Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

verpachten, mihten, vermihten etc.

sind. Jn den Braunschweigischen landen sind die
schäfereien öfters nach maier- und erb-maier-
rechte verlihen.

§ 4455

Sotanes recht des erb-maiers, heisset das erb-was das erb-
maier-recht
ist?
maier-recht, Just Hahn vom erb-maier-recht cap.
VI des Isten buches und erstrecket sich auf alle nu-
zungen der vermaierten sache. Es ist dasselbe ein
dingliches recht, welches iedoch der erb-maier one
des guts-herrns bewilligung und vorbewust nicht
verändern kan, Kur-Baierisches land-recht tit. XXI
art. XV. David George Struben hat einen
gründlichen bericht vom abmaierungs-rechte für-
nämlich im stifte Hirdesheim 1730 fol. ausgehen
lassen, und darin das erb-recht der maier zu be-
haubten gesucht.

§ 4456

Diser handel gehöret unter die verbriften ge-diser handel
wird verbri-
fet.
dinge, anerwogen eine verbrifung hirbei gestiftet
wird, Kur-Baierisches land-recht tit. XXI art. III,
VI, XIIII fg.

§ 4457

Sonst hält man zu Berlin, wie auch zurob der erb-
pacht zu-
träglich ist?
Weilburg dafür, daß die wüsten güter, oder deren
die inhaber verdorben, oder z. e. nach America ge-
zogen sind, vermittels der erb-pachtung am besten
angebauet werden könnten; dafern man den an-
kömmlingen, oder andren einwonern die äcker, wi-
sen, hütungen, fischereien, dorf-gerechtigkeiten, ge-
bäude, schiff und geschirr denen unentgeltlich anwi-
se, welche das schuldige leisten, und deshalber vor-
stand machen können, Mylius im Vten teile, IIIten
abschnitte IIten cap. s. 3461, Beckmann s. 632.
Andre halten den erb-pacht für nachteilig, von
Justi am a. o.

§ 4458

S s 3

verpachten, mihten, vermihten ꝛc.

ſind. Jn den Braunſchweigiſchen landen ſind die
ſchaͤfereien oͤfters nach maier- und erb-maier-
rechte verlihen.

§ 4455

Sotanes recht des erb-maiers, heiſſet das erb-was das erb-
maier-recht
iſt?
maier-recht, Juſt Hahn vom erb-maier-recht cap.
VI des Iſten buches und erſtrecket ſich auf alle nu-
zungen der vermaierten ſache. Es iſt daſſelbe ein
dingliches recht, welches iedoch der erb-maier one
des guts-herrns bewilligung und vorbewuſt nicht
veraͤndern kan, Kur-Baieriſches land-recht tit. XXI
art. XV. David George Struben hat einen
gruͤndlichen bericht vom abmaierungs-rechte fuͤr-
naͤmlich im ſtifte Hirdesheim 1730 fol. ausgehen
laſſen, und darin das erb-recht der maier zu be-
haubten geſucht.

§ 4456

Diſer handel gehoͤret unter die verbriften ge-diſer handel
wird verbri-
fet.
dinge, anerwogen eine verbrifung hirbei geſtiftet
wird, Kur-Baieriſches land-recht tit. XXI art. III,
VI, XIIII fg.

§ 4457

Sonſt haͤlt man zu Berlin, wie auch zurob der erb-
pacht zu-
traͤglich iſt?
Weilburg dafuͤr, daß die wuͤſten guͤter, oder deren
die inhaber verdorben, oder z. e. nach America ge-
zogen ſind, vermittels der erb-pachtung am beſten
angebauet werden koͤnnten; dafern man den an-
koͤmmlingen, oder andren einwonern die aͤcker, wi-
ſen, huͤtungen, fiſchereien, dorf-gerechtigkeiten, ge-
baͤude, ſchiff und geſchirr denen unentgeltlich anwi-
ſe, welche das ſchuldige leiſten, und deshalber vor-
ſtand machen koͤnnen, Mylius im Vten teile, IIIten
abſchnitte IIten cap. ſ. 3461, Beckmann ſ. 632.
Andre halten den erb-pacht fuͤr nachteilig, von
Juſti am a. o.

