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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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von den schenkungen
de statu donationis inter coniuges, und die kinder sindkönnen ein-
ander schen-
ken.

desfalls zur einwerfung ordentlicher weise nicht ge-
halten, Puffendorf in obs. iur. vniu. obs. 171 s.
443 vol. 1, Dr. Orth am a. o. über des VIten
teiles Vten tit. §. 3-5 s. 120 fg. Nicht minder mag
ein bruder, oder schwester seinen bruder, oder schwe-
ster schenken, es sei unter lebendigen, oder von tod-
tes wegen, unangesehen sie noch unter der älterlichen
gewalt stehen, wenn der oder diselbe ein eigentum
von gütern, oder sonst ererbet, oder bekommen ha-
ben; Kur-Mainzisches landrecht tit. 30 §. 2 s. 35.
Unter den ständen des Reichs ist die schenkung noch
üblich, Myler von Ehrenbach de principibus im-
perii
cap. XXVII § 5-7. Die gerichtliche insinua-
tion ist blos Römisch. Wer eine zu rechte bestän-
dige schenkung anfechten will, muß solches binnen
jar und tage nach Lübschen rechten tun, Stein am
a. o. § 97 s. 106 fg. der einleitung.

Von den schenkungen unter eheleuten.
§ 2892

Wo die eheleute in einer allgemeinen gemein-wiefern ehe-
leute einan-
der schen-
ken können?

schaft der güter mit einander stunden, konnten sie
sich nicht schenken. Denn was mein ist, kan mir
nicht geschenket werden, Böhmer am a. o., und im
iure eccles. Protest. lib. 4 tit. 20 §. 76 fg., von
Westphal
I 2055 s. 2055, 2064, III s. 1750.
Hingegen wo sotane allgemeine gemeinschaft der
güter unter den eheleuten nicht hergebracht ist, mö-
gen eheleute einander schenken, Stryk im vsu mo-
derno
p lib. 24 tit. I, Gottf. Ludewig Menkens
disp. de donationibus inter virum et vxorem non
ipso iure nullis,
Dr. Orth am a. o. III tit. 5 s.
50 fg., wenn nur solches freiwillig, sonder zwang,
drang, und betrug beschihet, Johann Gottfrid
Bauer
de donationibus inter coniuges Sax. moto

concur-

von den ſchenkungen
de ſtatu donationis inter coniuges, und die kinder ſindkoͤnnen ein-
ander ſchen-
ken.

desfalls zur einwerfung ordentlicher weiſe nicht ge-
halten, Puffendorf in obſ. iur. vniu. obſ. 171 ſ.
443 vol. 1, Dr. Orth am a. o. uͤber des VIten
teiles Vten tit. §. 3-5 ſ. 120 fg. Nicht minder mag
ein bruder, oder ſchweſter ſeinen bruder, oder ſchwe-
ſter ſchenken, es ſei unter lebendigen, oder von tod-
tes wegen, unangeſehen ſie noch unter der aͤlterlichen
gewalt ſtehen, wenn der oder diſelbe ein eigentum
von guͤtern, oder ſonſt ererbet, oder bekommen ha-
ben; Kur-Mainziſches landrecht tit. 30 §. 2 ſ. 35.
Unter den ſtaͤnden des Reichs iſt die ſchenkung noch
uͤblich, Myler von Ehrenbach de principibus im-
perii
cap. XXVII § 5-7. Die gerichtliche inſinua-
tion iſt blos Roͤmiſch. Wer eine zu rechte beſtaͤn-
dige ſchenkung anfechten will, muß ſolches binnen
jar und tage nach Luͤbſchen rechten tun, Stein am
a. o. § 97 ſ. 106 fg. der einleitung.

Von den ſchenkungen unter eheleuten.
§ 2892

Wo die eheleute in einer allgemeinen gemein-wiefern ehe-
leute einan-
der ſchen-
ken koͤnnen?

ſchaft der guͤter mit einander ſtunden, konnten ſie
ſich nicht ſchenken. Denn was mein iſt, kan mir
nicht geſchenket werden, Boͤhmer am a. o., und im
iure eccleſ. Proteſt. lib. 4 tit. 20 §. 76 fg., von
Weſtphal
I 2055 ſ. 2055, 2064, III ſ. 1750.
Hingegen wo ſotane allgemeine gemeinſchaft der
guͤter unter den eheleuten nicht hergebracht iſt, moͤ-
gen eheleute einander ſchenken, Stryk im vſu mo-
derno
π lib. 24 tit. I, Gottf. Ludewig Menkens
diſp. de donationibus inter virum et vxorem non
ipſo iure nullis,
Dr. Orth am a. o. III tit. 5 ſ.
50 fg., wenn nur ſolches freiwillig, ſonder zwang,
drang, und betrug beſchihet, Johann Gottfrid
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de donationibus inter coniuges Sax. moto

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[11/0063] von den ſchenkungen de ſtatu donationis inter coniuges, und die kinder ſind desfalls zur einwerfung ordentlicher weiſe nicht ge- halten, Puffendorf in obſ. iur. vniu. obſ. 171 ſ. 443 vol. 1, Dr. Orth am a. o. uͤber des VIten teiles Vten tit. §. 3-5 ſ. 120 fg. Nicht minder mag ein bruder, oder ſchweſter ſeinen bruder, oder ſchwe- ſter ſchenken, es ſei unter lebendigen, oder von tod- tes wegen, unangeſehen ſie noch unter der aͤlterlichen gewalt ſtehen, wenn der oder diſelbe ein eigentum von guͤtern, oder ſonſt ererbet, oder bekommen ha- ben; Kur-Mainziſches landrecht tit. 30 §. 2 ſ. 35. Unter den ſtaͤnden des Reichs iſt die ſchenkung noch uͤblich, Myler von Ehrenbach de principibus im- perii cap. XXVII § 5-7. Die gerichtliche inſinua- tion iſt blos Roͤmiſch. Wer eine zu rechte beſtaͤn- dige ſchenkung anfechten will, muß ſolches binnen jar und tage nach Luͤbſchen rechten tun, Stein am a. o. § 97 ſ. 106 fg. der einleitung. koͤnnen ein- ander ſchen- ken. Von den ſchenkungen unter eheleuten. § 2892 Wo die eheleute in einer allgemeinen gemein- ſchaft der guͤter mit einander ſtunden, konnten ſie ſich nicht ſchenken. Denn was mein iſt, kan mir nicht geſchenket werden, Boͤhmer am a. o., und im iure eccleſ. Proteſt. lib. 4 tit. 20 §. 76 fg., von Weſtphal I 2055 ſ. 2055, 2064, III ſ. 1750. Hingegen wo ſotane allgemeine gemeinſchaft der guͤter unter den eheleuten nicht hergebracht iſt, moͤ- gen eheleute einander ſchenken, Stryk im vſu mo- derno π lib. 24 tit. I, Gottf. Ludewig Menkens diſp. de donationibus inter virum et vxorem non ipſo iure nullis, Dr. Orth am a. o. III tit. 5 ſ. 50 fg., wenn nur ſolches freiwillig, ſonder zwang, drang, und betrug beſchihet, Johann Gottfrid Bauer de donationibus inter coniuges Sax. moto concur- wiefern ehe- leute einan- der ſchen- ken koͤnnen?

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/63>, abgerufen am 30.04.2024.