Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite
LXIIII haubtstück vom pachten,
§ 4430
der fremde
weinkauf,

Der fremde weinkauf im Riedeselischen eräuget
sich, dafern ein gut entweder ganz, oder ein stück
davon an einen fremden verkaufet wird. Alsdann
haben der käufer und verkäufer von dem zins-
oder pacht-gute den 10ten pfennig des kauf-schillin-
ges zu erlegen.

§ 4431

Beim geschwisterlichen verkaufe hat der käufer
seinen anteil frei.

§ 4432
die verglei-
che der
Riedeseli-
schen unter-
tanen

Laut vergleiches vom 18ten febr. 1755 zalen die
Riedeselischen untertanen zum Frischborne und zu
Allenrode wegen des geschwisterlichen weinkaufes
nur drei herren-gulden vom 100, und zwar sonder
schäzung des gutes, indem der älterliche anschlag
zur maasregel dinen soll. Nicht minder ist die
farende haabe vom herren-weinkaufe frei. Bei
den übrigen güter-veräusserungen werden 10 vom
100 entrichtet.

§ 4433
des weinkau-
fes halber,

Die Riedeselische gemeine Dirlammen ver-
gliche sich 1754 vom geschwisterlichen herren-wein-
kaufe 5 Frankfurter gulden vom 100 zu bezalen.
Beim fremden weinkaufe sind 10 herren-gulden
vom 100 zu lifern. Sihe die beilagen zur ge-
druckten quadruplic in sachen des gerichtes Engel-
rod wider die herren Riedesel so wohl freiherren
zu Eisenbach.

§ 4434
woher dise
abgiften zu
leiten sind?

Dise abgiften sind teils ausflüsse der ehemali-
gen, oder noch vorwärenden leibeigenschaft, teils die
wirkung, daß der bauer kein erbrecht hatte, und
dem nach seinem guts-herrn für die einwilligung
etwas abgeben muste.

§ 4435
LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
§ 4430
der fremde
weinkauf,

Der fremde weinkauf im Riedeſeliſchen eraͤuget
ſich, dafern ein gut entweder ganz, oder ein ſtuͤck
davon an einen fremden verkaufet wird. Alsdann
haben der kaͤufer und verkaͤufer von dem zins-
oder pacht-gute den 10ten pfennig des kauf-ſchillin-
ges zu erlegen.

§ 4431

Beim geſchwiſterlichen verkaufe hat der kaͤufer
ſeinen anteil frei.

§ 4432
die verglei-
che der
Riedeſeli-
ſchen unter-
tanen

Laut vergleiches vom 18ten febr. 1755 zalen die
Riedeſeliſchen untertanen zum Friſchborne und zu
Allenrode wegen des geſchwiſterlichen weinkaufes
nur drei herren-gulden vom 100, und zwar ſonder
ſchaͤzung des gutes, indem der aͤlterliche anſchlag
zur maasregel dinen ſoll. Nicht minder iſt die
farende haabe vom herren-weinkaufe frei. Bei
den uͤbrigen guͤter-veraͤuſſerungen werden 10 vom
100 entrichtet.

§ 4433
des weinkau-
fes halber,

Die Riedeſeliſche gemeine Dirlammen ver-
gliche ſich 1754 vom geſchwiſterlichen herren-wein-
kaufe 5 Frankfurter gulden vom 100 zu bezalen.
Beim fremden weinkaufe ſind 10 herren-gulden
vom 100 zu lifern. Sihe die beilagen zur ge-
druckten quadruplic in ſachen des gerichtes Engel-
rod wider die herren Riedeſel ſo wohl freiherren
zu Eiſenbach.

§ 4434
woher diſe
abgiften zu
leiten ſind?

Diſe abgiften ſind teils ausfluͤſſe der ehemali-
gen, oder noch vorwaͤrenden leibeigenſchaft, teils die
wirkung, daß der bauer kein erbrecht hatte, und
dem nach ſeinem guts-herrn fuͤr die einwilligung
etwas abgeben muſte.