§ 4458

S s 3

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0693" n="645"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">verpachten, mihten, vermihten &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
&#x017F;ind. Jn den Braun&#x017F;chweigi&#x017F;chen landen &#x017F;ind die<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;fereien o&#x0364;fters nach maier- und erb-maier-<lb/>
rechte verlihen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4455</head><lb/>
            <p>Sotanes recht des erb-maiers, hei&#x017F;&#x017F;et das erb-<note place="right">was das erb-<lb/>
maier-recht<lb/>
i&#x017F;t?</note><lb/>
maier-recht, <hi rendition="#fr">Ju&#x017F;t Hahn</hi> vom erb-maier-recht cap.<lb/><hi rendition="#aq">VI</hi> des <hi rendition="#aq">I</hi>&#x017F;ten buches und er&#x017F;trecket &#x017F;ich auf alle nu-<lb/>
zungen der vermaierten &#x017F;ache. Es i&#x017F;t da&#x017F;&#x017F;elbe ein<lb/>
dingliches recht, welches iedoch der erb-maier one<lb/>
des guts-herrns bewilligung und vorbewu&#x017F;t nicht<lb/>
vera&#x0364;ndern kan, Kur-Baieri&#x017F;ches land-recht tit. <hi rendition="#aq">XXI</hi><lb/>
art. <hi rendition="#aq">XV.</hi> <hi rendition="#fr">David George Struben</hi> hat einen<lb/>
gru&#x0364;ndlichen bericht vom abmaierungs-rechte fu&#x0364;r-<lb/>
na&#x0364;mlich im &#x017F;tifte Hirdesheim 1730 fol. ausgehen<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en, und darin das erb-recht der maier zu be-<lb/>
haubten ge&#x017F;ucht.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4456</head><lb/>
            <p>Di&#x017F;er handel geho&#x0364;ret unter die verbriften ge-<note place="right">di&#x017F;er handel<lb/>
wird verbri-<lb/>
fet.</note><lb/>
dinge, anerwogen eine verbrifung hirbei ge&#x017F;tiftet<lb/>
wird, Kur-Baieri&#x017F;ches land-recht tit. <hi rendition="#aq">XXI</hi> art. <hi rendition="#aq">III,<lb/>
VI, XIIII</hi> fg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4457</head><lb/>
            <p>Son&#x017F;t ha&#x0364;lt man zu Berlin, wie auch zur<note place="right">ob der erb-<lb/>
pacht zu-<lb/>
tra&#x0364;glich i&#x017F;t?</note><lb/>
Weilburg dafu&#x0364;r, daß die wu&#x0364;&#x017F;ten gu&#x0364;ter, oder deren<lb/>
die inhaber verdorben, oder z. e. nach America ge-<lb/>
zogen &#x017F;ind, vermittels der erb-pachtung am be&#x017F;ten<lb/>
angebauet werden ko&#x0364;nnten; dafern man den an-<lb/>
ko&#x0364;mmlingen, oder andren einwonern die a&#x0364;cker, wi-<lb/>
&#x017F;en, hu&#x0364;tungen, fi&#x017F;chereien, dorf-gerechtigkeiten, ge-<lb/>
ba&#x0364;ude, &#x017F;chiff und ge&#x017F;chirr denen unentgeltlich anwi-<lb/>
&#x017F;e, welche das &#x017F;chuldige lei&#x017F;ten, und deshalber vor-<lb/>
&#x017F;tand machen ko&#x0364;nnen, <hi rendition="#fr">Mylius</hi> im <hi rendition="#aq">V</hi>ten teile, <hi rendition="#aq">III</hi>ten<lb/>
ab&#x017F;chnitte <hi rendition="#aq">II</hi>ten cap. &#x017F;. 3461, <hi rendition="#fr">Beckmann</hi> &#x017F;. 632.<lb/>
Andre halten den erb-pacht fu&#x0364;r nachteilig, <hi rendition="#fr">von<lb/>
Ju&#x017F;ti</hi> am a. o.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">S s 3</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">§ 4458</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[645/0693] verpachten, mihten, vermihten ꝛc. ſind. Jn den Braunſchweigiſchen landen ſind die ſchaͤfereien oͤfters nach maier- und erb-maier- rechte verlihen. § 4455 Sotanes recht des erb-maiers, heiſſet das erb- maier-recht, Juſt Hahn vom erb-maier-recht cap. VI des Iſten buches und erſtrecket ſich auf alle nu- zungen der vermaierten ſache. Es iſt daſſelbe ein dingliches recht, welches iedoch der erb-maier one des guts-herrns bewilligung und vorbewuſt nicht veraͤndern kan, Kur-Baieriſches land-recht tit. XXI art. XV. David George Struben hat einen gruͤndlichen bericht vom abmaierungs-rechte fuͤr- naͤmlich im ſtifte Hirdesheim 1730 fol. ausgehen laſſen, und darin das erb-recht der maier zu be- haubten geſucht. was das erb- maier-recht iſt? § 4456 Diſer handel gehoͤret unter die verbriften ge- dinge, anerwogen eine verbrifung hirbei geſtiftet wird, Kur-Baieriſches land-recht tit. XXI art. III, VI, XIIII fg. diſer handel wird verbri- fet. § 4457 Sonſt haͤlt man zu Berlin, wie auch zur Weilburg dafuͤr, daß die wuͤſten guͤter, oder deren die inhaber verdorben, oder z. e. nach America ge- zogen ſind, vermittels der erb-pachtung am beſten angebauet werden koͤnnten; dafern man den an- koͤmmlingen, oder andren einwonern die aͤcker, wi- ſen, huͤtungen, fiſchereien, dorf-gerechtigkeiten, ge- baͤude, ſchiff und geſchirr denen unentgeltlich anwi- ſe, welche das ſchuldige leiſten, und deshalber vor- ſtand machen koͤnnen, Mylius im Vten teile, IIIten abſchnitte IIten cap. ſ. 3461, Beckmann ſ. 632. Andre halten den erb-pacht fuͤr nachteilig, von Juſti am a. o. ob der erb- pacht zu- traͤglich iſt? § 4458 S s 3

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/693
Zitationshilfe:	Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 645. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/693>, abgerufen am 16.07.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.