die unter las- sung der leihe- erneuerung wirket deren verlust,
2) Wenn die leihe nicht erneuert, vilmehr ver- absäumet wird (§ 4441), Beck § XXI. Jmmit- tels fället nach dem tode des erbzins-mannes das gut eigentlich dem erbzins-herrn wieder zu, wo- fern die erben des erb-beständers die erb-leihe nicht erneuern, von Ludewig gelehrter anzeigen T. II, s. 336. Ausser dem müssen dergleichen erb-bestän- der auch wohl nach dem beispile der lehne die erb- pflicht leisten, Nürnbergische stadt-reformation, tit. 23 lex 13, Beck § XXI s. 27, Veraciusde con- suetud. Bamberg. tit. de emphyt. qu. 4 s. 52. Un- terdessen irren diejenigen rechts-gelehrten, so vil die lehns- oder leih-erneuerung betrift, welche dafür halten, daß selbige nur bei veränderung des leih- mannes plaz habe. Vilmehr ist nach der regel gewiß, daß sowohl bei veränderung des guts-herrn, als auch des leih-mannes die erneuerung beschehen müsse.
§ 4497
3) Wenn der erb-beständer die erb-leihe ver- imgleichen die verschlim- merung der erb-leihe,schlimmert, oder die gerechtigkeit mißbrauchet (§ 1947 num. V), Kur-Baierisches land-recht tit. 21 art. 5, 16, 17, art. 18. Sihe iedoch die Nürnbergische stadt-reformation, tit. 23 lex 14, Beck am a. o. s. 31 fg. Wenn also derselbe die erb-leihe verwirket, wird er nicht allein des leihe- gutes, sondern auch der besserung verlustig, Solm- sisches land-recht im IIten teile tit. VI § zum fünften etc., Orth im IIten teile tit. XV § XIIII s. 288 fgg.
§ 4498
ferner der ab- zug one wil- len der herr- schaft,
4) Wenn selbiger von dem gute one wissen und willen seiner herrschaft zihet, verliret er sein recht, Kur-Baierisches land-recht tit. 21 art. 16.
§ 4499
LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
§ 4496
die unter laſ- ſung der leihe- erneuerung wirket deren verluſt,
2) Wenn die leihe nicht erneuert, vilmehr ver- abſaͤumet wird (§ 4441), Beck § XXI. Jmmit- tels faͤllet nach dem tode des erbzins-mannes das gut eigentlich dem erbzins-herrn wieder zu, wo- fern die erben des erb-beſtaͤnders die erb-leihe nicht erneuern, von Ludewig gelehrter anzeigen T. II, ſ. 336. Auſſer dem muͤſſen dergleichen erb-beſtaͤn- der auch wohl nach dem beiſpile der lehne die erb- pflicht leiſten, Nuͤrnbergiſche ſtadt-reformation, tit. 23 lex 13, Beck § XXI ſ. 27, Veraciusde con- ſuetud. Bamberg. tit. de emphyt. qu. 4 ſ. 52. Un- terdeſſen irren diejenigen rechts-gelehrten, ſo vil die lehns- oder leih-erneuerung betrift, welche dafuͤr halten, daß ſelbige nur bei veraͤnderung des leih- mannes plaz habe. Vilmehr iſt nach der regel gewiß, daß ſowohl bei veraͤnderung des guts-herrn, als auch des leih-mannes die erneuerung beſchehen muͤſſe.
§ 4497
3) Wenn der erb-beſtaͤnder die erb-leihe ver- imgleichen die verſchlim- merung der erb-leihe,ſchlimmert, oder die gerechtigkeit mißbrauchet (§ 1947 num. V), Kur-Baieriſches land-recht tit. 21 art. 5, 16, 17, art. 18. Sihe iedoch die Nuͤrnbergiſche ſtadt-reformation, tit. 23 lex 14, Beck am a. o. ſ. 31 fg. Wenn alſo derſelbe die erb-leihe verwirket, wird er nicht allein des leihe- gutes, ſondern auch der beſſerung verluſtig, Solm- ſiſches land-recht im IIten teile tit. VI § zum fuͤnften ꝛc., Orth im IIten teile tit. XV § XIIII ſ. 288 fgg.
§ 4498
ferner der ab- zug one wil- len der herr- ſchaft,
4) Wenn ſelbiger von dem gute one wiſſen und willen ſeiner herrſchaft zihet, verliret er ſein recht, Kur-Baieriſches land-recht tit. 21 art. 16.
