braunschweig-Lüneburgische landes- ordn. im IIten teile s. 161.
§ 4218
LVII h. von den oͤffentl. ausrufern,
unter bemerkung des tages, wenn die vergantung beſchehen werde, bekannt gemachet werden, wel- ches zu dreien malen, oder wie zu Frankfurt am Maine, zu vir freitaͤgen nach einander unter auf- geſteckter fane, beſchehen ſoll, Joh. Philippide ſubhaſtationibus cap. III comm. II num. 24-27 ſ. 132, Naſſau-Cazenellenbogiſche gerichts- und land-ordnung § 75 ſ. 46, Orth im IIten teile tit. II § VIIII ſ. 212 tit. VIII § I ſ. 673, tit. XVII § X ſ. 370 fg. Lindauiſche gant-ordnung in der gerichts- und proceß-ordnung tit. XX ſ. 59 fg., oder es iſt 7) nach gelegenheit des gebrauches entweder zu dreien ſonntagen von der kanzel, oder vermittels des ſtadt-amts-gerichts-knechtes ausrufes beim ausgange aus der kirche, oder zu dreien ma- len unterm glockenſchlage der oͤffentliche verkauf nochmals zu verkuͤndigen noͤtig, 8) muß dem meiſt- bitenden ein adjudications-ſchein bei unbeweglichen guͤtern zum teile werden, 9) ſoll demſelben der be- ſiz nicht ehender eingeraͤumet werden, bevor der ſchuldener den uͤberſchuß baar erhalten hat, 10) im falle aber nimand bitet, und der glaͤubiger ein mißgebot taͤte, kan alsdann erſt zur ſchaͤzung durch drei unparteiiſche und hirzu vereidete der ſachen verſtaͤndige maͤnner vorgeſchritten werden, die ſich aber des preiſes halber nach art der zeugen nicht mit einander verabreden duͤrfen, ſondern ein ieder eroͤfnet dem richter ſeine meinung im geheim, wel- cher ſodann die drei preiſe addiret, und mit dreien dividiret, folglich den wahren wert alſo heraus- bringet. Sihe meine anfangs-gruͤnde des gemei- nen und Reichs-proceſſes tit. LXVIIII § 631 ſ. 210 tit. 223 ſ. 672 fg. Jn den Kur-Braunſchweigi- ſchen landen hat man die wardiers-leute, welche bei dem ſchaͤzen der guͤter gebrauchet werden. Si- he die Kur-Braunſchweig-Luͤneburgiſche landes- ordn. im IIten teile ſ. 161.
§ 4218
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LVII h. von den oͤffentl. ausrufern,
unter bemerkung des tages, wenn die vergantung
beſchehen werde, bekannt gemachet werden, wel-
ches zu dreien malen, oder wie zu Frankfurt am
Maine, zu vir freitaͤgen nach einander unter auf-
geſteckter fane, beſchehen ſoll, Joh. Philippi de
ſubhaſtationibus cap. III comm. II num. 24-27
ſ. 132, Naſſau-Cazenellenbogiſche gerichts- und
land-ordnung § 75 ſ. 46, Orth im IIten teile tit.
II § VIIII ſ. 212 tit. VIII § I ſ. 673, tit. XVII § X
ſ. 370 fg. Lindauiſche gant-ordnung in der gerichts-
und proceß-ordnung tit. XX ſ. 59 fg., oder es iſt
7) nach gelegenheit des gebrauches entweder zu
dreien ſonntagen von der kanzel, oder vermittels
des ſtadt-amts-gerichts-knechtes ausrufes beim
ausgange aus der kirche, oder zu dreien ma-
len unterm glockenſchlage der oͤffentliche verkauf
nochmals zu verkuͤndigen noͤtig, 8) muß dem meiſt-
bitenden ein adjudications-ſchein bei unbeweglichen
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ſiz nicht ehender eingeraͤumet werden, bevor der
ſchuldener den uͤberſchuß baar erhalten hat, 10) im
falle aber nimand bitet, und der glaͤubiger ein
mißgebot taͤte, kan alsdann erſt zur ſchaͤzung durch
drei unparteiiſche und hirzu vereidete der ſachen
verſtaͤndige maͤnner vorgeſchritten werden, die ſich
aber des preiſes halber nach art der zeugen nicht
mit einander verabreden duͤrfen, ſondern ein ieder
eroͤfnet dem richter ſeine meinung im geheim, wel-
cher ſodann die drei preiſe addiret, und mit dreien
dividiret, folglich den wahren wert alſo heraus-
bringet. Sihe meine anfangs-gruͤnde des gemei-
nen und Reichs-proceſſes tit. LXVIIII § 631 ſ. 210
tit. 223 ſ. 672 fg. Jn den Kur-Braunſchweigi-
ſchen landen hat man die wardiers-leute, welche
bei dem ſchaͤzen der guͤter gebrauchet werden. Si-
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ordn. im IIten teile ſ. 161.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 560. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/608>, abgerufen am 22.11.2024.
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