Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

verpachten, mihten, vermihten etc.
gewisser dinste und arbeiten gegen eine bestimmte
Abgabe, Just Henning Böhmer T. III exercita-
tionum ad
p. s. 467, § III.

§ 4386

Der pacht hat, wie andre contracte, und ge-dessen eigen-
schaften,

dinge, seine wesentlichen stücke und eigenschaften,
Böhmer am a. o. § VI s. 469, nämlich das ne-
men einer sache mit beiderseitigen einwilligung, zum
gebrauche, und dafür dem eigentümer derselben et-
was vergüten.

§ 4387

Die mihte, der pacht, der bestand, wird ent-worüber der
pacht und
mihte gestif-
tet wird?

weder über menschen, deren dinste, und arbeiten,
oder über thire, güter, sachen, und deren gebrauch,
imgleichen über gerechtigkeiten und deren ausübun-
gen gestiftet.

§ 4388

Hiraus erbricht sich, daß der pacht mancher-der pacht ist
unterschiden.

lei sei, und zwar so wohl 1) in absicht auf diejeni-
gen, welche verpachten, auch vermihten, imgleichen
pachten, welche nicht allein freie leute, sondern auch
leibeigene seyn können, es gehören nicht minder die
entreprenneurs, admodiatoren etc. dahin; als auch
2) nach der zeit, immasen der pacht teils auf die
erben fortgehet; daher man die erb-kauf-pächte,
erb-beständnisse, erb-pächte, erb-leihen, erb-maie-
rungen hat; teils wird der bestand, die verdingung
nur auf eine kurze zeit, auf stunden, tage monate,
jare, lange zeit und jare, auf lebenszeit gestiftet,
gestalt zu Wezlar z. e. die stuben an die practi-
canten und parteien wochen weise vermihtet wer-
den. Siehe meine kleine schriften im Iten bande
s. 149 fg. Jmgleichen 3) in rücksicht auf die sa-
chen, welche bald zum state gehören, als regalien,

zölle,

verpachten, mihten, vermihten ꝛc.
gewiſſer dinſte und arbeiten gegen eine beſtimmte
Abgabe, Juſt Henning Boͤhmer T. III exercita-
tionum ad
π. ſ. 467, § III.

§ 4386

Der pacht hat, wie andre contracte, und ge-deſſen eigen-
ſchaften,

dinge, ſeine weſentlichen ſtuͤcke und eigenſchaften,
Boͤhmer am a. o. § VI ſ. 469, naͤmlich das ne-
men einer ſache mit beiderſeitigen einwilligung, zum
gebrauche, und dafuͤr dem eigentuͤmer derſelben et-
was verguͤten.

§ 4387

Die mihte, der pacht, der beſtand, wird ent-woruͤber der
pacht und
mihte geſtif-
tet wird?

weder uͤber menſchen, deren dinſte, und arbeiten,
oder uͤber thire, guͤter, ſachen, und deren gebrauch,
imgleichen uͤber gerechtigkeiten und deren ausuͤbun-
gen geſtiftet.

§ 4388

Hiraus erbricht ſich, daß der pacht mancher-der pacht iſt
unterſchiden.

lei ſei, und zwar ſo wohl 1) in abſicht auf diejeni-
gen, welche verpachten, auch vermihten, imgleichen
pachten, welche nicht allein freie leute, ſondern auch
leibeigene ſeyn koͤnnen, es gehoͤren nicht minder die
entreprenneurs, admodiatoren ꝛc. dahin; als auch
2) nach der zeit, immaſen der pacht teils auf die
erben fortgehet; daher man die erb-kauf-paͤchte,
erb-beſtaͤndniſſe, erb-paͤchte, erb-leihen, erb-maie-
rungen hat; teils wird der beſtand, die verdingung
nur auf eine kurze zeit, auf ſtunden, tage monate,
jare, lange zeit und jare, auf lebenszeit geſtiftet,
geſtalt zu Wezlar z. e. die ſtuben an die practi-
canten und parteien wochen weiſe vermihtet wer-
den. Siehe meine kleine ſchriften im Iten bande
ſ. 149 fg. Jmgleichen 3) in ruͤckſicht auf die ſa-
chen, welche bald zum ſtate gehoͤren, als regalien,

