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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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oder glüks-käufen.
irer mit-teilhaber todt ihnen fürträglich und vor-
teilhaft war, indem die rente, welche derselbe von
seinem eingelegten capitale gezogen hatte, ihnen zu-
wachsen sollte, folglich der leztlebende endlich die
14 hundert tausend pfund renten allein lebenslang
järlich zu erheben gehabt hätte. Marpergers
montes pietatis s. 259 fgg., Richelet am a. o. im
IIten teile s. 398.

§ 4330

2) Die loterien gehören auch hirher. Diewas die lot[e]-
ri ist?

loteri hat ire benennung vom loot (loos) und ist ei-
ne einrichtung, da man gegen erlegung eines kauf-
geltes, welches das loos heisset, einen gewinn durch
zihung eines zedels zu erhalten suchet, Marper-
ger
am a. o. cap. XII s. 287 fgg.

§ 4331

Weil vile betrügereien damit vorgehen, auchwie die lote-
rien zu be-
schränken
sind?

die untertanen ihr gelt ausser landes wenden, ist
selbigen in auswärtige loterien einzulegen nicht zu
verstatten, gestalt dann solches in den hisigen lan-
den verboten ist. Desgleichen darf ein landsaß
und untertan für sich one landesherrliche bewilli-
gung keine loteri anfangen. Von den loterien ha-
ben Mr. Clerc, Leti in seiner historischen critick,
Wildvogel, Heinrich Wegener etc. geschriben.
Die künstliche einrichtung bestehet darin, daß z. e.
unter 100000 loos-zedeln 97500 nieten, oder
blank-zedel, und 2500 gute loose oder treffer, oder
auch ein gewinn gegen 5 blank-zedel seynd, Mar-die glüks-ha-
fen sind nicht
zu verstatten

perger am a. o. s. 298 fgg. s. 307 fg. 3) Die
glückshafen sind ordentlicher weise nicht zu verstatten.

§ 4332

4) Das wetten, wenn ich einen gewissen preiswas wetten
bedeutet?

auf etwas seze, wenn es sich mit einer sache nach
meinem vorgeben verhält; hingegen ich wieder et-
was verspreche, wenn sichs nach des andern vor-

geben
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oder gluͤks-kaͤufen.
irer mit-teilhaber todt ihnen fuͤrtraͤglich und vor-
teilhaft war, indem die rente, welche derſelbe von
ſeinem eingelegten capitale gezogen hatte, ihnen zu-
wachſen ſollte, folglich der leztlebende endlich die
14 hundert tauſend pfund renten allein lebenslang
jaͤrlich zu erheben gehabt haͤtte. Marpergers
montes pietatis ſ. 259 fgg., Richelet am a. o. im
IIten teile ſ. 398.

§ 4330

2) Die loterien gehoͤren auch hirher. Diewas die lot[e]-
ri iſt?

loteri hat ire benennung vom loot (loos) und iſt ei-
ne einrichtung, da man gegen erlegung eines kauf-
geltes, welches das loos heiſſet, einen gewinn durch
zihung eines zedels zu erhalten ſuchet, Marper-
ger
am a. o. cap. XII ſ. 287 fgg.

§ 4331

Weil vile betruͤgereien damit vorgehen, auchwie die lote-
rien zu be-
ſchraͤnken
ſind?

die untertanen ihr gelt auſſer landes wenden, iſt
ſelbigen in auswaͤrtige loterien einzulegen nicht zu
verſtatten, geſtalt dann ſolches in den hiſigen lan-
den verboten iſt. Desgleichen darf ein landſaß
und untertan fuͤr ſich one landesherrliche bewilli-
gung keine loteri anfangen. Von den loterien ha-
ben Mr. Clerc, Leti in ſeiner hiſtoriſchen critick,
Wildvogel, Heinrich Wegener ꝛc. geſchriben.
Die kuͤnſtliche einrichtung beſtehet darin, daß z. e.
unter 100000 loos-zedeln 97500 nieten, oder
blank-zedel, und 2500 gute looſe oder treffer, oder
auch ein gewinn gegen 5 blank-zedel ſeynd, Mar-die gluͤks-ha-
fen ſind nicht
zu verſtatten

perger am a. o. ſ. 298 fgg. ſ. 307 fg. 3) Die
gluͤckshafen ſind ordentlicher weiſe nicht zu verſtatten.

§ 4332

4) Das wetten, wenn ich einen gewiſſen preiswas wetten
bedeutet?

auf etwas ſeze, wenn es ſich mit einer ſache nach
meinem vorgeben verhaͤlt; hingegen ich wieder et-
was verſpreche, wenn ſichs nach des andern vor-

geben
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[599/0647] oder gluͤks-kaͤufen. irer mit-teilhaber todt ihnen fuͤrtraͤglich und vor- teilhaft war, indem die rente, welche derſelbe von ſeinem eingelegten capitale gezogen hatte, ihnen zu- wachſen ſollte, folglich der leztlebende endlich die 14 hundert tauſend pfund renten allein lebenslang jaͤrlich zu erheben gehabt haͤtte. Marpergers montes pietatis ſ. 259 fgg., Richelet am a. o. im IIten teile ſ. 398. § 4330 2) Die loterien gehoͤren auch hirher. Die loteri hat ire benennung vom loot (loos) und iſt ei- ne einrichtung, da man gegen erlegung eines kauf- geltes, welches das loos heiſſet, einen gewinn durch zihung eines zedels zu erhalten ſuchet, Marper- ger am a. o. cap. XII ſ. 287 fgg. was die lote- ri iſt? § 4331 Weil vile betruͤgereien damit vorgehen, auch die untertanen ihr gelt auſſer landes wenden, iſt ſelbigen in auswaͤrtige loterien einzulegen nicht zu verſtatten, geſtalt dann ſolches in den hiſigen lan- den verboten iſt. Desgleichen darf ein landſaß und untertan fuͤr ſich one landesherrliche bewilli- gung keine loteri anfangen. Von den loterien ha- ben Mr. Clerc, Leti in ſeiner hiſtoriſchen critick, Wildvogel, Heinrich Wegener ꝛc. geſchriben. Die kuͤnſtliche einrichtung beſtehet darin, daß z. e. unter 100000 loos-zedeln 97500 nieten, oder blank-zedel, und 2500 gute looſe oder treffer, oder auch ein gewinn gegen 5 blank-zedel ſeynd, Mar- perger am a. o. ſ. 298 fgg. ſ. 307 fg. 3) Die gluͤckshafen ſind ordentlicher weiſe nicht zu verſtatten. wie die lote- rien zu be- ſchraͤnken ſind? die gluͤks-ha- fen ſind nicht zu verſtatten § 4332 4) Das wetten, wenn ich einen gewiſſen preis auf etwas ſeze, wenn es ſich mit einer ſache nach meinem vorgeben verhaͤlt; hingegen ich wieder et- was verſpreche, wenn ſichs nach des andern vor- geben was wetten bedeutet? P p 4

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 599. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/647>, abgerufen am 22.11.2024.