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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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von den testamenten.
ständig nicht geachtet werden dürfen. Jmmittels
ist die errichtung eines lezten willens nach den Teut-
schen land- und stadt-gesäzen hir und da beschränket.
Sihe des herrn prof. Johann Heumanns exer-
citationes iuris vniuersi, praecipue Germanici,
Alt.
1749, 4, specim. II u. IIII s. 12 fg. Jeweilen muß
auch wohl zu Gottes ehren, milden sachen, wegen
und stegen etwas ausgesezet werden, z. e. nach den
Hamburgischen, Zittauischen, Braunschweigischen etc.
rechten, Wittenbergs disp. de iure legatorum pio-
rum secundum statuta maxime Hamburgensia,
Orth
IIII tit. I § 1 s. 229 fgg.

§ 2909

Für einen dorf-schuldheisen, kan ein giltiger lezterob für einen
dorf-schulzen
ein testament
errichtet wer-
den kan?

wille nicht errichtet werden, Hohenloisches land-
recht IIII tit. 2 § 5 s. 130.

§ 2910

Daß aber die testamente in gegenwart des pfar-woher die in
gegenwart
der pfarrer
gemachten
testamente
rüren?

rers und etlicher zeugen gemachet werden können,
als wie in Thüringen, Schaumburgischen, der
grafschaft Cazenellenbogen etc. ist aus den geistlichen
rechten abzuleiten, fürstliche Hessische landes-ord-
nung beim Geißen im Teutschen corpore iuris,
IIIIten buche cap. 13 § 5 s. 441 fg., Heumann am a. o.
s. 20 s. 22, Schaumburgische policeiordnung cap. 13.
Jnnhalts des Kur-Mainzischen landrechtes tit. VIII
§ 4 kan für dreien ehrlichen zeugen männlichen
geschlechtes testiret werden. Jm Hohenloischen kön-
nen bauersleute ebenfalls für drei zeugen testiren,
Hohenloisches landrecht IIII tit. 3 § 8 s. 137, George
Engelbrecht
in collatione iuris Moscowitici et
communis sect.
3 § 7 s. 45., ob aber der testirer
durch andre seinen lezten willen gerichtlich zu er-
kennen geben, oder den gerichten überreichen lassen
könne, zeiget Heumann am a. o. s. 31 fgg.

§. 2911
B 3

von den teſtamenten.
ſtaͤndig nicht geachtet werden duͤrfen. Jmmittels
iſt die errichtung eines lezten willens nach den Teut-
ſchen land- und ſtadt-geſaͤzen hir und da beſchraͤnket.
Sihe des herrn prof. Johann Heumanns exer-
citationes iuris vniuerſi, praecipue Germanici,
Alt.
1749, 4, ſpecim. II u. IIII ſ. 12 fg. Jeweilen muß
auch wohl zu Gottes ehren, milden ſachen, wegen
und ſtegen etwas ausgeſezet werden, z. e. nach den
Hamburgiſchen, Zittauiſchen, Braunſchweigiſchen ꝛc.
rechten, Wittenbergs diſp. de iure legatorum pio-
rum ſecundum ſtatuta maxime Hamburgenſia,
Orth
IIII tit. I § 1 ſ. 229 fgg.

§ 2909

Fuͤr einen dorf-ſchuldheiſen, kan ein giltiger lezterob fuͤr einen
dorf-ſchulzen
ein teſtament
errichtet wer-
den kan?

wille nicht errichtet werden, Hohenloiſches land-
recht IIII tit. 2 § 5 ſ. 130.

§ 2910

Daß aber die teſtamente in gegenwart des pfar-woher die in
gegenwart
der pfarrer
gemachten
teſtamente
ruͤren?

rers und etlicher zeugen gemachet werden koͤnnen,
als wie in Thuͤringen, Schaumburgiſchen, der
grafſchaft Cazenellenbogen ꝛc. iſt aus den geiſtlichen
rechten abzuleiten, fuͤrſtliche Heſſiſche landes-ord-
nung beim Geißen im Teutſchen corpore iuris,
IIIIten buche cap. 13 § 5 ſ. 441 fg., Heumann am a. o.
ſ. 20 ſ. 22, Schaumburgiſche policeiordnung cap. 13.
Jnnhalts des Kur-Mainziſchen landrechtes tit. VIII
§ 4 kan fuͤr dreien ehrlichen zeugen maͤnnlichen
geſchlechtes teſtiret werden. Jm Hohenloiſchen koͤn-
nen bauersleute ebenfalls fuͤr drei zeugen teſtiren,
Hohenloiſches landrecht IIII tit. 3 § 8 ſ. 137, George
Engelbrecht
in collatione iuris Moſcowitici et
communis ſect.
3 § 7 ſ. 45., ob aber der teſtirer
durch andre ſeinen lezten willen gerichtlich zu er-
kennen geben, oder den gerichten uͤberreichen laſſen
koͤnne, zeiget Heumann am a. o. ſ. 31 fgg.

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B 3
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[21/0073] von den teſtamenten. ſtaͤndig nicht geachtet werden duͤrfen. Jmmittels iſt die errichtung eines lezten willens nach den Teut- ſchen land- und ſtadt-geſaͤzen hir und da beſchraͤnket. Sihe des herrn prof. Johann Heumanns exer- citationes iuris vniuerſi, praecipue Germanici, Alt. 1749, 4, ſpecim. II u. IIII ſ. 12 fg. Jeweilen muß auch wohl zu Gottes ehren, milden ſachen, wegen und ſtegen etwas ausgeſezet werden, z. e. nach den Hamburgiſchen, Zittauiſchen, Braunſchweigiſchen ꝛc. rechten, Wittenbergs diſp. de iure legatorum pio- rum ſecundum ſtatuta maxime Hamburgenſia, Orth IIII tit. I § 1 ſ. 229 fgg. § 2909 Fuͤr einen dorf-ſchuldheiſen, kan ein giltiger lezter wille nicht errichtet werden, Hohenloiſches land- recht IIII tit. 2 § 5 ſ. 130. ob fuͤr einen dorf-ſchulzen ein teſtament errichtet wer- den kan? § 2910 Daß aber die teſtamente in gegenwart des pfar- rers und etlicher zeugen gemachet werden koͤnnen, als wie in Thuͤringen, Schaumburgiſchen, der grafſchaft Cazenellenbogen ꝛc. iſt aus den geiſtlichen rechten abzuleiten, fuͤrſtliche Heſſiſche landes-ord- nung beim Geißen im Teutſchen corpore iuris, IIIIten buche cap. 13 § 5 ſ. 441 fg., Heumann am a. o. ſ. 20 ſ. 22, Schaumburgiſche policeiordnung cap. 13. Jnnhalts des Kur-Mainziſchen landrechtes tit. VIII § 4 kan fuͤr dreien ehrlichen zeugen maͤnnlichen geſchlechtes teſtiret werden. Jm Hohenloiſchen koͤn- nen bauersleute ebenfalls fuͤr drei zeugen teſtiren, Hohenloiſches landrecht IIII tit. 3 § 8 ſ. 137, George Engelbrecht in collatione iuris Moſcowitici et communis ſect. 3 § 7 ſ. 45., ob aber der teſtirer durch andre ſeinen lezten willen gerichtlich zu er- kennen geben, oder den gerichten uͤberreichen laſſen koͤnne, zeiget Heumann am a. o. ſ. 31 fgg. woher die in gegenwart der pfarrer gemachten teſtamente ruͤren? §. 2911 B 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/73>, abgerufen am 23.11.2024.