immobilia iure Francofurt., und frei darüber zu gebaren. Besage der hochgräflich-Lippischen po- licei-ordnung vom jare 1620 tit. 7. Von der bauersleute kinder aussteuer, verlöbnis und hoch- zeiten ist verordnet: Vor erst, daß die bauersleute, und sonderlich die nicht auf iren erb- und eigenen gü- tern sizen, ire kinder one vorwissen der oberkeit und gutherren nicht verheiraten, mit deren rath und vollborth sollen die brautschäze und mitgaben an der amtstuben geteidiget werden, kein prediger in städ- ten und dörfern soll die eheleute one vorbrachten amtschein nicht copuliren. Die beamten sollen aber hibei aufsicht tragen, daß die brautschäze von den- jenigen, was ein bauersmann aus seiner haushal- tung von farender haabe zu entraten, als korn, vih, und dergleichen, verordnet werden, und keine hohe geltsummen als ein gemeiner meyer da er mehr als ein kind auszustatten, nicht über 100, ein halbspän- ner nicht über 80, ein groskötter nicht über 50 rthl., noch auch an pferden, kühen und teilen über das guts vermögen, zum exempel, ein meyer nicht über 5 teile, ein halbspänner vier, ein groskötter 2 teile, was geteidiget wird in sein sonders buch protocoli- ren. Alle so hingegen handeln, sollen nicht allein unnachlässig gestraft werden, sondern auch was hir- wider künftig gehandelt, soll caßirt, null, und nich- tig seyn, auch an keinen gericht darüber gesprochen werden. Thue hinzu die Schaumburgische po- licei-ordnung cap. 28.
§ 2899
das pfand konnte ge- richtlich ver- äussert wer- den.
Bei den Teutschen konnte das pfand auch ge- richtlich verkaufet werden, Sächsisches landrecht, II 24, Dreyer am a. o. s. 136 fg., daher die Rö- mischen rechte von veräusserungen des pfandes, und der L. fin. cod. de iure dominii impetrat. bei uns nicht beobachtet wird.
Neun
LXVIII haubtſt. von denen, welche ꝛc.
immobilia iure Francofurt., und frei daruͤber zu gebaren. Beſage der hochgraͤflich-Lippiſchen po- licei-ordnung vom jare 1620 tit. 7. Von der bauersleute kinder ausſteuer, verloͤbnis und hoch- zeiten iſt verordnet: Vor erſt, daß die bauersleute, und ſonderlich die nicht auf iren erb- und eigenen guͤ- tern ſizen, ire kinder one vorwiſſen der oberkeit und gutherren nicht verheiraten, mit deren rath und vollborth ſollen die brautſchaͤze und mitgaben an der amtſtuben geteidiget werden, kein prediger in ſtaͤd- ten und doͤrfern ſoll die eheleute one vorbrachten amtſchein nicht copuliren. Die beamten ſollen aber hibei aufſicht tragen, daß die brautſchaͤze von den- jenigen, was ein bauersmann aus ſeiner haushal- tung von farender haabe zu entraten, als korn, vih, und dergleichen, verordnet werden, und keine hohe geltſummen als ein gemeiner meyer da er mehr als ein kind auszuſtatten, nicht uͤber 100, ein halbſpaͤn- ner nicht uͤber 80, ein groskoͤtter nicht uͤber 50 rthl., noch auch an pferden, kuͤhen und teilen uͤber das guts vermoͤgen, zum exempel, ein meyer nicht uͤber 5 teile, ein halbſpaͤnner vier, ein groskoͤtter 2 teile, was geteidiget wird in ſein ſonders buch protocoli- ren. Alle ſo hingegen handeln, ſollen nicht allein unnachlaͤſſig geſtraft werden, ſondern auch was hir- wider kuͤnftig gehandelt, ſoll caßirt, null, und nich- tig ſeyn, auch an keinen gericht daruͤber geſprochen werden. Thue hinzu die Schaumburgiſche po- licei-ordnung cap. 28.
§ 2899
das pfand konnte ge- richtlich ver- aͤuſſert wer- den.
Bei den Teutſchen konnte das pfand auch ge- richtlich verkaufet werden, Saͤchſiſches landrecht, II 24, Dreyer am a. o. ſ. 136 fg., daher die Roͤ- miſchen rechte von veraͤuſſerungen des pfandes, und der L. fin. cod. de iure dominii impetrat. bei uns nicht beobachtet wird.
Neun
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LXVIII haubtſt. von denen, welche ꝛc.
immobilia iure Francofurt., und frei daruͤber zu
gebaren. Beſage der hochgraͤflich-Lippiſchen po-
licei-ordnung vom jare 1620 tit. 7. Von der
bauersleute kinder ausſteuer, verloͤbnis und hoch-
zeiten iſt verordnet: Vor erſt, daß die bauersleute,
und ſonderlich die nicht auf iren erb- und eigenen guͤ-
tern ſizen, ire kinder one vorwiſſen der oberkeit und
gutherren nicht verheiraten, mit deren rath und
vollborth ſollen die brautſchaͤze und mitgaben an der
amtſtuben geteidiget werden, kein prediger in ſtaͤd-
ten und doͤrfern ſoll die eheleute one vorbrachten
amtſchein nicht copuliren. Die beamten ſollen aber
hibei aufſicht tragen, daß die brautſchaͤze von den-
jenigen, was ein bauersmann aus ſeiner haushal-
tung von farender haabe zu entraten, als korn, vih,
und dergleichen, verordnet werden, und keine hohe
geltſummen als ein gemeiner meyer da er mehr als
ein kind auszuſtatten, nicht uͤber 100, ein halbſpaͤn-
ner nicht uͤber 80, ein groskoͤtter nicht uͤber 50 rthl.,
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ren. Alle ſo hingegen handeln, ſollen nicht allein
unnachlaͤſſig geſtraft werden, ſondern auch was hir-
wider kuͤnftig gehandelt, ſoll caßirt, null, und nich-
tig ſeyn, auch an keinen gericht daruͤber geſprochen
werden. Thue hinzu die Schaumburgiſche po-
licei-ordnung cap. 28.
§ 2899
Bei den Teutſchen konnte das pfand auch ge-
richtlich verkaufet werden, Saͤchſiſches landrecht,
II 24, Dreyer am a. o. ſ. 136 fg., daher die Roͤ-
miſchen rechte von veraͤuſſerungen des pfandes, und
der L. fin. cod. de iure dominii impetrat. bei uns
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/66>, abgerufen am 23.11.2024.
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