hat, dise sofort one unterschid ausüben kan; son-stand ist un- terschiden. dern es muß vorher erforschet werden, ob die sache, oder die person dahin gehöre, auch die gerichtbar- keit sich über den ort erstrecke. Derjenige also, dessen gerichtbarkeit an dem orte, wo die sache ge- füret wird, oder wegen der sache wovon der streit ist, oder über die streitenden parteien, oder über den beklagten, oder in allen disen fällen gegründet ist, heisset der gehörige richter (judex competens) sihe meinen unterricht von urtheln und bescheiden im Iten vortrabe s. 11 fg. § 35-37.
Vom gerichts-stande.
§ 4929
Wo disem nach einer, wenn er verklaget wird,was der ge- richts-stand heisset? zu erscheinen und recht zu nehmen pflichtig ist, das heisset sein gerichts-stand. Diser gründet sich ent- weder auf das gemeine, oder besondre recht, auch die freiheit.
§ 4930
Der befreiete gerichts-stand flüsset entwederwoher der befreiete ge- richts-stand kommet? aus der sache, oder der beklagte hat solche befreiung in ansehung seiner person. Sihe meine anfangs- gründe des gemeinen und Reichs-processes Iten tei- le tit. III § 9, I, s. 5 fg. und IIten teile tit. III § 14, 15, s. 12, Schröterde competentia fori communis et priuilegiati. Bei den Teutschen wirken die gü- ter einen gerichts-stand, bevorab, wo die landsasse- rei hergebracht ist.
§ 4931
Der gerichts-stand ist von der gerichtbarkeitwie vilerlei der gerichts- stand ist? unterschiden (§ 4928). Derselbe ist entweder ein befreiter, oder gemeiner gerichts-stand (§ 4929). Der befreite heisset also: wenn einer aus beson-
dern
IIteil. F f f
und dem gerichts-zwange der T.
hat, diſe ſofort one unterſchid ausuͤben kan; ſon-ſtand iſt un- terſchiden. dern es muß vorher erforſchet werden, ob die ſache, oder die perſon dahin gehoͤre, auch die gerichtbar- keit ſich uͤber den ort erſtrecke. Derjenige alſo, deſſen gerichtbarkeit an dem orte, wo die ſache ge- fuͤret wird, oder wegen der ſache wovon der ſtreit iſt, oder uͤber die ſtreitenden parteien, oder uͤber den beklagten, oder in allen diſen faͤllen gegruͤndet iſt, heiſſet der gehoͤrige richter (judex competens) ſihe meinen unterricht von urtheln und beſcheiden im Iten vortrabe ſ. 11 fg. § 35-37.
Vom gerichts-ſtande.
§ 4929
Wo diſem nach einer, wenn er verklaget wird,was der ge- richts-ſtand heiſſet? zu erſcheinen und recht zu nehmen pflichtig iſt, das heiſſet ſein gerichts-ſtand. Diſer gruͤndet ſich ent- weder auf das gemeine, oder beſondre recht, auch die freiheit.
§ 4930
Der befreiete gerichts-ſtand fluͤſſet entwederwoher der befreiete ge- richts-ſtand kommet? aus der ſache, oder der beklagte hat ſolche befreiung in anſehung ſeiner perſon. Sihe meine anfangs- gruͤnde des gemeinen und Reichs-proceſſes Iten tei- le tit. III § 9, I, ſ. 5 fg. und IIten teile tit. III § 14, 15, ſ. 12, Schroͤterde competentia fori communis et priuilegiati. Bei den Teutſchen wirken die guͤ- ter einen gerichts-ſtand, bevorab, wo die landſaſſe- rei hergebracht iſt.
§ 4931
Der gerichts-ſtand iſt von der gerichtbarkeitwie vilerlei der gerichts- ſtand iſt? unterſchiden (§ 4928). Derſelbe iſt entweder ein befreiter, oder gemeiner gerichts-ſtand (§ 4929). Der befreite heiſſet alſo: wenn einer aus beſon-
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[817/0865]
und dem gerichts-zwange der T.
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dern es muß vorher erforſchet werden, ob die ſache,
oder die perſon dahin gehoͤre, auch die gerichtbar-
keit ſich uͤber den ort erſtrecke. Derjenige alſo,
deſſen gerichtbarkeit an dem orte, wo die ſache ge-
fuͤret wird, oder wegen der ſache wovon der ſtreit
iſt, oder uͤber die ſtreitenden parteien, oder uͤber
den beklagten, oder in allen diſen faͤllen gegruͤndet
iſt, heiſſet der gehoͤrige richter (judex competens)
ſihe meinen unterricht von urtheln und beſcheiden
im Iten vortrabe ſ. 11 fg. § 35-37.
ſtand iſt un-
terſchiden.
Vom gerichts-ſtande.
§ 4929
Wo diſem nach einer, wenn er verklaget wird,
zu erſcheinen und recht zu nehmen pflichtig iſt, das
heiſſet ſein gerichts-ſtand. Diſer gruͤndet ſich ent-
weder auf das gemeine, oder beſondre recht, auch
die freiheit.
was der ge-
richts-ſtand
heiſſet?
§ 4930
Der befreiete gerichts-ſtand fluͤſſet entweder
aus der ſache, oder der beklagte hat ſolche befreiung
in anſehung ſeiner perſon. Sihe meine anfangs-
gruͤnde des gemeinen und Reichs-proceſſes Iten tei-
le tit. III § 9, I, ſ. 5 fg. und IIten teile tit. III § 14,
15, ſ. 12, Schroͤter de competentia fori communis
et priuilegiati. Bei den Teutſchen wirken die guͤ-
ter einen gerichts-ſtand, bevorab, wo die landſaſſe-
rei hergebracht iſt.
woher der
befreiete ge-
richts-ſtand
kommet?
§ 4931
Der gerichts-ſtand iſt von der gerichtbarkeit
unterſchiden (§ 4928). Derſelbe iſt entweder ein
befreiter, oder gemeiner gerichts-ſtand (§ 4929).
Der befreite heiſſet alſo: wenn einer aus beſon-
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wie vilerlei
der gerichts-
ſtand iſt?
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 817. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/865>, abgerufen am 22.11.2024.
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