Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

verpachten, mihten, vermihten, etc.
sione mercedis in locatione praediorum rusticorum
ex lue pecorum conductori contingente
§ 7-9 fg.,
Greifswald 1751, Matth. Benno Hering de re-
missione conductori ob luem pecorum grassantem
concedenda,
vilmehr gehet solcher schaden über den
eigentümer und verpachter. Und wenn sotanes vih
zum hofgewehr (inventario) gehöret, hat der ver-
pachter das gefallene vih dem pacher ebenfalls wie-
der zu ersezen, oder den daher erlittenen schaden zu
vergüten, von Balthasar § XI, XII, Böhmers se-
lecta capita circa locationem & conductionem praed.
rustic.
cap. I § VIIII, cap. III § VI, Rauchbar
P. II qu. XXVIIII, Manzel im iure Mecklenb. il-
lustr. cent. III iud. LXXV
s. 168 fg.

§ 4544

Gehöret aber das vih dem pachter eigentüm-wenn der
pachter den
schaden zu
tragen hat?

lich, oder es ist solches von ihm nach dem inventa-
rio bezalet, oder selbigem zugeschäzet worden, so
stirbet solches dem pachter. Hingegen, wenn es
dem verpachter zustehet, fället es disem, und der
pachter ist wohl hirbei befuget, eInen erlaß wegen
der abgehenden nuzungen zu begeren. Project des
codicis Frideric. im IIIten teile tit. VIII § 33 s. 97,
von Balthasar am a. o. § XII, van Wesel am
a. o. cap. VI num. 3 s. 32.

§ 4545

Ob aber ein weide-pachter wegen furcht fürwie es des-
falls bei wei-
de-pachten
zu halten
sey?

den sich nähernden vih-sterben von dem vorhin ge-
schlossenen pacht-contracte abzugehen befugt sey?
hat der Dortmundische syndicus herr Friderich
Wilhelm Beurhaus
in einer rechtlichen erörte-
rung 1752, 4t, behaubtet, bevorab 1) wenn der
pachter nicht alle unglücks-fälle, auch die unver-
muteten auf sich genommen hat s. 7 s. 13; 2) wenn

das
U u 5

verpachten, mihten, vermihten, ꝛc.
ſione mercedis in locatione praediorum ruſticorum
ex lue pecorum conductori contingente
§ 7-9 fg.,
Greifswald 1751, Matth. Benno Hering de re-
miſſione conductori ob luem pecorum graſſantem
concedenda,
vilmehr gehet ſolcher ſchaden uͤber den
eigentuͤmer und verpachter. Und wenn ſotanes vih
zum hofgewehr (inventario) gehoͤret, hat der ver-
pachter das gefallene vih dem pacher ebenfalls wie-
der zu erſezen, oder den daher erlittenen ſchaden zu
verguͤten, von Balthaſar § XI, XII, Boͤhmers ſe-
lecta capita circa locationem & conductionem praed.
ruſtic.
cap. I § VIIII, cap. III § VI, Rauchbar
P. II qu. XXVIIII, Manzel im iure Mecklenb. il-
luſtr. cent. III iud. LXXV
ſ. 168 fg.

§ 4544

Gehoͤret aber das vih dem pachter eigentuͤm-wenn der
pachter den
ſchaden zu
tragen hat?

lich, oder es iſt ſolches von ihm nach dem inventa-
rio bezalet, oder ſelbigem zugeſchaͤzet worden, ſo
ſtirbet ſolches dem pachter. Hingegen, wenn es
dem verpachter zuſtehet, faͤllet es diſem, und der
pachter iſt wohl hirbei befuget, eInen erlaß wegen
der abgehenden nuzungen zu begeren. Project des
codicis Frideric. im IIIten teile tit. VIII § 33 ſ. 97,
von Balthaſar am a. o. § XII, van Weſel am
a. o. cap. VI num. 3 ſ. 32.

§ 4545

Ob aber ein weide-pachter wegen furcht fuͤrwie es des-
falls bei wei-
de-pachten
zu halten
ſey?

den ſich naͤhernden vih-ſterben von dem vorhin ge-
ſchloſſenen pacht-contracte abzugehen befugt ſey?
hat der Dortmundiſche ſyndicus herr Friderich
Wilhelm Beurhaus
in einer rechtlichen eroͤrte-
rung 1752, 4t, behaubtet, bevorab 1) wenn der
pachter nicht alle ungluͤcks-faͤlle, auch die unver-
muteten auf ſich genommen hat ſ. 7 ſ. 13; 2) wenn