§ 4435
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0686" n="638"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LXIIII</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck vom pachten,</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4430</head><lb/>
            <note place="left">der fremde<lb/>
weinkauf,</note>
            <p>Der fremde weinkauf im Riede&#x017F;eli&#x017F;chen era&#x0364;uget<lb/>
&#x017F;ich, dafern ein gut entweder ganz, oder ein &#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
davon an einen fremden verkaufet wird. Alsdann<lb/>
haben der ka&#x0364;ufer und verka&#x0364;ufer von dem zins-<lb/>
oder pacht-gute den 10ten pfennig des kauf-&#x017F;chillin-<lb/>
ges zu erlegen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4431</head><lb/>
            <p>Beim ge&#x017F;chwi&#x017F;terlichen verkaufe hat der ka&#x0364;ufer<lb/>
&#x017F;einen anteil frei.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4432</head><lb/>
            <note place="left">die verglei-<lb/><hi rendition="#g">che der</hi><lb/>
Riede&#x017F;eli-<lb/>
&#x017F;chen unter-<lb/>
tanen</note>
            <p>Laut vergleiches vom 18ten febr. 1755 zalen die<lb/>
Riede&#x017F;eli&#x017F;chen untertanen zum Fri&#x017F;chborne und zu<lb/>
Allenrode wegen des ge&#x017F;chwi&#x017F;terlichen weinkaufes<lb/>
nur drei herren-gulden vom 100, und zwar &#x017F;onder<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;zung des gutes, indem der a&#x0364;lterliche an&#x017F;chlag<lb/>
zur maasregel dinen &#x017F;oll. Nicht minder i&#x017F;t die<lb/>
farende haabe vom herren-weinkaufe frei. Bei<lb/>
den u&#x0364;brigen gu&#x0364;ter-vera&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erungen werden 10 vom<lb/>
100 entrichtet.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4433</head><lb/>
            <note place="left">des weinkau-<lb/>
fes halber,</note>
            <p>Die Riede&#x017F;eli&#x017F;che gemeine Dirlammen ver-<lb/>
gliche &#x017F;ich 1754 vom ge&#x017F;chwi&#x017F;terlichen herren-wein-<lb/>
kaufe 5 Frankfurter gulden vom 100 zu bezalen.<lb/>
Beim fremden weinkaufe &#x017F;ind 10 herren-gulden<lb/>
vom 100 zu lifern. Sihe die beilagen zur ge-<lb/>
druckten quadruplic in &#x017F;achen des gerichtes Engel-<lb/>
rod wider die herren Riede&#x017F;el &#x017F;o wohl freiherren<lb/>
zu Ei&#x017F;enbach.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4434</head><lb/>
            <note place="left">woher di&#x017F;e<lb/>
abgiften zu<lb/>
leiten &#x017F;ind?</note>
            <p>Di&#x017F;e abgiften &#x017F;ind teils ausflu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e der ehemali-<lb/>
gen, oder noch vorwa&#x0364;renden leibeigen&#x017F;chaft, teils die<lb/>
wirkung, daß der bauer kein erbrecht hatte, und<lb/>
dem nach &#x017F;einem guts-herrn fu&#x0364;r die einwilligung<lb/>
etwas abgeben mu&#x017F;te.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§ 4435</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[638/0686] LXIIII haubtſtuͤck vom pachten, § 4430 Der fremde weinkauf im Riedeſeliſchen eraͤuget ſich, dafern ein gut entweder ganz, oder ein ſtuͤck davon an einen fremden verkaufet wird. Alsdann haben der kaͤufer und verkaͤufer von dem zins- oder pacht-gute den 10ten pfennig des kauf-ſchillin- ges zu erlegen. § 4431 Beim geſchwiſterlichen verkaufe hat der kaͤufer ſeinen anteil frei. § 4432 Laut vergleiches vom 18ten febr. 1755 zalen die Riedeſeliſchen untertanen zum Friſchborne und zu Allenrode wegen des geſchwiſterlichen weinkaufes nur drei herren-gulden vom 100, und zwar ſonder ſchaͤzung des gutes, indem der aͤlterliche anſchlag zur maasregel dinen ſoll. Nicht minder iſt die farende haabe vom herren-weinkaufe frei. Bei den uͤbrigen guͤter-veraͤuſſerungen werden 10 vom 100 entrichtet. § 4433 Die Riedeſeliſche gemeine Dirlammen ver- gliche ſich 1754 vom geſchwiſterlichen herren-wein- kaufe 5 Frankfurter gulden vom 100 zu bezalen. Beim fremden weinkaufe ſind 10 herren-gulden vom 100 zu lifern. Sihe die beilagen zur ge- druckten quadruplic in ſachen des gerichtes Engel- rod wider die herren Riedeſel ſo wohl freiherren zu Eiſenbach. § 4434 Diſe abgiften ſind teils ausfluͤſſe der ehemali- gen, oder noch vorwaͤrenden leibeigenſchaft, teils die wirkung, daß der bauer kein erbrecht hatte, und dem nach ſeinem guts-herrn fuͤr die einwilligung etwas abgeben muſte. § 4435

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/686
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 638. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/686>, abgerufen am 22.11.2024.