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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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welche keine testamente machen können.
Esaias Puffendorf in obseru. iur. vniuersi T. II
obs. II
s. 19. fg., welches auch in verschidenen andern
landen üblich ist, Heineccius in der disp. de testa-
mentifactione iure German. arctissimis limitibus
passim circumscripta
§ 20.

§ 2929

Die hagenstolzen können ebenfalls keine testa-hagenstolzen
können nicht
testiren.

mente machen (§ 854) Heineccius am a. o. § 20
Schoepf vol. VIII consil. 16.

§. 2930

Ein testament, welches einer gemachet hat, be-die testamen-
te vor dem
eintritte in
einen orden
sind giltig.

vor er in einen geistlichen orden getreten ist, oder
ehe er an den orden gedacht hat, wird durch die
eintretung nicht unkräftig, Kur-Mainzisches land-
recht tit. XIII § 10 s. 26.

§ 2931

Die ordens-personen, wenn sie ire ordinations-wenn die or-
dens-perso-
nen im Kur-
Mainzischen
für abgefun-
den geachtet
werden.

mäsige aussteuer erhalten, und dem kloster einge-
bracht haben, sind wegen der übrigen erbschaft für
abgefunden zu halten, Kur-Mainzisches landrecht
tit. XVI § 5 s. 32.

§ 2932

Jn der Franken zeiten vermogten die fremdenob die frem-
den testiren
können?

nicht zu testiren, immasen das recht einen lezten
willen zu stiften, für einen ausfluß des bürger-
rechts gehalten wurde; derowegen desjenigen
verlassenschaft, welcher kein untertan, oder mit-
bürger war, von dem fisco genommen wurde (§ 119),
consil. Halens. T. I lib. II consil. 67 s. 318 consil. 77
s. 378, Estors origines iuris publ. Hass. P. I s. 380,
Heineccius am a. o. § 20. Ob nun wohl der
Kaiser Friderich zum behufe der in Jtalien studi-
renden und handelnden Teutschen sotanes recht in
der auth. omnes peregrimi etc. aufgehoben hat,

auch

welche keine teſtamente machen koͤnnen.
Eſaias Puffendorf in obſeru. iur. vniuerſi T. II
obſ. II
ſ. 19. fg., welches auch in verſchidenen andern
landen uͤblich iſt, Heineccius in der diſp. de teſta-
mentifactione iure German. arctiſſimis limitibus
paſſim circumſcripta
§ 20.

§ 2929

Die hagenſtolzen koͤnnen ebenfalls keine teſta-hagenſtolzen
koͤnnen nicht
teſtiren.

mente machen (§ 854) Heineccius am a. o. § 20
Schoepf vol. VIII conſil. 16.

§. 2930

Ein teſtament, welches einer gemachet hat, be-die teſtamen-
te vor dem
eintritte in
einen orden
ſind giltig.

vor er in einen geiſtlichen orden getreten iſt, oder
ehe er an den orden gedacht hat, wird durch die
eintretung nicht unkraͤftig, Kur-Mainziſches land-
recht tit. XIII § 10 ſ. 26.

§ 2931

Die ordens-perſonen, wenn ſie ire ordinations-wenn die or-
dens-perſo-
nen im Kur-
Mainziſchen
fuͤr abgefun-
den geachtet
werden.

maͤſige ausſteuer erhalten, und dem kloſter einge-
bracht haben, ſind wegen der uͤbrigen erbſchaft fuͤr
abgefunden zu halten, Kur-Mainziſches landrecht
tit. XVI § 5 ſ. 32.

§ 2932

Jn der Franken zeiten vermogten die fremdenob die frem-
den teſtiren
koͤnnen?

nicht zu teſtiren, immaſen das recht einen lezten
willen zu ſtiften, fuͤr einen ausfluß des buͤrger-
rechts gehalten wurde; derowegen desjenigen
verlaſſenſchaft, welcher kein untertan, oder mit-
buͤrger war, von dem fiſco genommen wurde (§ 119),
conſil. Halenſ. T. I lib. II conſil. 67 ſ. 318 conſil. 77
ſ. 378, Eſtors origines iuris publ. Haſſ. P. I ſ. 380,
Heineccius am a. o. § 20. Ob nun wohl der
Kaiſer Friderich zum behufe der in Jtalien ſtudi-
renden und handelnden Teutſchen ſotanes recht in
der auth. omnes peregrimi ꝛc. aufgehoben hat,

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[31/0083] welche keine teſtamente machen koͤnnen. Eſaias Puffendorf in obſeru. iur. vniuerſi T. II obſ. II ſ. 19. fg., welches auch in verſchidenen andern landen uͤblich iſt, Heineccius in der diſp. de teſta- mentifactione iure German. arctiſſimis limitibus paſſim circumſcripta § 20. § 2929 Die hagenſtolzen koͤnnen ebenfalls keine teſta- mente machen (§ 854) Heineccius am a. o. § 20 Schoepf vol. VIII conſil. 16. hagenſtolzen koͤnnen nicht teſtiren. §. 2930 Ein teſtament, welches einer gemachet hat, be- vor er in einen geiſtlichen orden getreten iſt, oder ehe er an den orden gedacht hat, wird durch die eintretung nicht unkraͤftig, Kur-Mainziſches land- recht tit. XIII § 10 ſ. 26. die teſtamen- te vor dem eintritte in einen orden ſind giltig. § 2931 Die ordens-perſonen, wenn ſie ire ordinations- maͤſige ausſteuer erhalten, und dem kloſter einge- bracht haben, ſind wegen der uͤbrigen erbſchaft fuͤr abgefunden zu halten, Kur-Mainziſches landrecht tit. XVI § 5 ſ. 32. wenn die or- dens-perſo- nen im Kur- Mainziſchen fuͤr abgefun- den geachtet werden. § 2932 Jn der Franken zeiten vermogten die fremden nicht zu teſtiren, immaſen das recht einen lezten willen zu ſtiften, fuͤr einen ausfluß des buͤrger- rechts gehalten wurde; derowegen desjenigen verlaſſenſchaft, welcher kein untertan, oder mit- buͤrger war, von dem fiſco genommen wurde (§ 119), conſil. Halenſ. T. I lib. II conſil. 67 ſ. 318 conſil. 77 ſ. 378, Eſtors origines iuris publ. Haſſ. P. I ſ. 380, Heineccius am a. o. § 20. Ob nun wohl der Kaiſer Friderich zum behufe der in Jtalien ſtudi- renden und handelnden Teutſchen ſotanes recht in der auth. omnes peregrimi ꝛc. aufgehoben hat, auch ob die frem- den teſtiren koͤnnen?

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/83>, abgerufen am 30.04.2024.