das
U u 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0729" n="681"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">verpachten, mihten, vermihten, &#xA75B;c.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">&#x017F;ione mercedis in locatione praediorum ru&#x017F;ticorum<lb/>
ex lue pecorum conductori contingente</hi> § 7-9 fg.,<lb/>
Greifswald 1751, <hi rendition="#fr">Matth. Benno Hering</hi> <hi rendition="#aq">de re-<lb/>
mi&#x017F;&#x017F;ione conductori ob luem pecorum gra&#x017F;&#x017F;antem<lb/>
concedenda,</hi> vilmehr gehet &#x017F;olcher &#x017F;chaden u&#x0364;ber den<lb/>
eigentu&#x0364;mer und verpachter. Und wenn &#x017F;otanes vih<lb/>
zum hofgewehr (inventario) geho&#x0364;ret, hat der ver-<lb/>
pachter das gefallene vih dem pacher ebenfalls wie-<lb/>
der zu er&#x017F;ezen, oder den daher erlittenen &#x017F;chaden zu<lb/>
vergu&#x0364;ten, <hi rendition="#fr">von Baltha&#x017F;ar</hi> § <hi rendition="#aq">XI, XII,</hi> <hi rendition="#fr">Bo&#x0364;hmers</hi> <hi rendition="#aq">&#x017F;e-<lb/>
lecta capita circa locationem &amp; conductionem praed.<lb/>
ru&#x017F;tic.</hi> cap. <hi rendition="#aq">I § VIIII,</hi> cap. <hi rendition="#aq">III § VI,</hi> <hi rendition="#fr">Rauchbar</hi><lb/><hi rendition="#aq">P. II qu. XXVIIII,</hi> <hi rendition="#fr">Manzel</hi> im <hi rendition="#aq">iure Mecklenb. il-<lb/>
lu&#x017F;tr. cent. III iud. LXXV</hi> &#x017F;. 168 fg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4544</head><lb/>
            <p>Geho&#x0364;ret aber das vih dem pachter eigentu&#x0364;m-<note place="right">wenn der<lb/>
pachter den<lb/>
&#x017F;chaden zu<lb/>
tragen hat?</note><lb/>
lich, oder es i&#x017F;t &#x017F;olches von ihm nach dem inventa-<lb/>
rio bezalet, oder &#x017F;elbigem zuge&#x017F;cha&#x0364;zet worden, &#x017F;o<lb/>
&#x017F;tirbet &#x017F;olches dem pachter. Hingegen, wenn es<lb/>
dem verpachter zu&#x017F;tehet, fa&#x0364;llet es di&#x017F;em, und der<lb/>
pachter i&#x017F;t wohl hirbei befuget, e<hi rendition="#aq">I</hi>nen erlaß wegen<lb/>
der abgehenden nuzungen zu begeren. Project des<lb/><hi rendition="#aq">codicis Frideric.</hi> im <hi rendition="#aq">III</hi>ten teile tit. <hi rendition="#aq">VIII</hi> § 33 &#x017F;. 97,<lb/><hi rendition="#fr">von Baltha&#x017F;ar</hi> am a. o. § <hi rendition="#aq">XII,</hi> <hi rendition="#fr">van We&#x017F;el</hi> am<lb/>
a. o. cap. <hi rendition="#aq">VI</hi> num. 3 &#x017F;. 32.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4545</head><lb/>
            <p>Ob aber ein weide-pachter wegen furcht fu&#x0364;r<note place="right">wie es des-<lb/>
falls bei wei-<lb/>
de-pachten<lb/>
zu halten<lb/>
&#x017F;ey?</note><lb/>
den &#x017F;ich na&#x0364;hernden vih-&#x017F;terben von dem vorhin ge-<lb/>
&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;enen pacht-contracte abzugehen befugt &#x017F;ey?<lb/>
hat der Dortmundi&#x017F;che &#x017F;yndicus herr <hi rendition="#fr">Friderich<lb/>
Wilhelm Beurhaus</hi> in einer rechtlichen ero&#x0364;rte-<lb/>
rung 1752, 4t, behaubtet, bevorab 1) wenn der<lb/>
pachter nicht alle unglu&#x0364;cks-fa&#x0364;lle, auch die unver-<lb/>
muteten auf &#x017F;ich genommen hat &#x017F;. 7 &#x017F;. 13; 2) wenn<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">U u 5</fw><fw place="bottom" type="catch">das</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[681/0729] verpachten, mihten, vermihten, ꝛc. ſione mercedis in locatione praediorum ruſticorum ex lue pecorum conductori contingente § 7-9 fg., Greifswald 1751, Matth. Benno Hering de re- miſſione conductori ob luem pecorum graſſantem concedenda, vilmehr gehet ſolcher ſchaden uͤber den eigentuͤmer und verpachter. Und wenn ſotanes vih zum hofgewehr (inventario) gehoͤret, hat der ver- pachter das gefallene vih dem pacher ebenfalls wie- der zu erſezen, oder den daher erlittenen ſchaden zu verguͤten, von Balthaſar § XI, XII, Boͤhmers ſe- lecta capita circa locationem & conductionem praed. ruſtic. cap. I § VIIII, cap. III § VI, Rauchbar P. II qu. XXVIIII, Manzel im iure Mecklenb. il- luſtr. cent. III iud. LXXV ſ. 168 fg. § 4544 Gehoͤret aber das vih dem pachter eigentuͤm- lich, oder es iſt ſolches von ihm nach dem inventa- rio bezalet, oder ſelbigem zugeſchaͤzet worden, ſo ſtirbet ſolches dem pachter. Hingegen, wenn es dem verpachter zuſtehet, faͤllet es diſem, und der pachter iſt wohl hirbei befuget, eInen erlaß wegen der abgehenden nuzungen zu begeren. Project des codicis Frideric. im IIIten teile tit. VIII § 33 ſ. 97, von Balthaſar am a. o. § XII, van Weſel am a. o. cap. VI num. 3 ſ. 32. wenn der pachter den ſchaden zu tragen hat? § 4545 Ob aber ein weide-pachter wegen furcht fuͤr den ſich naͤhernden vih-ſterben von dem vorhin ge- ſchloſſenen pacht-contracte abzugehen befugt ſey? hat der Dortmundiſche ſyndicus herr Friderich Wilhelm Beurhaus in einer rechtlichen eroͤrte- rung 1752, 4t, behaubtet, bevorab 1) wenn der pachter nicht alle ungluͤcks-faͤlle, auch die unver- muteten auf ſich genommen hat ſ. 7 ſ. 13; 2) wenn das wie es des- falls bei wei- de-pachten zu halten ſey? U u 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/729
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 681. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/729>, abgerufen am 22.11.2024.