§ 4499
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0708"n="660"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">LXIIII</hi> haubtſtuͤck vom pachten,</hi></fw><lb/><divn="3"><head>§ 4496</head><lb/><noteplace="left">die unter laſ-<lb/>ſung der leihe-<lb/>
erneuerung<lb/>
wirket deren<lb/>
verluſt,</note><p>2) Wenn die leihe nicht erneuert, vilmehr ver-<lb/>
abſaͤumet wird (§ 4441), <hirendition="#fr">Beck</hi> § <hirendition="#aq">XXI.</hi> Jmmit-<lb/>
tels faͤllet nach dem tode des erbzins-mannes das<lb/>
gut eigentlich dem erbzins-herrn wieder zu, wo-<lb/>
fern die erben des erb-beſtaͤnders die erb-leihe nicht<lb/>
erneuern, <hirendition="#fr">von Ludewig</hi> gelehrter anzeigen <hirendition="#aq">T. II,</hi><lb/>ſ. 336. Auſſer dem muͤſſen dergleichen erb-beſtaͤn-<lb/>
der auch wohl nach dem beiſpile der lehne die erb-<lb/>
pflicht leiſten, Nuͤrnbergiſche ſtadt-reformation,<lb/>
tit. 23 lex 13, <hirendition="#fr">Beck</hi> § <hirendition="#aq">XXI</hi>ſ. 27, <hirendition="#fr">Veracius</hi><hirendition="#aq">de con-<lb/>ſuetud. Bamberg.</hi> tit. <hirendition="#aq">de emphyt. qu.</hi> 4 ſ. 52. Un-<lb/>
terdeſſen irren diejenigen rechts-gelehrten, ſo vil die<lb/>
lehns- oder leih-erneuerung betrift, welche dafuͤr<lb/>
halten, daß ſelbige nur bei veraͤnderung des leih-<lb/>
mannes plaz habe. Vilmehr iſt nach der regel<lb/>
gewiß, daß ſowohl bei veraͤnderung des guts-herrn,<lb/>
als auch des leih-mannes die erneuerung beſchehen<lb/>
muͤſſe.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 4497</head><lb/><p>3) Wenn der erb-beſtaͤnder die erb-leihe ver-<lb/><noteplace="left">imgleichen<lb/>
die verſchlim-<lb/>
merung der<lb/>
erb-leihe,</note>ſchlimmert, oder die gerechtigkeit mißbrauchet<lb/>
(§ 1947 num. <hirendition="#aq">V</hi>), Kur-Baieriſches land-recht<lb/>
tit. 21 art. 5, 16, 17, art. 18. Sihe iedoch die<lb/>
Nuͤrnbergiſche ſtadt-reformation, tit. 23 lex 14,<lb/><hirendition="#fr">Beck</hi> am a. o. ſ. 31 fg. Wenn alſo derſelbe die<lb/>
erb-leihe verwirket, wird er nicht allein des leihe-<lb/>
gutes, ſondern auch der beſſerung verluſtig, Solm-<lb/>ſiſches land-recht im <hirendition="#aq">II</hi>ten teile tit. <hirendition="#aq">VI</hi> § zum<lb/>
fuͤnften ꝛc., <hirendition="#fr">Orth</hi> im <hirendition="#aq">II</hi>ten teile tit. <hirendition="#aq">XV § XIIII</hi><lb/>ſ. 288 fgg.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 4498</head><lb/><noteplace="left">ferner der ab-<lb/>
zug one wil-<lb/>
len der herr-<lb/>ſchaft,</note><p>4) Wenn ſelbiger von dem gute one wiſſen<lb/>
und willen ſeiner herrſchaft zihet, verliret er ſein<lb/>
recht, Kur-Baieriſches land-recht tit. 21 art. 16.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§ 4499</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[660/0708]
LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
§ 4496
2) Wenn die leihe nicht erneuert, vilmehr ver-
abſaͤumet wird (§ 4441), Beck § XXI. Jmmit-
tels faͤllet nach dem tode des erbzins-mannes das
gut eigentlich dem erbzins-herrn wieder zu, wo-
fern die erben des erb-beſtaͤnders die erb-leihe nicht
erneuern, von Ludewig gelehrter anzeigen T. II,
ſ. 336. Auſſer dem muͤſſen dergleichen erb-beſtaͤn-
der auch wohl nach dem beiſpile der lehne die erb-
pflicht leiſten, Nuͤrnbergiſche ſtadt-reformation,
tit. 23 lex 13, Beck § XXI ſ. 27, Veracius de con-
ſuetud. Bamberg. tit. de emphyt. qu. 4 ſ. 52. Un-
terdeſſen irren diejenigen rechts-gelehrten, ſo vil die
lehns- oder leih-erneuerung betrift, welche dafuͤr
halten, daß ſelbige nur bei veraͤnderung des leih-
mannes plaz habe. Vilmehr iſt nach der regel
gewiß, daß ſowohl bei veraͤnderung des guts-herrn,
als auch des leih-mannes die erneuerung beſchehen
muͤſſe.
§ 4497
3) Wenn der erb-beſtaͤnder die erb-leihe ver-
ſchlimmert, oder die gerechtigkeit mißbrauchet
(§ 1947 num. V), Kur-Baieriſches land-recht
tit. 21 art. 5, 16, 17, art. 18. Sihe iedoch die
Nuͤrnbergiſche ſtadt-reformation, tit. 23 lex 14,
Beck am a. o. ſ. 31 fg. Wenn alſo derſelbe die
erb-leihe verwirket, wird er nicht allein des leihe-
gutes, ſondern auch der beſſerung verluſtig, Solm-
ſiſches land-recht im IIten teile tit. VI § zum
fuͤnften ꝛc., Orth im IIten teile tit. XV § XIIII
ſ. 288 fgg.
imgleichen
die verſchlim-
merung der
erb-leihe,
§ 4498
4) Wenn ſelbiger von dem gute one wiſſen
und willen ſeiner herrſchaft zihet, verliret er ſein
recht, Kur-Baieriſches land-recht tit. 21 art. 16.
§ 4499
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 660. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/708>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.