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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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verpachten, mihten, vermihten, etc.
werden. Da aber einem ein beutel-lehn, erb-ein hand-lon
genommen
werden soll?

recht und leib-geding, oder herrn-gunst, oder auf
mehr als 3 jare eine sache in bestand gegeben wird,
mag zwar ein anfall genommen werden, aber die
verstiftung soll in brifen gegen revers beschehen,
oder solche nur für eine blose frei-stift, oder für ein
bestand auf ein jar gehalten werden.

§ 4489

Nicht minder zeiget sich ein unterschid: 4) we-wie es we-
gen der rück-
ständigen
zinsen gehal-
ten worden
ist?

gen der heraustreibung der rückständigen zinsen.
Diser halben konnte sich der verleiher selbst helfen,
auch den pacht-bauer pfänden, nicht minder solchen
vom gute treiben, folglich selbst richter zu seyn,
Heinrich Hildebrands disp. de iurisdictione em-
phyteusi German. adnexa
cap. II, Schilter de cu-
riis dominicalibus § X
und XXII, Links cons. IIII
num. 69 fgg. Dises gehet aber nach den Römi-
schen rechten nicht an, Barth im dissensu 571.

§ 4490

Aus sotanem zwang-rechte sind nach und nachdie hiraus
entstandenen
gerichtbar-
keiten,

verschidene gerichtbarkeiten entstanden, z. e. die
huben-gerichte, vogteien, eigen-herrschaften, wel-
che über die zins-leute erkenneten (§ 1950), Pu-
fendorf
de iurisdictione Germ. P. III sect. III
cap. II § XX s. 747, George Heinr. Link im
responso IIII, num. 69 s. 29, Wurfbain in addit.
ad different. iur. ciu. et Nor.,
Wölker im Iten
bande der anmerkungen über die Nürnbergische
stadt-reformation s. 285 fg., Hildebrand am a.
o. cap. II, Herm. Ad. Meinders de iurisdict. co-
lonaria et curiis dominicalibus vet. Franc. et Sax.

§ 4491

Besage der Nürnbergischen stadt-reformationdie zwangs-
mittel nach
der Nürn-

tit. 23 lex 9 haben die eigen-herrschaften wider ire

erb-
II teil. T t

verpachten, mihten, vermihten, ꝛc.
werden. Da aber einem ein beutel-lehn, erb-ein hand-lon
genommen
werden ſoll?

recht und leib-geding, oder herrn-gunſt, oder auf
mehr als 3 jare eine ſache in beſtand gegeben wird,
mag zwar ein anfall genommen werden, aber die
verſtiftung ſoll in brifen gegen revers beſchehen,
oder ſolche nur fuͤr eine bloſe frei-ſtift, oder fuͤr ein
beſtand auf ein jar gehalten werden.

§ 4489

Nicht minder zeiget ſich ein unterſchid: 4) we-wie es we-
gen der ruͤck-
ſtaͤndigen
zinſen gehal-
ten worden
iſt?

gen der heraustreibung der ruͤckſtaͤndigen zinſen.
Diſer halben konnte ſich der verleiher ſelbſt helfen,
auch den pacht-bauer pfaͤnden, nicht minder ſolchen
vom gute treiben, folglich ſelbſt richter zu ſeyn,
Heinrich Hildebrands diſp. de iurisdictione em-
phyteuſi German. adnexa
cap. II, Schilter de cu-
riis dominicalibus § X
und XXII, Links conſ. IIII
num. 69 fgg. Diſes gehet aber nach den Roͤmi-
ſchen rechten nicht an, Barth im diſſenſu 571.

§ 4490

Aus ſotanem zwang-rechte ſind nach und nachdie hiraus
entſtandenen
gerichtbar-
keiten,

verſchidene gerichtbarkeiten entſtanden, z. e. die
huben-gerichte, vogteien, eigen-herrſchaften, wel-
che uͤber die zins-leute erkenneten (§ 1950), Pu-
fendorf
de iurisdictione Germ. P. III ſect. III
cap. II § XX ſ. 747, George Heinr. Link im
reſponſo IIII, num. 69 ſ. 29, Wurfbain in addit.
ad different. iur. ciu. et Nor.,
Woͤlker im Iten
bande der anmerkungen uͤber die Nuͤrnbergiſche
ſtadt-reformation ſ. 285 fg., Hildebrand am a.
o. cap. II, Herm. Ad. Meinders de iurisdict. co-
lonaria et curiis dominicalibus vet. Franc. et Sax.

§ 4491

Beſage der Nuͤrnbergiſchen ſtadt-reformationdie zwangs-
mittel nach
der Nuͤrn-

tit. 23 lex 9 haben die eigen-herrſchaften wider ire

erb-
II teil. T t
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[657/0705] verpachten, mihten, vermihten, ꝛc. werden. Da aber einem ein beutel-lehn, erb- recht und leib-geding, oder herrn-gunſt, oder auf mehr als 3 jare eine ſache in beſtand gegeben wird, mag zwar ein anfall genommen werden, aber die verſtiftung ſoll in brifen gegen revers beſchehen, oder ſolche nur fuͤr eine bloſe frei-ſtift, oder fuͤr ein beſtand auf ein jar gehalten werden. ein hand-lon genommen werden ſoll? § 4489 Nicht minder zeiget ſich ein unterſchid: 4) we- gen der heraustreibung der ruͤckſtaͤndigen zinſen. Diſer halben konnte ſich der verleiher ſelbſt helfen, auch den pacht-bauer pfaͤnden, nicht minder ſolchen vom gute treiben, folglich ſelbſt richter zu ſeyn, Heinrich Hildebrands diſp. de iurisdictione em- phyteuſi German. adnexa cap. II, Schilter de cu- riis dominicalibus § X und XXII, Links conſ. IIII num. 69 fgg. Diſes gehet aber nach den Roͤmi- ſchen rechten nicht an, Barth im diſſenſu 571. wie es we- gen der ruͤck- ſtaͤndigen zinſen gehal- ten worden iſt? § 4490 Aus ſotanem zwang-rechte ſind nach und nach verſchidene gerichtbarkeiten entſtanden, z. e. die huben-gerichte, vogteien, eigen-herrſchaften, wel- che uͤber die zins-leute erkenneten (§ 1950), Pu- fendorf de iurisdictione Germ. P. III ſect. III cap. II § XX ſ. 747, George Heinr. Link im reſponſo IIII, num. 69 ſ. 29, Wurfbain in addit. ad different. iur. ciu. et Nor., Woͤlker im Iten bande der anmerkungen uͤber die Nuͤrnbergiſche ſtadt-reformation ſ. 285 fg., Hildebrand am a. o. cap. II, Herm. Ad. Meinders de iurisdict. co- lonaria et curiis dominicalibus vet. Franc. et Sax. die hiraus entſtandenen gerichtbar- keiten, § 4491 Beſage der Nuͤrnbergiſchen ſtadt-reformation tit. 23 lex 9 haben die eigen-herrſchaften wider ire erb- die zwangs- mittel nach der Nuͤrn- II teil. T t

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 657. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/705>, abgerufen am 22.11.2024.