Neun und sechzigstes haubtstück von den personen, durch welche man etwas erwirbet.
§ 2900
Die alten Teutschen wusten von den unterschide-die unter- schidenen peculia wa- ren den al- ten Teut- schen unbe- kannt. nen peculiis nichts (§ 869 § 949). Das pecu- lium profectitium war ihnen sowohl unbekannt, als auch das peculium adventitium der Römer in ab- sicht auf den niesbrauch, welchen der vater allein in seiner kinder güter lebenslang hatte, war bei ihnen nicht üblich, vilmehr stund sotaner genuß nicht allein dem vater, sondern auch der mutter nach absterben ires ehemannes zu, und dauerte bis zur beendigung der väterlichen gewalt, Brauns disp. de vsufru- ctu parentum in bonis liberorum,Heineccius in der disp. de vsufructu materno.Ferd. Chri- stoph Harrprechtde vsufructu statutario mater- no qua constituendo vol. II dissert. s. 1516 fgg., und de impedimentis vsusfructus statutarii mater- ni, modisque eundem constitutum soluendi s. 1549 fgg., sodann de vsusfructus statutarii eiusdemque combinatae administrationis adiunctis et effectibus lucrosis s. 1582. fgg., imgleichen de vsusfructus ma- terni essectibus onerosis s. 1609 fgg.
§ 2901
Die kinder haben entweder älterliches, oder er-wie lange der ältern niesbrauch dauret? rungenes gut. Jn disem stehet dem vater und der mutter der niesbrauch so lange zu, als die vä- terliche gewalt währet, und ist von dem beisize, auch der fortsezung der gemeinschaft der güter unter ehe- leuten unterschiden (§ 742), Dr. OrthII tit. VI §. 2 s. 541 fg. Kloz in disp. de vsufructu coniu- gum statutario § 32. Nicht minder ist solcher nies- brauch von dem einsize unterschiden (§ 755), wel-
cher
Neun und ſechzigſtes haubtſtuͤck von den perſonen, durch welche man etwas erwirbet.
§ 2900
Die alten Teutſchen wuſten von den unterſchide-die unter- ſchidenen peculia wa- ren den al- ten Teut- ſchen unbe- kannt. nen peculiis nichts (§ 869 § 949). Das pecu- lium profectitium war ihnen ſowohl unbekannt, als auch das peculium adventitium der Roͤmer in ab- ſicht auf den niesbrauch, welchen der vater allein in ſeiner kinder guͤter lebenslang hatte, war bei ihnen nicht uͤblich, vilmehr ſtund ſotaner genuß nicht allein dem vater, ſondern auch der mutter nach abſterben ires ehemannes zu, und dauerte bis zur beendigung der vaͤterlichen gewalt, Brauns diſp. de vſufru- ctu parentum in bonis liberorum,Heineccius in der diſp. de vſufructu materno.Ferd. Chri- ſtoph Harrprechtde vſufructu ſtatutario mater- no qua conſtituendo vol. II diſſert. ſ. 1516 fgg., und de impedimentis vſusfructus ſtatutarii mater- ni, modisque eundem conſtitutum ſoluendi ſ. 1549 fgg., ſodann de vſusfructus ſtatutarii eiusdemque combinatae adminiſtrationis adiunctis et effectibus lucroſis ſ. 1582. fgg., imgleichen de vſusfructus ma- terni eſſectibus oneroſis ſ. 1609 fgg.
§ 2901
Die kinder haben entweder aͤlterliches, oder er-wie lange der aͤltern niesbrauch dauret? rungenes gut. Jn diſem ſtehet dem vater und der mutter der niesbrauch ſo lange zu, als die vaͤ- terliche gewalt waͤhret, und iſt von dem beiſize, auch der fortſezung der gemeinſchaft der guͤter unter ehe- leuten unterſchiden (§ 742), Dr. OrthII tit. VI §. 2 ſ. 541 fg. Kloz in diſp. de vſufructu coniu- gum ſtatutario § 32. Nicht minder iſt ſolcher nies- brauch von dem einſize unterſchiden (§ 755), wel-
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Neun und ſechzigſtes haubtſtuͤck
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§ 2900
Die alten Teutſchen wuſten von den unterſchide-
nen peculiis nichts (§ 869 § 949). Das pecu-
lium profectitium war ihnen ſowohl unbekannt, als
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ſicht auf den niesbrauch, welchen der vater allein in
ſeiner kinder guͤter lebenslang hatte, war bei ihnen
nicht uͤblich, vilmehr ſtund ſotaner genuß nicht allein
dem vater, ſondern auch der mutter nach abſterben
ires ehemannes zu, und dauerte bis zur beendigung
der vaͤterlichen gewalt, Brauns diſp. de vſufru-
ctu parentum in bonis liberorum, Heineccius in
der diſp. de vſufructu materno. Ferd. Chri-
ſtoph Harrprecht de vſufructu ſtatutario mater-
no qua conſtituendo vol. II diſſert. ſ. 1516 fgg.,
und de impedimentis vſusfructus ſtatutarii mater-
ni, modisque eundem conſtitutum ſoluendi ſ. 1549
fgg., ſodann de vſusfructus ſtatutarii eiusdemque
combinatae adminiſtrationis adiunctis et effectibus
lucroſis ſ. 1582. fgg., imgleichen de vſusfructus ma-
terni eſſectibus oneroſis ſ. 1609 fgg.
die unter-
ſchidenen
peculia wa-
ren den al-
ten Teut-
ſchen unbe-
kannt.
§ 2901
Die kinder haben entweder aͤlterliches, oder er-
rungenes gut. Jn diſem ſtehet dem vater und
der mutter der niesbrauch ſo lange zu, als die vaͤ-
terliche gewalt waͤhret, und iſt von dem beiſize, auch
der fortſezung der gemeinſchaft der guͤter unter ehe-
leuten unterſchiden (§ 742), Dr. Orth II tit. VI
§. 2 ſ. 541 fg. Kloz in diſp. de vſufructu coniu-
gum ſtatutario § 32. Nicht minder iſt ſolcher nies-
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cher
wie lange
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/67>, abgerufen am 23.11.2024.
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