zoͤlle,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0667" n="619"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">verpachten, mihten, vermihten &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;er din&#x017F;te und arbeiten gegen eine be&#x017F;timmte<lb/>
Abgabe, <hi rendition="#fr">Ju&#x017F;t Henning Bo&#x0364;hmer</hi> <hi rendition="#aq">T. III exercita-<lb/>
tionum ad</hi> &#x03C0;. &#x017F;. 467, § <hi rendition="#aq">III.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4386</head><lb/>
            <p>Der pacht hat, wie andre contracte, und ge-<note place="right">de&#x017F;&#x017F;en eigen-<lb/>
&#x017F;chaften,</note><lb/>
dinge, &#x017F;eine we&#x017F;entlichen &#x017F;tu&#x0364;cke und eigen&#x017F;chaften,<lb/><hi rendition="#fr">Bo&#x0364;hmer</hi> am a. o. § <hi rendition="#aq">VI</hi> &#x017F;. 469, na&#x0364;mlich das ne-<lb/>
men einer &#x017F;ache mit beider&#x017F;eitigen einwilligung, zum<lb/>
gebrauche, und dafu&#x0364;r dem eigentu&#x0364;mer der&#x017F;elben et-<lb/>
was vergu&#x0364;ten.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4387</head><lb/>
            <p>Die mihte, der pacht, der be&#x017F;tand, wird ent-<note place="right">woru&#x0364;ber der<lb/>
pacht und<lb/>
mihte ge&#x017F;tif-<lb/>
tet wird?</note><lb/>
weder u&#x0364;ber men&#x017F;chen, deren din&#x017F;te, und arbeiten,<lb/>
oder u&#x0364;ber thire, gu&#x0364;ter, &#x017F;achen, und deren gebrauch,<lb/>
imgleichen u&#x0364;ber gerechtigkeiten und deren ausu&#x0364;bun-<lb/>
gen ge&#x017F;tiftet.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4388</head><lb/>
            <p>Hiraus erbricht &#x017F;ich, daß der pacht mancher-<note place="right">der pacht i&#x017F;t<lb/>
unter&#x017F;chiden.</note><lb/>
lei &#x017F;ei, und zwar &#x017F;o wohl 1) in ab&#x017F;icht auf diejeni-<lb/>
gen, welche verpachten, auch vermihten, imgleichen<lb/>
pachten, welche nicht allein freie leute, &#x017F;ondern auch<lb/>
leibeigene &#x017F;eyn ko&#x0364;nnen, es geho&#x0364;ren nicht minder die<lb/>
entreprenneurs, admodiatoren &#xA75B;c. dahin; als auch<lb/>
2) nach der zeit, imma&#x017F;en der pacht teils auf die<lb/>
erben fortgehet; daher man die erb-kauf-pa&#x0364;chte,<lb/>
erb-be&#x017F;ta&#x0364;ndni&#x017F;&#x017F;e, erb-pa&#x0364;chte, erb-leihen, erb-maie-<lb/>
rungen hat; teils wird der be&#x017F;tand, die verdingung<lb/>
nur auf eine kurze zeit, auf &#x017F;tunden, tage monate,<lb/>
jare, lange zeit und jare, auf lebenszeit ge&#x017F;tiftet,<lb/>
ge&#x017F;talt zu Wezlar z. e. die &#x017F;tuben an die practi-<lb/>
canten und parteien wochen wei&#x017F;e vermihtet wer-<lb/>
den. Siehe meine kleine &#x017F;chriften im <hi rendition="#aq">I</hi>ten bande<lb/>
&#x017F;. 149 fg. Jmgleichen 3) in ru&#x0364;ck&#x017F;icht auf die &#x017F;a-<lb/>
chen, welche <hi rendition="#fr">bald</hi> zum &#x017F;tate geho&#x0364;ren, als regalien,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zo&#x0364;lle,</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[619/0667] verpachten, mihten, vermihten ꝛc. gewiſſer dinſte und arbeiten gegen eine beſtimmte Abgabe, Juſt Henning Boͤhmer T. III exercita- tionum ad π. ſ. 467, § III. § 4386 Der pacht hat, wie andre contracte, und ge- dinge, ſeine weſentlichen ſtuͤcke und eigenſchaften, Boͤhmer am a. o. § VI ſ. 469, naͤmlich das ne- men einer ſache mit beiderſeitigen einwilligung, zum gebrauche, und dafuͤr dem eigentuͤmer derſelben et- was verguͤten. deſſen eigen- ſchaften, § 4387 Die mihte, der pacht, der beſtand, wird ent- weder uͤber menſchen, deren dinſte, und arbeiten, oder uͤber thire, guͤter, ſachen, und deren gebrauch, imgleichen uͤber gerechtigkeiten und deren ausuͤbun- gen geſtiftet. woruͤber der pacht und mihte geſtif- tet wird? § 4388 Hiraus erbricht ſich, daß der pacht mancher- lei ſei, und zwar ſo wohl 1) in abſicht auf diejeni- gen, welche verpachten, auch vermihten, imgleichen pachten, welche nicht allein freie leute, ſondern auch leibeigene ſeyn koͤnnen, es gehoͤren nicht minder die entreprenneurs, admodiatoren ꝛc. dahin; als auch 2) nach der zeit, immaſen der pacht teils auf die erben fortgehet; daher man die erb-kauf-paͤchte, erb-beſtaͤndniſſe, erb-paͤchte, erb-leihen, erb-maie- rungen hat; teils wird der beſtand, die verdingung nur auf eine kurze zeit, auf ſtunden, tage monate, jare, lange zeit und jare, auf lebenszeit geſtiftet, geſtalt zu Wezlar z. e. die ſtuben an die practi- canten und parteien wochen weiſe vermihtet wer- den. Siehe meine kleine ſchriften im Iten bande ſ. 149 fg. Jmgleichen 3) in ruͤckſicht auf die ſa- chen, welche bald zum ſtate gehoͤren, als regalien, zoͤlle, der pacht iſt unterſchiden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/667
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 619. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/667>, abgerufen am 16.07.2024.