Das straf-recht über unmittelbare ritterschaft-das straf- recht über unmittelba- re ritter- schaftliche güter, liche güter, deren beständer und hausgenossen, auch gesinde, behaubten die herrschaftlichen regirungen und beamten, in deren amtes-bezirken solche güter belegen sind. Die Reichs-stände achten sich dar- zu berechtiget, laut derer gründe der sämtlichen stände des Westerwaldes, welche beim Faber tei- le XIII cap. 6 der staats-kanzellei, und des herrn G. R. Reinharts in der ausfürung von seiten Hohen-Solms wider den von Pappenheim in Södel, fol. Einen besondern fall hat der freiherr von Cramer im IIten teile der Wezlarischen ne- benstunden s. 48-71 untersuchet. Daß man 1582 zu Dresden schon hoch und bei 500 rtlr. gestra- fet, solches erhellet aus dem Thomasius s. 196.
§ 4956
Jm jare 1542 konnte ein student zu Leipzig ei-die gelt-stra- fe für das gefängniß und den todtschlag, ne woche gefängnisses mit 1 fl. und 4 tage mit 1/2 fl. und 4 wochen mit 4 fl. auch 3 und 6 fl. lösen. Den todtschlag aber eines studenten bestrafete der bischoff zu Merseburg an dem täter, wenn er ein Leipziger student war, mit ewigem gefängnisse, Thomasius in dem jar-buche s. 25.
§ 4957
Deuben an eß-waaren, garten-früchten, holz-die verbre- chen und frevel, wel- che frevel, fischen, krebsen, überackern, überzäunen, übermehen, verlezung der mark-steine, falsches maas und gewicht, gehören für die erb-gerichte.
§ 4958
Wenn im Lüneburgischen ein solcher frevel mitzu den erb- gerichten ge- hören? 8, oder in Sachsen mit 10 rtlr., oder mit 8 tagen gefängnisses bestrafet wird, gehöret es für erb-
gerichte;
und dem gerichts-zwange der T.
§ 4955
Das ſtraf-recht uͤber unmittelbare ritterſchaft-das ſtraf- recht uͤber unmittelba- re ritter- ſchaftliche guͤter, liche guͤter, deren beſtaͤnder und hausgenoſſen, auch geſinde, behaubten die herrſchaftlichen regirungen und beamten, in deren amtes-bezirken ſolche guͤter belegen ſind. Die Reichs-ſtaͤnde achten ſich dar- zu berechtiget, laut derer gruͤnde der ſaͤmtlichen ſtaͤnde des Weſterwaldes, welche beim Faber tei- le XIII cap. 6 der ſtaats-kanzellei, und des herrn G. R. Reinharts in der ausfuͤrung von ſeiten Hohen-Solms wider den von Pappenheim in Soͤdel, fol. Einen beſondern fall hat der freiherr von Cramer im IIten teile der Wezlariſchen ne- benſtunden ſ. 48-71 unterſuchet. Daß man 1582 zu Dresden ſchon hoch und bei 500 rtlr. geſtra- fet, ſolches erhellet aus dem Thomaſius ſ. 196.
§ 4956
Jm jare 1542 konnte ein ſtudent zu Leipzig ei-die gelt-ſtra- fe fuͤr das gefaͤngniß und den todtſchlag, ne woche gefaͤngniſſes mit 1 fl. und 4 tage mit ½ fl. und 4 wochen mit 4 fl. auch 3 und 6 fl. loͤſen. Den todtſchlag aber eines ſtudenten beſtrafete der biſchoff zu Merſeburg an dem taͤter, wenn er ein Leipziger ſtudent war, mit ewigem gefaͤngniſſe, Thomaſius in dem jar-buche ſ. 25.
§ 4957
Deuben an eß-waaren, garten-fruͤchten, holz-die verbre- chen und frevel, wel- che frevel, fiſchen, krebſen, uͤberackern, uͤberzaͤunen, uͤbermehen, verlezung der mark-ſteine, falſches maas und gewicht, gehoͤren fuͤr die erb-gerichte.
§ 4958
Wenn im Luͤneburgiſchen ein ſolcher frevel mitzu den erb- gerichten ge- hoͤren? 8, oder in Sachſen mit 10 rtlr., oder mit 8 tagen gefaͤngniſſes beſtrafet wird, gehoͤret es fuͤr erb-
gerichte;
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und dem gerichts-zwange der T.
§ 4955
Das ſtraf-recht uͤber unmittelbare ritterſchaft-
liche guͤter, deren beſtaͤnder und hausgenoſſen, auch
geſinde, behaubten die herrſchaftlichen regirungen
und beamten, in deren amtes-bezirken ſolche guͤter
belegen ſind. Die Reichs-ſtaͤnde achten ſich dar-
zu berechtiget, laut derer gruͤnde der ſaͤmtlichen
ſtaͤnde des Weſterwaldes, welche beim Faber tei-
le XIII cap. 6 der ſtaats-kanzellei, und des herrn
G. R. Reinharts in der ausfuͤrung von ſeiten
Hohen-Solms wider den von Pappenheim in
Soͤdel, fol. Einen beſondern fall hat der freiherr
von Cramer im IIten teile der Wezlariſchen ne-
benſtunden ſ. 48-71 unterſuchet. Daß man 1582
zu Dresden ſchon hoch und bei 500 rtlr. geſtra-
fet, ſolches erhellet aus dem Thomaſius ſ. 196.
das ſtraf-
recht uͤber
unmittelba-
re ritter-
ſchaftliche
guͤter,
§ 4956
Jm jare 1542 konnte ein ſtudent zu Leipzig ei-
ne woche gefaͤngniſſes mit 1 fl. und 4 tage mit ½ fl.
und 4 wochen mit 4 fl. auch 3 und 6 fl. loͤſen. Den
todtſchlag aber eines ſtudenten beſtrafete der biſchoff
zu Merſeburg an dem taͤter, wenn er ein Leipziger
ſtudent war, mit ewigem gefaͤngniſſe, Thomaſius
in dem jar-buche ſ. 25.
die gelt-ſtra-
fe fuͤr das
gefaͤngniß
und den
todtſchlag,
§ 4957
Deuben an eß-waaren, garten-fruͤchten, holz-
frevel, fiſchen, krebſen, uͤberackern, uͤberzaͤunen,
uͤbermehen, verlezung der mark-ſteine, falſches maas
und gewicht, gehoͤren fuͤr die erb-gerichte.
die verbre-
chen und
frevel, wel-
che
§ 4958
Wenn im Luͤneburgiſchen ein ſolcher frevel mit
8, oder in Sachſen mit 10 rtlr., oder mit 8 tagen
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gerichte;
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 827. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/875>, abgerufen am 22.11.2024.
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