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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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verpachten, mihten, vermihten rc
§ 4424

Jm concurse fället die lehn-waare als einewohin selbige
im concurse
gehöret?

persönliche bürde in die 4te classe, Barth dissensu
456 § 3.

§ 4425

Die Hessen und benachbarten haben die sache,was das
leih-gelt und
best-haubt
anzeiget?

aber das wort lehn-waare nicht; sondern sie nen-
nen es leih-gelt und best-haubt. Das leztere ist
ein leihe-gelt, wenn der bauer stirbt, und nicht
leibeigen ist.

§ 4426

Jm Riedeselischen füret dises leih-gelt, oderwas der her-
ren-wein-
kauf bedeu-
tet?

sotane lehn-waare den namen des herren-wein-
kaufes. Darüber ist so groser streit und viles
blutvergüßen entstanden.

§ 4427

Die regel im Riedeselischen und in hisigen ge-die regel hir-
von in den
hisigen ge-
gegenden,

genden ist: wer leih-gut hat und zins, oder pacht
gibet, der muß leih-gelt entrichten, oder darneben
einen nassen, oder trockenen weinkauf leisten.

§ 4428

Die Riedeselischen untertanen sind zu einemund im
Riedeseli-
schen,

zwifachen leih-gelte, oder herren-weinkaufe verbun-
den, nämlich dem geschwisterlichen und dem frem-
den weinkaufe.

§ 4429

Der geschwisterliche weinkauf ist zu entrichten,wenn der ge-
schwisterliche
weinkauf zu
erlegen ist?

wenn ein vater einem oder zweien kindern das gut
anschläget, und die gelter dafür selbst erhebet, oder
anweiset, oder wofern nach des vaters, oder der
mutter ableiben das geschwister einem das gut ver-
kaufet, oder sich mit gelte abfinden lässet, welches
man das geschwisterliche herausgeben nennet.

§ 4430
verpachten, mihten, vermihten ꝛc
§ 4424

Jm concurſe faͤllet die lehn-waare als einewohin ſelbige
im concurſe
gehoͤret?

perſoͤnliche buͤrde in die 4te claſſe, Barth diſſenſu
456 § 3.

§ 4425

Die Heſſen und benachbarten haben die ſache,was das
leih-gelt und
beſt-haubt
anzeiget?

aber das wort lehn-waare nicht; ſondern ſie nen-
nen es leih-gelt und beſt-haubt. Das leztere iſt
ein leihe-gelt, wenn der bauer ſtirbt, und nicht
leibeigen iſt.

§ 4426

Jm Riedeſeliſchen fuͤret diſes leih-gelt, oderwas der her-
ren-wein-
kauf bedeu-
tet?

ſotane lehn-waare den namen des herren-wein-
kaufes. Daruͤber iſt ſo groſer ſtreit und viles
blutverguͤßen entſtanden.

§ 4427

Die regel im Riedeſeliſchen und in hiſigen ge-die regel hir-
von in den
hiſigen ge-
gegenden,

genden iſt: wer leih-gut hat und zins, oder pacht
gibet, der muß leih-gelt entrichten, oder darneben
einen naſſen, oder trockenen weinkauf leiſten.

§ 4428

Die Riedeſeliſchen untertanen ſind zu einemund im
Riedeſeli-
ſchen,

zwifachen leih-gelte, oder herren-weinkaufe verbun-
den, naͤmlich dem geſchwiſterlichen und dem frem-
den weinkaufe.

§ 4429

Der geſchwiſterliche weinkauf iſt zu entrichten,wenn der ge-
ſchwiſterliche
weinkauf zu
erlegen iſt?

wenn ein vater einem oder zweien kindern das gut
anſchlaͤget, und die gelter dafuͤr ſelbſt erhebet, oder
anweiſet, oder wofern nach des vaters, oder der
mutter ableiben das geſchwiſter einem das gut ver-
kaufet, oder ſich mit gelte abfinden laͤſſet, welches
man das geſchwiſterliche herausgeben nennet.

§ 4430
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[637/0685] verpachten, mihten, vermihten ꝛc § 4424 Jm concurſe faͤllet die lehn-waare als eine perſoͤnliche buͤrde in die 4te claſſe, Barth diſſenſu 456 § 3. wohin ſelbige im concurſe gehoͤret? § 4425 Die Heſſen und benachbarten haben die ſache, aber das wort lehn-waare nicht; ſondern ſie nen- nen es leih-gelt und beſt-haubt. Das leztere iſt ein leihe-gelt, wenn der bauer ſtirbt, und nicht leibeigen iſt. was das leih-gelt und beſt-haubt anzeiget? § 4426 Jm Riedeſeliſchen fuͤret diſes leih-gelt, oder ſotane lehn-waare den namen des herren-wein- kaufes. Daruͤber iſt ſo groſer ſtreit und viles blutverguͤßen entſtanden. was der her- ren-wein- kauf bedeu- tet? § 4427 Die regel im Riedeſeliſchen und in hiſigen ge- genden iſt: wer leih-gut hat und zins, oder pacht gibet, der muß leih-gelt entrichten, oder darneben einen naſſen, oder trockenen weinkauf leiſten. die regel hir- von in den hiſigen ge- gegenden, § 4428 Die Riedeſeliſchen untertanen ſind zu einem zwifachen leih-gelte, oder herren-weinkaufe verbun- den, naͤmlich dem geſchwiſterlichen und dem frem- den weinkaufe. und im Riedeſeli- ſchen, § 4429 Der geſchwiſterliche weinkauf iſt zu entrichten, wenn ein vater einem oder zweien kindern das gut anſchlaͤget, und die gelter dafuͤr ſelbſt erhebet, oder anweiſet, oder wofern nach des vaters, oder der mutter ableiben das geſchwiſter einem das gut ver- kaufet, oder ſich mit gelte abfinden laͤſſet, welches man das geſchwiſterliche herausgeben nennet. wenn der ge- ſchwiſterliche weinkauf zu erlegen iſt? § 4430

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 637. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/685>, abgerufen am 22.11.2024.