kan ihn auch nicht aus V F. 13 und 14 herleiten, Dreyerde reslricta facultate alienandi bona here- ditaria, Kiel 1750, 4t, s. 31 fg.
§ 4245
Ob nun zwar die bürger und bauern keine ei-der abtrib hat bei dem ho- hen und ni- dern adel, auch den bür- ger- und bauer-gütern, imgleichen den gentlichen stamm-güter haben; so ist dennoch der abtrib als ein überbleibsel des alten rechtes sowohl bei dem hohen und nidern adel, in lehn- und stamm- gütern, als auch bei bürgern und bauern im gange gebliben, Franz Carl Conradi disp. de iure re- tractus in bonis meierdingicis, Helmstädt 1747, Titius im Teutschen lehn-rechte, cap. XVII § 2 s. 315, BöhmerT. III P. II consult. 304 num. 2, von Buri am a. o. s. 394 fg. und wird daher bei den bauer-lehnen, erb-leihen, und erb-pachten, sölden-gütern etc. für zulässig gehalten. Sihe die facti speciem in sachen des herrn grafens Carl Ju- lius von Löwenhaubt, wider den Kur-Pfälzischen geheimten rat und ober-präsidenten Franz Caspar Wilhelmen von Hillesheim, in betreff der ver- kauften freien Reichs-herrschaft Reipoltskirchen, 1735 fol., Dreyer s. 12 s. 110 num. 55, 56 de vsu genuino iuris Anglo-Sax.
§ 4246
Bei den Reichs-gütern und herrschaften hatReichs-gü- tern statt, der abtrib ebenfalls statt. Derowegen als der herr graf zu Manderscheid-Keil 3/4 der freien Reichs- herrschaft Reipoltskirchen und die grafen von Lö- wenhaubt iren anteil an den grafen von Hillesheim verkaufet hatten, so suchte der graf Carl Julius von Löwenhaubt das einstands-recht. Gestalt dann auch die Reichs-gerichte hirnach sprechen müssen, Brunnquell in der bemeldten facti spe- cie sect. II § 40 s. 22 fg. § 56 s. 32.
§ 4247
einſtands- und abtribs-rechte ꝛc.
kan ihn auch nicht aus V F. 13 und 14 herleiten, Dreyerde reſlricta facultate alienandi bona here- ditaria, Kiel 1750, 4t, ſ. 31 fg.
§ 4245
Ob nun zwar die buͤrger und bauern keine ei-der abtrib hat bei dem ho- hen und ni- dern adel, auch den buͤr- ger- und bauer-guͤtern, imgleichen den gentlichen ſtamm-guͤter haben; ſo iſt dennoch der abtrib als ein uͤberbleibſel des alten rechtes ſowohl bei dem hohen und nidern adel, in lehn- und ſtamm- guͤtern, als auch bei buͤrgern und bauern im gange gebliben, Franz Carl Conradi diſp. de iure re- tractus in bonis meierdingicis, Helmſtaͤdt 1747, Titius im Teutſchen lehn-rechte, cap. XVII § 2 ſ. 315, BoͤhmerT. III P. II conſult. 304 num. 2, von Buri am a. o. ſ. 394 fg. und wird daher bei den bauer-lehnen, erb-leihen, und erb-pachten, ſoͤlden-guͤtern ꝛc. fuͤr zulaͤſſig gehalten. Sihe die facti ſpeciem in ſachen des herrn grafens Carl Ju- lius von Loͤwenhaubt, wider den Kur-Pfaͤlziſchen geheimten rat und ober-praͤſidenten Franz Caſpar Wilhelmen von Hillesheim, in betreff der ver- kauften freien Reichs-herrſchaft Reipoltskirchen, 1735 fol., Dreyer ſ. 12 ſ. 110 num. 55, 56 de vſu genuino iuris Anglo-Sax.
§ 4246
Bei den Reichs-guͤtern und herrſchaften hatReichs-guͤ- tern ſtatt, der abtrib ebenfalls ſtatt. Derowegen als der herr graf zu Manderſcheid-Keil ¾ der freien Reichs- herrſchaft Reipoltskirchen und die grafen von Loͤ- wenhaubt iren anteil an den grafen von Hillesheim verkaufet hatten, ſo ſuchte der graf Carl Julius von Loͤwenhaubt das einſtands-recht. Geſtalt dann auch die Reichs-gerichte hirnach ſprechen muͤſſen, Brunnquell in der bemeldten facti ſpe- cie ſect. II § 40 ſ. 22 fg. § 56 ſ. 32.
§ 4247
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kan ihn auch nicht aus V F. 13 und 14 herleiten,
Dreyer de reſlricta facultate alienandi bona here-
ditaria, Kiel 1750, 4t, ſ. 31 fg.
§ 4245
Ob nun zwar die buͤrger und bauern keine ei-
gentlichen ſtamm-guͤter haben; ſo iſt dennoch der
abtrib als ein uͤberbleibſel des alten rechtes ſowohl
bei dem hohen und nidern adel, in lehn- und ſtamm-
guͤtern, als auch bei buͤrgern und bauern im gange
gebliben, Franz Carl Conradi diſp. de iure re-
tractus in bonis meierdingicis, Helmſtaͤdt 1747,
Titius im Teutſchen lehn-rechte, cap. XVII § 2
ſ. 315, Boͤhmer T. III P. II conſult. 304 num. 2,
von Buri am a. o. ſ. 394 fg. und wird daher
bei den bauer-lehnen, erb-leihen, und erb-pachten,
ſoͤlden-guͤtern ꝛc. fuͤr zulaͤſſig gehalten. Sihe die
facti ſpeciem in ſachen des herrn grafens Carl Ju-
lius von Loͤwenhaubt, wider den Kur-Pfaͤlziſchen
geheimten rat und ober-praͤſidenten Franz Caſpar
Wilhelmen von Hillesheim, in betreff der ver-
kauften freien Reichs-herrſchaft Reipoltskirchen,
1735 fol., Dreyer ſ. 12 ſ. 110 num. 55, 56 de vſu
genuino iuris Anglo-Sax.
der abtrib hat
bei dem ho-
hen und ni-
dern adel,
auch den buͤr-
ger- und
bauer-guͤtern,
imgleichen
den
§ 4246
Bei den Reichs-guͤtern und herrſchaften hat
der abtrib ebenfalls ſtatt. Derowegen als der
herr graf zu Manderſcheid-Keil ¾ der freien Reichs-
herrſchaft Reipoltskirchen und die grafen von Loͤ-
wenhaubt iren anteil an den grafen von Hillesheim
verkaufet hatten, ſo ſuchte der graf Carl Julius
von Loͤwenhaubt das einſtands-recht. Geſtalt
dann auch die Reichs-gerichte hirnach ſprechen
muͤſſen, Brunnquell in der bemeldten facti ſpe-
cie ſect. II § 40 ſ. 22 fg. § 56 ſ. 32.
Reichs-guͤ-
tern ſtatt,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 571. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/619>, abgerufen am 22.11.2024.
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