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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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verpachten, mihten, vermihten, etc.
verursachten schäden vergütet werden sollen. Kur-
Baierisches land-recht tit. XXXII art. 3

§ 4646

Das bedingte lon kan nicht gefodert werden,wenn das lon
gefodert wer-
den kan?

bevor die arbeit geleistet worden ist, von Cocceji
vol. II consil. I num. 26, s. 3; wer also seine ar-
beit nicht verrichtet hat, kan kein lon fodern, von
Cocceji
am a. o. vol. III s. 44 n. 16-18. Jndeß hat
das wort einige bedeutungen. Es gehöret dem dre-
scher, dem hand-arbeiter, handwerks-manne das
lon; dem gesinde das lid-lon; dem künstler hin-
gegen der lon, z. e. der arzt-lon.

§ 4647

Wenn das bedungene werk nicht nach der ab-wenn das
hand-gelt
wieder gefo-
dert werden
kan?

rede verfertiget ist, kan das auf die hand gegebene
gelt wieder gefodert werden, von Cocceji vol. II
consil.
557 n. 1 s. 730.

§ 4648

Wofern ein kunst-erfarner durch seine farläs-welchen scha-
den der kunst-
verständige
erstatten
soll?

sigkeit, verschulden und versehen iemanden in scha-
den sezet, ist er des schadens halber zu belangen,
von Cocceji T. II cons. CCCXXV n. 2 s. 422.
Daher bei kostbaren und gefärlichen werken, als
bei güßung einer bild-säule zu pferde in lebens-grö-
se, oder übergros, beim gusse groser klocken etc.
ein vorstand erfodert wird. Er muß für das leichte
versehen haften, Pufendorf de culpa s. 98.

§ 4649

Hinter der sacristei der St. Peterskirche zu
Rom lag eine sehr grose spiz-säule auf der erde,
und war 112 fuße lang. Der papst Sixt der Vte
liße anstalt machen, dise aguglia auf den plaz des
Vaticans bringen zu lassen. Dominicus Fonta-

na,

verpachten, mihten, vermihten, ꝛc.
verurſachten ſchaͤden verguͤtet werden ſollen. Kur-
Baieriſches land-recht tit. XXXII art. 3

§ 4646

Das bedingte lon kan nicht gefodert werden,wenn das lon
gefodert wer-
den kan?

bevor die arbeit geleiſtet worden iſt, von Cocceji
vol. II conſil. I num. 26, ſ. 3; wer alſo ſeine ar-
beit nicht verrichtet hat, kan kein lon fodern, von
Cocceji
am a. o. vol. III ſ. 44 n. 16-18. Jndeß hat
das wort einige bedeutungen. Es gehoͤret dem dre-
ſcher, dem hand-arbeiter, handwerks-manne das
lon; dem geſinde das lid-lon; dem kuͤnſtler hin-
gegen der lon, z. e. der arzt-lon.

§ 4647

Wenn das bedungene werk nicht nach der ab-wenn das
hand-gelt
wieder gefo-
dert werden
kan?

rede verfertiget iſt, kan das auf die hand gegebene
gelt wieder gefodert werden, von Cocceji vol. II
conſil.
557 n. 1 ſ. 730.

§ 4648

Wofern ein kunſt-erfarner durch ſeine farlaͤſ-welchen ſcha-
den der kunſt-
verſtaͤndige
erſtatten
ſoll?

ſigkeit, verſchulden und verſehen iemanden in ſcha-
den ſezet, iſt er des ſchadens halber zu belangen,
von Cocceji T. II conſ. CCCXXV n. 2 ſ. 422.
Daher bei koſtbaren und gefaͤrlichen werken, als
bei guͤßung einer bild-ſaͤule zu pferde in lebens-groͤ-
ſe, oder uͤbergros, beim guſſe groſer klocken ꝛc.
ein vorſtand erfodert wird. Er muß fuͤr das leichte
verſehen haften, Pufendorf de culpa ſ. 98.

§ 4649

Hinter der ſacriſtei der St. Peterskirche zu
Rom lag eine ſehr groſe ſpiz-ſaͤule auf der erde,
und war 112 fuße lang. Der papſt Sixt der Vte
liße anſtalt machen, diſe aguglia auf den plaz des
Vaticans bringen zu laſſen. Dominicus Fonta-

na,
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[719/0767] verpachten, mihten, vermihten, ꝛc. verurſachten ſchaͤden verguͤtet werden ſollen. Kur- Baieriſches land-recht tit. XXXII art. 3 § 4646 Das bedingte lon kan nicht gefodert werden, bevor die arbeit geleiſtet worden iſt, von Cocceji vol. II conſil. I num. 26, ſ. 3; wer alſo ſeine ar- beit nicht verrichtet hat, kan kein lon fodern, von Cocceji am a. o. vol. III ſ. 44 n. 16-18. Jndeß hat das wort einige bedeutungen. Es gehoͤret dem dre- ſcher, dem hand-arbeiter, handwerks-manne das lon; dem geſinde das lid-lon; dem kuͤnſtler hin- gegen der lon, z. e. der arzt-lon. wenn das lon gefodert wer- den kan? § 4647 Wenn das bedungene werk nicht nach der ab- rede verfertiget iſt, kan das auf die hand gegebene gelt wieder gefodert werden, von Cocceji vol. II conſil. 557 n. 1 ſ. 730. wenn das hand-gelt wieder gefo- dert werden kan? § 4648 Wofern ein kunſt-erfarner durch ſeine farlaͤſ- ſigkeit, verſchulden und verſehen iemanden in ſcha- den ſezet, iſt er des ſchadens halber zu belangen, von Cocceji T. II conſ. CCCXXV n. 2 ſ. 422. Daher bei koſtbaren und gefaͤrlichen werken, als bei guͤßung einer bild-ſaͤule zu pferde in lebens-groͤ- ſe, oder uͤbergros, beim guſſe groſer klocken ꝛc. ein vorſtand erfodert wird. Er muß fuͤr das leichte verſehen haften, Pufendorf de culpa ſ. 98. welchen ſcha- den der kunſt- verſtaͤndige erſtatten ſoll? § 4649 Hinter der ſacriſtei der St. Peterskirche zu Rom lag eine ſehr groſe ſpiz-ſaͤule auf der erde, und war 112 fuße lang. Der papſt Sixt der Vte liße anſtalt machen, diſe aguglia auf den plaz des Vaticans bringen zu laſſen. Dominicus Fonta- na,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 719. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/767>, abgerufen am 22.11.2024.