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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LXIIII haubtstück vom pachten,
§ 4458
exempel von
pachten.

Jm jare 1284 wurde von dem vormaligen klo-
ster zu Schiffenberg, unfern Gisen, Wilhern und
Ludewigen, gebrüdern von Cruppach, eine hube
landes, nebst dem hause und hofe bei Cruppach,
(ein ehemaliges dorf bei Gisen) auf lebenslang in
bestand gegeben, folglich behilte das kloster das ei-
gentum, gestalt es eine colonia simplex war, von
Ludolf
im IIten bande der obseruationum und
Struben de iure Villicorum. Die beständer sollten
järlich vir malder korns Wezlarischen maases, drei
hanen, so vil gänse und drei fastnachts-hüner lifern,
imgleichen im dritten jare XV groschen am pacht-
gelte erlegen. Nicht minder wurde zugleich aus-
bedungen, daß wenn einer von beiden verstürbe,
auch das beste haubt getaidiget werde, darnebst der
überbleibende einen malder kornes zum vorheuer,
das ist, als eine angift zum weinkaufe, lifern sollte.
Nach des lezten ableben müste zwar die hufe lan-
des an das kloster zurückfallen, iedoch des hofman-
nes erben die ober-besserung vergütet werden.

§ 4459
pachte um die

Jm jare 1307 verpachtete gedachtes kloster im
Schiffenberg einen hof im Hüttenberge, zu Leige-
stern, insgemein Lähstern, bei Gisen, um die hälf-
te aller gezogenen früchte, 2 gänse, auch 2 hanen
und 2 fastnachts-hüner, nebst andern abgaben und
dem besten haubte, auch den blut-zehnten, und der
azung zur erndte-zeit auf 12 jare, nach deren ab-
lauf der hof dem kloster wieder frei anheim fallen
sollte.

§ 4460
hälfte,

Eben dieses kloster verpachtete 1310 auf 12 jare,
einem Wezlarischen bürger Conraden und seinem

eheweibe
LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
§ 4458
exempel von
pachten.

Jm jare 1284 wurde von dem vormaligen klo-
ſter zu Schiffenberg, unfern Giſen, Wilhern und
Ludewigen, gebruͤdern von Cruppach, eine hube
landes, nebſt dem hauſe und hofe bei Cruppach,
(ein ehemaliges dorf bei Giſen) auf lebenslang in
beſtand gegeben, folglich behilte das kloſter das ei-
gentum, geſtalt es eine colonia ſimplex war, von
Ludolf
im IIten bande der obſeruationum und
Struben de iure Villicorum. Die beſtaͤnder ſollten
jaͤrlich vir malder korns Wezlariſchen maaſes, drei
hanen, ſo vil gaͤnſe und drei faſtnachts-huͤner lifern,
imgleichen im dritten jare XV groſchen am pacht-
gelte erlegen. Nicht minder wurde zugleich aus-
bedungen, daß wenn einer von beiden verſtuͤrbe,
auch das beſte haubt getaidiget werde, darnebſt der
uͤberbleibende einen malder kornes zum vorheuer,
das iſt, als eine angift zum weinkaufe, lifern ſollte.
Nach des lezten ableben muͤſte zwar die hufe lan-
des an das kloſter zuruͤckfallen, iedoch des hofman-
nes erben die ober-beſſerung verguͤtet werden.

§ 4459
pachte um die

Jm jare 1307 verpachtete gedachtes kloſter im
Schiffenberg einen hof im Huͤttenberge, zu Leige-
ſtern, insgemein Laͤhſtern, bei Giſen, um die haͤlf-
te aller gezogenen fruͤchte, 2 gaͤnſe, auch 2 hanen
und 2 faſtnachts-huͤner, nebſt andern abgaben und
dem beſten haubte, auch den blut-zehnten, und der
azung zur erndte-zeit auf 12 jare, nach deren ab-
lauf der hof dem kloſter wieder frei anheim fallen
ſollte.

§ 4460
haͤlfte,

Eben dieſes kloſter verpachtete 1310 auf 12 jare,
einem Wezlariſchen buͤrger Conraden und ſeinem

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[646/0694] LXIIII haubtſtuͤck vom pachten, § 4458 Jm jare 1284 wurde von dem vormaligen klo- ſter zu Schiffenberg, unfern Giſen, Wilhern und Ludewigen, gebruͤdern von Cruppach, eine hube landes, nebſt dem hauſe und hofe bei Cruppach, (ein ehemaliges dorf bei Giſen) auf lebenslang in beſtand gegeben, folglich behilte das kloſter das ei- gentum, geſtalt es eine colonia ſimplex war, von Ludolf im IIten bande der obſeruationum und Struben de iure Villicorum. Die beſtaͤnder ſollten jaͤrlich vir malder korns Wezlariſchen maaſes, drei hanen, ſo vil gaͤnſe und drei faſtnachts-huͤner lifern, imgleichen im dritten jare XV groſchen am pacht- gelte erlegen. Nicht minder wurde zugleich aus- bedungen, daß wenn einer von beiden verſtuͤrbe, auch das beſte haubt getaidiget werde, darnebſt der uͤberbleibende einen malder kornes zum vorheuer, das iſt, als eine angift zum weinkaufe, lifern ſollte. Nach des lezten ableben muͤſte zwar die hufe lan- des an das kloſter zuruͤckfallen, iedoch des hofman- nes erben die ober-beſſerung verguͤtet werden. § 4459 Jm jare 1307 verpachtete gedachtes kloſter im Schiffenberg einen hof im Huͤttenberge, zu Leige- ſtern, insgemein Laͤhſtern, bei Giſen, um die haͤlf- te aller gezogenen fruͤchte, 2 gaͤnſe, auch 2 hanen und 2 faſtnachts-huͤner, nebſt andern abgaben und dem beſten haubte, auch den blut-zehnten, und der azung zur erndte-zeit auf 12 jare, nach deren ab- lauf der hof dem kloſter wieder frei anheim fallen ſollte. § 4460 Eben dieſes kloſter verpachtete 1310 auf 12 jare, einem Wezlariſchen buͤrger Conraden und ſeinem eheweibe

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 646. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/694>, abgerufen am 22.11.2024.