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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LXIIII haubtstück vom pachten,
ein half buwmanne disem nachgeschrebenen acker
in synen gebrucke, tho hüre und pacht-recht.

§ 4412
die Mecklen-
burgische,

Was es im Mecklenburgischen landen mit den
bauer-gütern für eine bewandtniß habe, lehret der
neueste Mecklenburgische landes-vergleich vom 18ten
april 1755, in welchem der XVIIIIte artickel § 325-
327 den leibeigenen der ritter- und landschaft ge-
widmet ist. Vermöge desselben und des XVIten
artickels der reversalien vom jare 1621 sind die bau-
ers-leute schuldig, die ihnen um gewissen pacht,
oder zins eingetanen hufen, äcker, oder wisen, da-
fern sie keine erbzins, oder andre gerechtigkeit zu
erweisen vermögend sind, dem eigentums-herrn
auf vorgehende loskündigung, wenn sie auch solche
vor undenklichen zeiten besessen haben, unweiger-
lich abzutreten und einzuräumen. Sihe des Chri-
stoph Georgens Jargows
einleitung zu der leh-
re von den regalien, Rostock und Wismar 1757,
4, im anhange s. 83 fg.

§ 4413
der pachten
andre benen-
nungen:

Sotane verpachtung wird auch in den alten
zeiten datio ad firmam genennet, von Buri am
a. o. s. 954 fg., Spelmann im glossario s. 231,
Carl du Fresne im gloss. med. et infimae latinit.
T. III
s. 512, von Ludewig im iure clientelari,
sect. III cap.
4 s. 176 fg., meine kleine schriften
im Iten teile s. 161 fg., Böhmer in den noten
über das cap. 2 X de locatione et conductione s. 481;
Christian Heinrich Eckharts hermeneut. iuris
lib. I
cap. VIII § CCCXXXXIIII s. 282 fg., des frei-
herrn von Senkenberg primae lineae iuris feuda-
was firma
bedeutet?
lis prolegom. § 39. Das wort firma hat ver-
schidene bedeutungen. Eigentlich bedeutet es die
eß-waaren, welche von einer verpachteten sache ent-
richtet werden, Spelmann am a. o. Der Teutsche

war

LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
ein half buwmanne diſem nachgeſchrebenen acker
in ſynen gebrucke, tho huͤre und pacht-recht.

§ 4412
die Mecklen-
burgiſche,

Was es im Mecklenburgiſchen landen mit den
bauer-guͤtern fuͤr eine bewandtniß habe, lehret der
neueſte Mecklenburgiſche landes-vergleich vom 18ten
april 1755, in welchem der XVIIIIte artickel § 325-
327 den leibeigenen der ritter- und landſchaft ge-
widmet iſt. Vermoͤge deſſelben und des XVIten
artickels der reverſalien vom jare 1621 ſind die bau-
ers-leute ſchuldig, die ihnen um gewiſſen pacht,
oder zins eingetanen hufen, aͤcker, oder wiſen, da-
fern ſie keine erbzins, oder andre gerechtigkeit zu
erweiſen vermoͤgend ſind, dem eigentums-herrn
auf vorgehende loskuͤndigung, wenn ſie auch ſolche
vor undenklichen zeiten beſeſſen haben, unweiger-
lich abzutreten und einzuraͤumen. Sihe des Chri-
ſtoph Georgens Jargows
einleitung zu der leh-
re von den regalien, Roſtock und Wismar 1757,
4, im anhange ſ. 83 fg.

§ 4413
der pachten
andre benen-
nungen:

Sotane verpachtung wird auch in den alten
zeiten datio ad firmam genennet, von Buri am
a. o. ſ. 954 fg., Spelmann im gloſſario ſ. 231,
Carl du Fresne im gloſſ. med. et infimae latinit.
T. III
ſ. 512, von Ludewig im iure clientelari,
ſect. III cap.
4 ſ. 176 fg., meine kleine ſchriften
im Iten teile ſ. 161 fg., Boͤhmer in den noten
uͤber das cap. 2 X de locatione et conductione ſ. 481;
Chriſtian Heinrich Eckharts hermeneut. iuris
lib. I
cap. VIII § CCCXXXXIIII ſ. 282 fg., des frei-
herrn von Senkenberg primae lineae iuris feuda-
was firma
bedeutet?
lis prolegom. § 39. Das wort firma hat ver-
ſchidene bedeutungen. Eigentlich bedeutet es die
eß-waaren, welche von einer verpachteten ſache ent-
richtet werden, Spelmann am a. o. Der Teutſche

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[632/0680] LXIIII haubtſtuͤck vom pachten, ein half buwmanne diſem nachgeſchrebenen acker in ſynen gebrucke, tho huͤre und pacht-recht. § 4412 Was es im Mecklenburgiſchen landen mit den bauer-guͤtern fuͤr eine bewandtniß habe, lehret der neueſte Mecklenburgiſche landes-vergleich vom 18ten april 1755, in welchem der XVIIIIte artickel § 325- 327 den leibeigenen der ritter- und landſchaft ge- widmet iſt. Vermoͤge deſſelben und des XVIten artickels der reverſalien vom jare 1621 ſind die bau- ers-leute ſchuldig, die ihnen um gewiſſen pacht, oder zins eingetanen hufen, aͤcker, oder wiſen, da- fern ſie keine erbzins, oder andre gerechtigkeit zu erweiſen vermoͤgend ſind, dem eigentums-herrn auf vorgehende loskuͤndigung, wenn ſie auch ſolche vor undenklichen zeiten beſeſſen haben, unweiger- lich abzutreten und einzuraͤumen. Sihe des Chri- ſtoph Georgens Jargows einleitung zu der leh- re von den regalien, Roſtock und Wismar 1757, 4, im anhange ſ. 83 fg. § 4413 Sotane verpachtung wird auch in den alten zeiten datio ad firmam genennet, von Buri am a. o. ſ. 954 fg., Spelmann im gloſſario ſ. 231, Carl du Fresne im gloſſ. med. et infimae latinit. T. III ſ. 512, von Ludewig im iure clientelari, ſect. III cap. 4 ſ. 176 fg., meine kleine ſchriften im Iten teile ſ. 161 fg., Boͤhmer in den noten uͤber das cap. 2 X de locatione et conductione ſ. 481; Chriſtian Heinrich Eckharts hermeneut. iuris lib. I cap. VIII § CCCXXXXIIII ſ. 282 fg., des frei- herrn von Senkenberg primae lineae iuris feuda- lis prolegom. § 39. Das wort firma hat ver- ſchidene bedeutungen. Eigentlich bedeutet es die eß-waaren, welche von einer verpachteten ſache ent- richtet werden, Spelmann am a. o. Der Teutſche war was firma bedeutet?

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 632. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/680>, abgerufen am 22.11.2024.